Sieglinde Köhler aus dem Striegistal kennt sich in der Welt der Pilze aus. Die Expertin wird vom 24. September bis 2. Oktober im Neefepark bei der Gartenwoche zu Gast sein. Dann spricht sie über ihr Lieblingsthema: die Pilze. Aufgewachsen ist sie in Niederwiesa bei Chemnitz. "Diese Landschaft hat mich geprägt und ist mir vertraut. Hier fühlte ich mich verwurzelt." Seit Jahren arbeitet sie als Kreisnaturschutzbeauftragte für die Untere Naturschutzbehörde. "Meine Großmutter hat durch ihr umfangreiches Wissen über Kräuter in mir die Liebe zur Natur geweckt. Es sind für mich besonders schöne Kindheitserinnerungen, wie ich als Schulkind mit ihr durch die Wiesen und Wälder gestreift bin", erinnert sich Sieglinde Köhler. "Zu meinen Aufgaben gehört es nun, die Anleitung von elf Naturschutzhelfern zu übernehmen."

Als Kreispilzberaterin erklärt sie gemeinsam mit 23 weiteren Experten interessierten Pilzsuchern ihre Funde. "Obwohl der Sommer sehr heiß und trocken war, scheint es ein gutes Pilzjahr zu werden", sagt sie. "Es reichen schon ein paar Tage Feuchtigkeit, damit sich die Pilze entwickeln können. In den Wäldern hilft zudem der Tau, um das Myzeel zu nähren."

Zu der Pilzberaterin kommen viele Sammler mit ihren gefüllten Körben und bitten sie, die gefundenen Pilze auf Essbarkeit zu sichten. Sie hält einige Tipps parat, wie bei der Suche nichts schief gehen kann: "Sammeln Sie nur Pilze, die Sie auch wirklich kennen", empfiehlt sie. "Zudem ist das Sammeln nur für den Eigenbedarf erlaubt. Es sollte also nicht kiloweise Ernte aus dem Wald geschleppt werden." Pilze sollten nicht in Plastiktüten gepackt werden, da sie dort schnell gammelig werden. "Und: Wer sich unsicher ist, sollte lieber einen Berater fragen, als nur im Pilzbeschreibungsbuch nachzuschauen." Im Ernstfall: Bei Pilzvergiftungen wird Sieglinde Köhler auch mal ins Krankenhaus gerufen. Aus den Pilzputzresten und durch Befragung des Patienten kann sie dann die verspeisten Giftpilze feststellen und welche Vergiftung diese verursacht haben.