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Umfrage: Wer ist Ihr Vogtländer des Jahres? Nur noch wenige Tage, dann ist das Jahr 2013 Geschichte. Viele Menschen haben in diesem Jahr mit besonderen Leistungen für Schlagzeilen gesorgt. Welche davon hat besondere Anerkennung verdient? Die „Freie Presse“-Leser sind aufgerufen, den Ehrentitel zu vergeben. In der Silvester-Ausgabe stellt die „Freie Presse“ das Ergebnis und die drei Erstplatzierten vor. Stimmen Sie ab! Das Votum geht zusammen mit der TED-Wertung ins Gesamtergebnis ein.

Wer ist Ihr Vogtländer des Jahres? Nur noch wenige Tage, dann ist das Jahr 2013 Geschichte. Viele Menschen haben in diesem Jahr mit besonderen Leistungen für Schlagzeilen gesorgt. Welche davon hat besondere Anerkennung verdient? Die „Freie Presse“-Leser sind aufgerufen, den Ehrentitel zu vergeben. In der Silvester-Ausgabe stellt die „Freie Presse“ das Ergebnis und die drei Erstplatzierten vor. Stimmen Sie ab! Das Votum geht zusammen mit der TED-Wertung ins Gesamtergebnis ein.

Ergebnis

Gesamte Stimmenanzahl: 214


René Eckert macht sich mit seinen Freunden für die Heimat stark und sammelt Müll im Göltzschtal Ein Projekt, das ganz ohne Geld auskommt und durch Initiative und Verständnis funktioniert – das ist „Poetry“. Die Müllsammelaktion, die René Eckert gemeinsam mit seinem Bruder Andreas und Freunden 2010 ins Leben gerufen hat, heißt so, weil einer ihrer Schwerpunkte der Poetenweg zwischen Auerbach und Rodewisch ist. Für René Eckert ein wunderschönes Stück Natur, und er hat überhaupt kein Verständnis dafür, dass dieser von Unbelehrbaren immer wieder zugemüllt wird. Das sehen auch andere so, und deshalb kommen zu den Aktionen mittlerweile um die 70 Leute aus dem ganzen Vogtland. Der Radius, in dem der Unrat aufgesammelt wird, wurde aufs ganze Göltzschtal ausgedehnt. Der 33-jährige Auerbacher ist überzeugt, dass das Projekt auf ganz Deutschland ausdehnbar ist.

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Tony Hennig und Mario Karsch gründen Facebook für Katzen Ein soziales Netzwerk nach dem Facebook-Vorbild für Katzen? Klingt verrückt, doch Tony Hennig (l.) und Mario Karsch aus Klingenthal hoffen, damit einmal Geld zu verdienen. Seit August ist die Seite mymiau.de online, zurzeit sind rund 1800 Katzen aus ganz Deutschland dort angemeldet. Wobei – die Katzen selbst können natürlich keine Computer bedienen, das müssen immer noch die jeweiligen Herrchen und Frauchen übernehmen. Die melden sich im Netzwerk mit Name und Foto ihres Lieblings an, können dann mit anderen Tierfreunden über die ganz besonderen Eigenheiten ihrer Miezen plaudern. Demnächst sollen über eine „Katzensuche“ auch Vierbeiner zwischen Privatleuten, Züchtern und Tierheimen vermittelt werden. Für die Idee gibt’s ein mymiau-typisches „Pfote drauf“.

12.62%

Landwirtin Manja Tröger steht für den Umweltschutz am Müllstandort Schneidenbach Diese Frau hat Mut. Die aus Schneidenbach stammende Land- und Pferdewirtin Manja Tröger ist mit den Protesten gegen die Geheimpläne für ein Sondermülllager der Firma Glitzner bekannt geworden. Die einst erfolgreiche Züchterin von Appaloosas (Westernpferde) prozessiert nach Krankheit und Tod zahlreicher Tiere gegen die Müllfirma und sieht im Großbrand 2007 auf dem Nachbargelände den Auslöser – Glitzner weist dies zurück. Auch als die kreiseigene Müllfirma sie mit 250.000 Euro Ordnungsgeld oder sechsmonatiger Haft zum Schweigen bringen wollte, wich die 39-Jährige nicht zurück. Das Landgericht gab ihr Recht: Freie Meinungsäußerung ist ein wichtiges Bürgerrecht. Inzwischen gehört Manja Tröger zu den Begründern einer BUND-Ortsgruppe Schneidenbach.

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Hannchen Schultheiß tritt Tierquälern gegenüber und erntet dafür Prügel Anfang September war es noch einmal so warm, dass es Hannchen Schultheiß zum Baden an die Talsperre Falkenstein zog. Der Tag endete für sie im Krankenhaus, mit blauem Auge, einer Platzwunde und bandagierter Hand. Sie hatte einen kleinen Hund vor den „Erziehungsmaßnahmen“ seines Besitzers retten wollen. Der, offenbar alkoholisiert, ging auf sie los und fügte ihr die Verletzungen zu. Noch heute klagt die 65-Jährige über Kopfschmerzen. Eine Verhandlung wegen der Körperverletzung hat es noch nicht gegeben. Heute wie damals sagt sie: „Ich würde es wieder tun. Ich kann es nicht ertragen, wenn Wehrlosen Leid zugefügt wird.“ Beeindruckt hat sie, wie viele Menschen vor Ort zur Hilfe eilten. Nach dem kleinen Hund hat sie sich erkundigt. „Er ist jetzt in guten Händen.“

6.54%

Margitta Schier verwandelte die baufälligen Weberhäuser zur Herzkammer Plauens Als „Oberhexe“ der Plauener Weberhäuser ist Margitta Schier im September in Rente gegangen. Ihrer Nachfolgerin Kerstin Rüffer hinterließ die 63-Jährige dabei ein bestelltes Feld. Die Jößnitzerin schaffte, was viele ihr nicht zugetraut hätten: Sie rettete gemeinsam mit einem Team von enthusiastischen Frauen nicht nur eine historische Häuserzeile, sondern formte sie zu einem Wahrzeichen Plauens. Die fünf Kreativwerkstätten ziehen jährlich rund 3000 Kinder an, die Feste rund um das wildromantische Stadtquartier sind stets ein Renner. Wer als Plauener Gäste hat, führt sie immer auch zu den Weberhäusern. Sie gehören zur Herzkammer einer Stadt, die viel von ihrer historischen Bausubstanz eingebüßt hat. „Ich bin stolz darauf, das geschafft zu haben“, sagt Margitta Schier.

6.07%

Feuerwehrmann Ronny Fehlau war beim Juni-Hochwasser hin- und hergerissen Als das Juni-Hochwasser im Vogtland tobte, stand Feuerwehrmann Ronny Fehlau mehrere Tage an vorderster Front. Der 33-Jährige war wegen seiner Erfahrungen als Bundeswehrsoldat bei einem Flut-Einsatz 2002 in Dresden zum Einsatzleiter in seiner Heimatstadt Mylau und damit einem Brennpunkt der Katastrophe auserkoren worden. Während unter seiner Regie Evakuierungen anliefen, stieg das Wasser in dem Haus, in dem sich seine Frau mit den kleinen Töchtern des Paars besorgt in die oberste Etage zurückzog. Der Einsatzleiter brachte schließlich auch seine Familie in Sicherheit, mit der es fast nur telefonischen Kontakt gegeben hatte. Gesehen hat er seine Mädels erst, nachdem das Wasser weg war. Er sagt: „Wichtig ist jetzt, den Hochwasserschutz weiter voranzutreiben.“

3.74%

Entertainer Jens Pfretzschner landet mit „Das Vogtland ist toll!“ auf Youtube einen Volltreffer Der Sound geht ins Ohr. Die Füße wippen. Unwillkürlich singt man mit. Mit dem flippig-groovigen Rap-Song „Das Vogtland ist toll“ hat Jens Pfretzschner, Chef der Vogtland Kultur GmbH, den Hit des Jahres gelandet. Nach einem Unfall beim Freiluftmärchenspiel in Reichenbach wurde es ihm mit lädiertem Bein daheim langweilig. Da schrieb der Entertainer ein „kleines Lied für unsere Heimat“ und lud im März eine erste Fassung auf der Internet-Plattform Youtube hoch. Im Frühjahr steuerten „Freie Presse“-Leser 34 neue Strophen bei. Am 21. November stellte Pfretzschner die neuste Version online. Diesmal mit bewegten Bildern. Uwe Schirmer machte es möglich. 24 Vogtländer standen für den Refrain vor der Kamera. Binnen eines Monats klickten über 25.600 Leute den neuen Vogtland-Hit an.

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Volker Weingartner haucht der Plamag neues Leben ein und bringt Arbeit mit Er kam wie Phönix aus der Asche – nicht in Schlips und Anzug, sondern in ausgewaschenen Jeans: Volker Weingartner hat im Frühjahr die Plamag gekauft. Keiner hatte mehr damit gerechnet, dass sich doch noch ein Geschäftsmann mit dickem Portmonee in den alten Plauener Traditionsbetrieb verirren würde. Der Druckmaschinenhersteller war schon geschlossen damals. Der 43-jährige Bayer stellte die alte Plamag neu auf. 115 Beschäftigte arbeiten zurzeit für ihn. Die bis zum Jahresende angepeilte 150er-Marke will er demnächst knacken – und langfristig verdoppeln. Dass es in der Firma Skeptiker gibt, ist nach der Plamag-Vorgeschichte normal. Doch Weingartner ist ein Macher. Selbstständig seit dem 22. Lebensjahr, Millionär geworden durch mobile Hochwasser-Schutzwände.

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Imker Jürgen Neudel schrieb an die Kleber-Größe Tesa und änderte dessen Werbestrategie Der Stich saß: Weil Imker aus dem Vogtland darauf pochten, dass eine Biene kein Horror-Insekt ist, stampft der Tesa-Konzern Stück für Stück seine Werbung für Fliegengitter ein, ersetzt die abgebildete Biene durch eine Wespe. Ausgelöst hat das Jürgen Neudel, Chef des Imkervereins Adorf/Vogtland und Umgebung, der im Baumarkt über den Tesa-Aufsteller mit Biene als Drohkulisse gestolpert war. Kann nicht sein, dass ein Nutztier als Schreckgespenst herhalten muss, dachte sich der 52-Jährige und schrieb Briefe. Erst tat sich nichts, dann die Überraschung: Tesa schloss sich Neudels Argumenten an. „Ein Erfolg, aber nur ein kleiner“, sagt Neudel. Eine Überraschung war für ihn 2013 fast noch größer: Im Februar erhielt der Verein den Landwirtschaftspreis des Vogtlandes – als erster Verein überhaupt.

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Udo Seeger ist Motor und Macher des Fördervereins der Triebeler Wehrkirche In Zeiten, in denen Abriss als „Rückbau“ genannt und mit Geld versüßt wird, geht Triebel einen anderen Weg. Die Bürger bauen eine Ruine wieder auf. Vor 25 Jahren krachte der Turm der Wehrkirche über dem Dorf im Gewittersturm zusammen, zerstörte das Gotteshaus mit jahrhundertealter Geschichte. Das kann nicht das Ende sein, dachten sich viele Triebeler, gründeten erst einen Glockenträgerverein und dann 2009 den Förderverein zum Wiederaufbau der Kirche. Vier Jahre später und nach vielen kleinen Erfolgen zwischendurch: Die Kirche hat ihr Dach zurück. Unermüdlich an der Spitze wirbelt Udo Seeger. Der 56-jährige Ingenieur lenkt alles mit Weitsicht und Tatkraft – und nicht nur hier: Ohne ihn hätte Triebel auch keinen Karnevalsverein, der in diesem Jahr sein Zehnjähriges feierte.

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