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Umfrage: Wählen Sie den Westsachsen des Jahres 2014 - Die Menschen sind es, die den Landkreis Zwickau zu etwas Besonderem machen. Wir stellen Ihnen zehn zur Wahl, die in den vergangenen Monaten Außergewöhnliches geleistet haben. Das Ergebnis der Online-Abstimmung ist ab 2. Januar abrufbar. Es fließt dann ins Ergebnis der TED-Abstimmung ein.

Die Menschen sind es, die den Landkreis Zwickau zu etwas Besonderem machen. Wir stellen Ihnen zehn zur Wahl, die in den vergangenen Monaten Außergewöhnliches geleistet haben. Das Ergebnis der Online-Abstimmung ist ab 2. Januar abrufbar. Es fließt dann ins Ergebnis der TED-Abstimmung ein.

Ergebnis

Gesamte Stimmenanzahl: 502


Amadou Diallo (53): Für den Bau einer Berufsschule in seiner Heimat Guinea hat der Französischlehrer am Europäischen Gymnasium Waldenburg Spenden gesammelt. Dabei wagte er sich auch in eine TV-Show des Senders Pro 7 mit dem Titel „Millionärswahl“. Diallo stellte vor den Kameras sein Projekt vor, errang die Million zwar nicht, erreichte aber immerhin Platz drei, nachdem auch zahlreiche Schüler für ihn abgestimmt hatten. Damit wurde sein Projekt, für das er weiter sammelt, weithin bekannt. Mittlerweile hat der Bau der Berufsschule begonnen, den der Lehrer per Internet verfolgt. Bis Mitte 2015 sollen die ersten Klassenzimmer nutzbar sein. Von den besseren Ausbildungsmöglichkeiten sollen vor allem junge Frauen profitieren. Amadou Diallo, der seit 1992 in Deutschland lebt, hat in den vergangenen Jahren schon für verschiedene Projekte in seiner Heimat um Unterstützung geworben. Dabei entstanden unter anderem Krankenstation, Brunnen und Schulen.

37.45%

Mario Schreckenbach (54): Das Schloss in Lichtenstein hat einen neuen Besitzer: Mario Schreckenbach, Bauunternehmer und Gemeinderat aus St. Egidien, hat den einstigen Herrschaftssitz im Oktober bei einer Zwangsversteigerung des Amtsgerichtes Zwickau erworben. Dafür muss der Mann, der ein (großes) Herz für historische Gebäude hat, insgesamt 78.400 Euro überweisen. Mit der Unterstützung der Mitglieder des Geschichtsvereins soll das Schloss schon bald wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Magnet ist dabei die Fürstengruft, die in die Führungen eingebunden werden kann. Hier stehen die Särge von 20 Mitgliedern der Familie Schönburg. Der Herrschaftssitz verfügt unter anderem über eine Folterkammer und Kellergänge. Vor dem Eigentümerwechsel befand sich das Anwesen im Dornröschenschlaf – der bisherige Besitzer Alexander Prinz von Schönburg-Hartenstein hatte jahrelang nichts an dem Wahrzeichen von Lichtenstein gemacht.

14.14%

Isabell Kühnreich (28): Sie hat diese „Lasst uns doch einfach selbst was machen“-Attitüde, die für Kultur und alternatives Leben in Zwickau ein Segen ist. Statt zu jammern, dass für junge Leute in der Stadt nichts los ist, organisiert sie Partys und Flohmärkte, begeistert Menschen zum Gedichte schreiben und teilen, zum Gemüse anbauen und gemeinsam essen. Hauptberuflich ist die Zwickauerin als Museumspädagogin in den Priesterhäusern tätig, lässt sich dort immer wieder neues einfallen, um Kinder für Geschichte zu interessieren. Als Initiatorin des Netzwerkes „Junge Kultur“ und der Partyreihe „Wildes Stromern“ gründete Isabell Kühnreich die Kunstplantage am Muldeparadies mit, als DJane für elektronische Musik legt sie auch selbst auf. Mit den Einnahmen aus dem „Wilden Stromern“, das etwa vierteljährlich immer an wechselnden Orten stattfindet, werden andere alternative Projekte in der Stadt unterstützt – die Grasslifter, der Verein „Roter Baum“ oder „No Hate – Just Skate“ zum Beispiel.

13.55%

Kevin Herrmann (22): No Hate – Just Skate: So lautete das Motto eines Skateboard-Wettbewerbs, den der 22-jährige Kevin Herrmann mit seinen Freunden Maximilian Heier und Matthew Boost ins Leben gerufen hat. Die drei Skater mit dem großen Herz sammelten während des Benefiz-Contests im Skatepark an der Mulde in Zwickau Rollen, Achsen, Decks, Klamotten, Schuhe und alles, was man sonst so für den Sport braucht. Anschließend verteilten sie die Sachen an junge Asylbewerber, gingen gemeinsam skaten. „Uns ging es einfach darum, dass wir mal etwas miteinander tun, statt nur übereinander zu reden“, sagt Herrmann. Auf diese Weise könnten die Flüchtlinge auch Beschäftigung und Anschluss finden. „Nebenbei hoffen wir auch darauf, wieder ein bisschen Leben in die Skaterszene zu bringen“. Der gebürtige Auerbacher ist noch in der Ausbildung, brachte unter dem Namen Kleinstadtlicht dieses Jahr sein zweites Album mit elektroinspirierter Singer-Songwriter-Musik heraus.

10.76%

Lucie Büssow (21): Als amtierende Sächsische und Glauchauer Schlossprinzessin hat es Lucie Büssow in diesem Jahr geschafft, dass es anlässlich des Tages der Sachsen in Großenhain erstmals zu dem Großereignis ein Treffen sächsischer Hoheiten mit dem Ministerpräsidenten Stanislav Tillich (CDU) gab. Lucie I. hatte dies dem Landesvater per Facebook vorgeschlagen, und der war von der Idee angetan. So trafen sich am ersten Septemberwochenende ganz offiziell etwa ein Dutzend junge Frauen, die ein sächsisches Produkt oder einen sächsischen Verband repräsentieren. Dabei war Lucies Teilnahme in Gefahr, denn kurz vorher verletzte sie sich bei einem Unfall am Bein. Mittlerweile ist alles ausgestanden. Auch bei zahlreichen anderen Terminen in diesem Jahr war sie die sympathische und offene Repräsentantin der Schlösser in Westsachsen, vor allem des einzigartigen Schlösserkomplexes Forder- und Hinterglauchau. Ihre Amtszeit dauert noch bis Mitte 2015.

8.57%

Marianne Hertel (82): Dass man auch in höherem Alter noch so etwas wie ein „Hans Dampf in allen Gassen“ sein kann, beweist Marianne Hertel. Unermüdlich setzt sich die Werdauerin für die Integration von ausländischen Mitbürgern in der Pleißestadt ein. Seit dem Herbst 1989 arbeitet sie im Ökumenischen Arbeitskreis Asyl mit. Dieser Gruppe drohte vor rund zwei Jahren das Aus. Doch mittlerweile gestalten wieder eine Handvoll Leute unter anderem in jedem Jahr für die Asylbewerberfamilien eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier und geben ihnen das Gefühl, willkommen zu sein. Dafür geht die 82-Jährige, die Mitglied der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Werdau ist, Monate vorher Klinken putzen, um Geschenke für die Kinder zu organisieren. Auch zu Gesprächen trifft sich Marianne Hertel mit den Familien und unterstützt sie beim Gang zu Behörden oder hilft bei anderen Dingen des Alltag. Außerdem springt sie im Weltladen im Pfarramt ein, wenn Not am Mann ist.

4.38%

Wolfgang Dietrich (74): Bis vor drei Jahren fristete das Gelände An den Teichen in Werdau eher ein Schattendasein. Dass sich das Gebiet inzwischen wieder zu den beliebtesten Naherholungsorten in der Stadt gemausert hat, ist auch ein Verdienst von Wolfgang Dietrich. Der 74-Jährige, noch immer voll berufstätige Sattlermeister gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Heimatvereins Landwehrgrund. Dessen Mitglieder haben sich eine Wiederbelebung des Areals zum Ziel gestellt und sind dabei bereits in großen Schritten vorangekommen. Die neueste Attraktion An den Teichen ist seit dem 1. Advent eine 3,30 Meter hohe Pyramide. Die Idee für den Bau des weihnachtlichen Symbols hatte Wolfgang Dietrich, der seit vielen Jahren An den Teichen wohnt und seine Werkstatt hat. Der Handwerker, dessen großes Hobby das Segeln ist, wirkte nicht nur an der Gestaltung der Pyramide maßgeblich mit, sondern begab sich auch auf die Suche nach Sponsoren.

4.18%

Monika Hetz (66): Ob Bürgermeisterwahl im März, Europa-, Kreistags- und Stadtratswahl im Mai oder Landtagswahl im August – Monika Hetz arbeitete stets zuverlässig im Schönauer Wahlvorstand der Stadt Wildenfels. „Und wenn nächstes Jahr ein neuer Landrat gewählt wird, dann bin ich natürlich auch wieder mit von der Partie“, sagt die 66-Jährige, die bereits seit der Wende bei jeder Stimmabgabe in ihrem Heimatdorf als Wahlhelferin auf Achse war. „Die erkämpfte Demokratie ist doch ein hohes Gut. Aber sie muss auch mit Leben erfüllt werden. Dazu gehört für mich nicht nur, dass ich mein Wahlrecht wahrnehme, sondern ebenfalls, dass ich mich ehrenamtlich für freie, demokratische Wahlen engagiere. Ich habe mich nie lange bitten lassen, wenn in unserem Ort Wahlhelfer gesucht worden sind. Und so lange ich es gesundheitlich kann, bin ich auch künftig mit dabei“, sagt die engagierte Seniorin, die nicht zuletzt im Schönauer Kirchenvorstand aktiv ist.

2.39%

Michael Marr (51): Drei Jahre lang hat sich in der Freizeit von Michael Marr aus Crimmitschau (fast) alles um die Vorbereitung des Festumzuges anlässlich des Jubiläums „600 Jahre Stadtrecht“ gedreht. Er musste Requisiten besorgen, alte Fahrzeuge heranschaffen und passende Bekleidung aus dem Kostümfundus holen. Das Ergebnis konnte sich am 1. Juni sehen lassen: Mit mehr als 60 Bildern wurden Geschichte und Vereinsvielfalt von Crimmitschau dargestellt. Rund 2100 Teilnehmer haben den Festumzug gestaltet. Durch die bis ins Detail erstellte Planung Michael Marrs und seiner Mitstreiter klappte alles reibungslos. Der Festumzug war der absolute Höhepunkt im Jubiläumsjahr – rund 25.000 Besucher verfolgten ihn. Marr profitierte dabei mit Sicherheit von seinen Erfahrungen bei der Festumzug-Organisation. Er war bereits 2010 für den Umzug bei den Feierlichkeiten anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr in Crimmitschau verantwortlich.

2.39%

Sebastian Kriegsmann (34): Als selbstständiger Architekt mit Leidenschaft zum Diskurs und für die Kunst hat der 34-Jährige maßgeblichen Anteil an der Entwicklung von „Zwickau 2050“. Dabei handelt es sich um ein langfristig gedachtes Konzept, wie Zwickau sich in Zukunft städtebaulich entwickeln könnte. Die lose Gruppe von etwa 20 Architekten und Städteplanern hat in vielen Treffen Ideen gesammelt, von Leerstand über Verkehr bis hin zur Wirtschaftsförderung. „Uns geht es um die Frage, wie Zwickau trotz sinkender Bevölkerungszahlen und neuen ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen für zukünftige Generationen eine noch lebenswertere Stadt sein kann“, sagt Kriegsmann. In einer Ausstellung wurden die Thesen der Gruppe zur öffentlichen Diskussion gestellt, fließen nun in die Stadtplanung mit ein. Kriegsmann gehört außerdem zu den Organisatoren des Kunstfestivals Ibug, das dieses Jahr in Crimmitschau stattfand, und ist aktives Mitglied des Kunstvereins „Freunde aktueller Kunst“.

2.19%