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Umfrage: Wer wird der Vogtländer des Jahres 2012? Wer von den hier Genannten hat Sie in Erstaunen versetzt? Welcher Leistung zollen Sie besonderen Respekt? Beteiligen Sie sich an der Wahl der „Freie Presse“-Leser zum Vogtländer des Jahres und stimmen Sie mit ab! Die Abstimmung endet am 29. Dezember, 18 Uhr. Das Internet-Ergebnis wird mit den Stimmen zusammengerechnet, die per Telefon-TED eingegangen sind.

Wer wird der Vogtländer des Jahres 2012? Wer von den hier Genannten hat Sie in Erstaunen versetzt? Welcher Leistung zollen Sie besonderen Respekt? Beteiligen Sie sich an der Wahl der „Freie Presse“-Leser zum Vogtländer des Jahres und stimmen Sie mit ab! Die Abstimmung endet am 29. Dezember, 18 Uhr. Das Internet-Ergebnis wird mit den Stimmen zusammengerechnet, die per Telefon-TED eingegangen sind.

Ergebnis

Gesamte Stimmenanzahl: 482


Der pfiffige Pflanzenzüchter: Detlef Kittelmann (54) aus Zwota: Nach dem historisch frühen Anbau der Kartoffeln hat das Vogtland 2012 zum zweiten Mal mit einer Knolle überregional Aufmerksamkeit erregt – mit Knoblauch. Das Bundessortenamt Hannover erkannte Detlef Kittelmanns Riesenknoblauch als erste Amateursortenpflanze überhaupt an. Für einen Züchter ist eine eigene Sorte der denkbar größte Erfolg, für den Zwotaer war es die Krönung seiner 28-jährigen Leidenschaft für das asiatische Steppengemüse. Rund 1000 Zehen steckt er jedes Jahr, erntet mehr als 60 Kilogramm. Die Riesenknoblauch-Sorte „Barettas Sunshine“ entstand durch gezielte Auslese. Uwe Mildner, Referatsleiter im Landesamt für Landwirtschaft, zog den Hut: Angesichts der Höhenlage und des rauen Klimas bei Klingenthal sei Kittelmanns Knoblauch sensationell.

45.64%

Die großartige Großmutter: Marlies Pocklitz (50) aus Reichenbach: Nach Bekanntwerden einer schweren Erkrankung ihrer Enkeltochter Nele hat Marlies Pocklitz aus Reichenbach eine sachsenweit beispiellose Typisierungs-Aktion ins Leben gerufen. Etwa 9000 Menschen haben sich typisieren lassen, um dem damals einjährigen, an einem seltenen Defekt des blutbildenden Systems erkrankten Mädchen zu helfen. Ein Spender für Nele wurde gefunden, nach einer erfolgreichen Knochenmarktransplantation im April geht es der inzwischen Zweijährigen immer besser. Inzwischen haben sogar weitere Typisierte aus dem Nele-Pool erfolgreich für andere Schwerstkranke gespendet. Und: Um weiteren anderen kranken Menschen zu helfen, haben Marlies Pocklitz und andere den Verein „Neles Löwen – Familien in Not“ gegründet.

26.76%

Philips stößt die Narva ab – er macht was draus: Gerhard Liebscher (56) aus Plauen: Geschäftsführer gehören nicht zu den typischen Kandidaten der Vogtländer-Wahl. Für Vosla-Chef Gerhard Liebscher macht die „Freie Presse“ eine Ausnahme. Dieses Jahr hat er 320 Familien gerettet. Liebscher bewahrte die ehemalige Narva vor dem Aus, als der Speziallampenbauer mit seinen 320 Mitarbeitern von Philips abgestoßen wurde. Statt mit seiner Qualifikation in ein neues Nest zu flüchten, suchte sich Liebscher einen Sanierer und reparierte das alte. Anfangs war die Belegschaft misstrauisch. Das gehört zum Geschäft, da die Firma zuletzt viel Blut verloren hat. Als Liebscher seine Leute aufrief, Namensvorschläge für den Neustart zu liefern, wussten sie, er meint’s ernst. 250 Ideen gingen ein, Volsa siegte. Einen wie Liebscher hatten sich auch die Plamagianer gewünscht.

12.03%

Der rettende Engel: Krankenschwester Lydia Schneider (28) aus Remtengrün: Am Morgen des 7. Februar hörte DRK-Schwester Lydia Schneider beim Verlassen der Wohnung eines Patienten im Bad Elsteraner Wohngebiet Am Kuhberg Hilferufe, denen sie nachging. Sie traf auf einen unter Schock stehenden jungen Mann: „Er sagte, dass er eingeschlafen ist und alles brennt.“ Die 28-Jährige alarmierte die Feuerwehr, rief Kolleginnen zu Hilfe und fing an, Bewohner des Blocks herauszuklingeln, der mehr als 70 Wohnungen fasst. Bei Temperaturen unter minus 15 Grad Celsius entwickelte sich das Feuer in Windeseile. Rauch zog durchs Haus. Die Feuerwehr – mit 60 Leuten im Einsatz – holte Bewohner oberer Etagen mit Rettungskörben von Balkonen. Drei Personen zogen sich Rauchgasvergiftungen zu. Nicht auszudenken, hätte Lydia Schneider nicht so schnell gehandelt.

4.56%

Der Kopf im Kampf gegen Rechts: Matthias Bartsch (59) aus Plauen: Wie kämpft man gegen rechtes Gedankengut in der Gesellschaft und gegen Aufmärsche vom Neonazis? An dieser Frage entzündete sich in den vergangenen Jahren in Plauen regelmäßig ein Streit unter den Parteien und Interessengruppen. Damit das gemeinsame Ziel durch das politische Hickhack nicht aus dem Auge verloren wird, ergriff Plauens Superintendent Matthias Bartsch Anfang des Jahres die Initiative für einen runden Tisch gegen Rechts. „Es geht mir um ein Miteinander, bei dem sich alle respektieren“, sagte der Kirchenmann. Nachdem es anfänglich hoch her ging am runden Tisch, steuerte die Versammlung im Verlauf des Jahres in ruhiges Fahrwasser. Mittlerweile ist der runde Tisch eine Institution, Treffen finden regelmäßig statt. Erfolg: Alle Demokraten ziehen an einem Strang – endlich.

3.53%

Der versierte Vereinschef Karl Hermann Schorn (57) aus Mühltroff: Karl Hermann Schorn ist Vorsitzender des Fördervereins Wisentatalbahn und kein bloßer Eisenbahnromantiker. Dass sich die 16 Kilometer lange Strecke zwischen Schönberg und Schleiz heute noch in befahrbarem Zustand befindet, ist ihm und seinen gut 50 Mitstreitern zu verdanken. Nachdem auf der Trasse seit 2006 kein Linienverkehr mehr stattfindet, organisiert der Verein mit einem historischen Triebwagen, dem sogenannten Ferkeltaxi, touristische Gelegenheitsfahrten. 20 Touren mit 4000 Passagieren kamen heuer zusammen. Schorns Vision: Bedürfnisse wecken und die Strecke solange erhalten, bis Bahnfahren auf dem Abschnitt wieder massentauglich wird und die öffentliche Hand investiert. Bis dahin heißt es: die Gleise im Winter schneefrei und im Sommer frei von Unkraut zu halten.

2.7%

Eine Powerfrau gegen Armut und Nazis: Karla Groschwitz (57) aus Lengenfeld: Eigentlich mache sie nur ihre Arbeit, sagt Karla Groschwitz: „Ohne die Ehrenamtlichen und die Rückendeckung durch Superintendent und Diakonie gäbe es keinen Brotkorb.“ Doch die Idee für die Brotkörbe, die in Auerbach, Treuen, Klingenthal, Falkenstein und Rodewisch Bedürftige versorgen, stammt von der Kirchen-Sozialarbeiterin und ihrer früheren Kollegin Maria Knöfler. „Es geht nicht nur um Essen, sondern auch um Begegnung und Anerkennung“, betont sie. Kinder, die sich Urlaub sonst nicht leisten können, fahren zu von ihr organisierten Familienfreizeiten. Zudem engagiert sich die Christin in vielen kirchlichen Gremien, besonders am Herzen liegt ihr der Kampf gegen Rechtsextremismus: „Da kann sich die Kirche nicht raushalten. Ich setze mich notfalls auf die Straße.“

1.66%

Ein Waidmann als Heger und Pfleger: Jörg Höland (49) aus Wernitzgrün: Immer wieder landen Rehkitze in Scheren von Mäh-Maschinen. Jörg Höland tut das in der Seele weh. Seit Jahren arbeitet der Jäger deshalb eng mit Agrarbetrieben zusammen. „Der Fluchtinstinkt ist noch nicht ausgeprägt, bei Gefahr duckt sich das junge Reh – das endet tödlich“, weiß Höland. Da Kitze in den ersten Wochen keinen Geruch absondern, hilft es auch kaum, vor der Mahd Hunde durch ein Feld zu jagen. Er hat Geräte gebaut, die mit schrillen Tönen Rehe vertreiben. Die Inspiration kam von einer Jagdzeitung. Ergebnis: In Hölands Pachtgebiet bei Landwüst wurde dieses Jahr kein Kitz beim Mähen der Wiesen getötet. „In den Vorjahren waren es oft zwischen vier und sechs“, bedauert der Jäger, der sich auch als Naturschützer sieht. Im kommenden Jahr stellt er weitere Geräte auf.

1.24%

Die Küchenmeisterin mit Herz: Ute Meuser (48) aus Schönbrunn: Vor fünf Jahren kam Ute Meuser aus Schönbrunn, die als Küchenmeisterin arbeitet, auf die Idee, einen Kinderkochclub zu gründen. „Wir hatten das schöne Vereinshaus mit der Küche, und ich habe mir überlegt, wie man beides besser nutzen könnte“, sagt sie. Zudem vermittelt sie Wissen über gesunde Ernährung und über das Obst und Gemüse der Saison. Gemeinsames Kochen und Backen fördert die Kreativität der Mädchen und Jungen. Immer sieben Leute treffen sich dazu dienstags im Vereinshaus. Der Kochclub zählt 14 Mitglieder von sechs bis 20 Jahren. Er legt auch Hand an, wenn es im Dorf etwas zu feiern gibt. Um die Clubkasse aufzufüllen, werden kleine Veranstaltungen mit Kaffee und Kuchen organisiert. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass auch die Dorfbewohner zusammenkommen.

1.04%

Die blitzschnelle Tankstellenpächterin: Nicole Reiher (38) aus Jocketa: Im Oktober haben sich krimiähnliche Szenen am Treuener Autohof abgespielt: Ein dreister Dieb, der hier zum dritten Mal Benzin stehlen wollte, wurde vom Team der Tankstelle gefasst. Pächterin Nicole Reiher und ihre Leute keilten den verdutzten Reichenbacher mit ihren Autos ein, bevor er verschwinden konnte. „Der Kerl war völlig perplex, als wir ihn in die Tankstelle brachten, ich habe ihn auch straff angeredet“, so Nicole Reiher. Sie hatte in Absprache mit der Polizei den Audi A 4 als Pfand einbehalten. Wenige Tage später hat der Tankdieb das Auto ausgelöst und die über 200 Euro bezahlt, um die er die Pächterin geprellt hatte. Besonders angehoben habe ihn das Ganze nicht, meint Nicole Reiher: „Aber er kommt auf jeden Fall vor Gericht.“ Diebstähle hat es an ihrer Tankstelle nicht mehr gegeben.

0.83%