Chemnitz damals und heute
Chemnitz damals und heute
Herausgegeben von Ulrike Abraham und Matthias Zwarg
Mit einem Text von Jens Kassner und Fotos von Steffen Heil und Dirk Hanus
Vom Wandel
Alle Orte wandeln sich, verändern sich tagtäglich. Altes weicht, Neues entsteht, Altes wird aufpoliert, Neues altert. Dies ist ein Buch vom Wandel der Stadt Chemnitz in den reichlich hundert Jahren von 1900 bis in die Gegenwart.
Etwa hundert Postkarten zeigen die Stadt im ersten Viertel des 20. Jahrhundert. Damals war Chemnitz eine aufblühende und wachsende Stadt. Innerhalb von 60 Jahren, von 1870 bis 1930, verfünffachte sich die Einwohnerzahl, Fabriken und Wohnungen entstanden, die Stadt breitete sich aus, schluckte ihre ländlichen Vororte. Schon damals, 1926, klagte der Autor Kurt Wieland in einem Buch, das Chemnitz als Wirtschafts- und Kulturstadt preisen sollte: "Wenig genug ist vom Alten geblieben … Das Alte ist vergangen. Siehe, es ist alles neu geworden! Und was geblieben ist - wie lange wird es dauern, fällt auch das! … Wenn nur beim Niederreißen die Liebe zur Heimatstadt nicht erstickt wird!" Der von den Nazis angezettelte Zweite Weltkrieg und die ideologisch geprägte Baupolitik zu DDR-Zeiten taten ein Übriges, um die Stadt zu verändern.
Hunderte, wenn nicht tausende Postkartenmotive gibt es vom alten Chemnitz. Kaum ein Haus, das nicht irgendjemandem eine Postkarte wert war. Wir haben etwa hundert alte Karten- und Fotomotive ausgewählt, und der Fotograf Steffen Heil hat dieselben Orte in der Gegenwart fotografiert. In einigen Fällen könnte der Unterschied nicht größer sein: Idyllische Ecken von einst sind tristen Straßen oder Brachflächen gewichen. Manches hat sich überlebt, andere Orte sind schöner als zuvor - und so bleibt Chemnitz immer anders. Eine lebens- und liebenswerte Stadt im Wandel.
Verlag: | Freie Presse Buchprogramm |
Herausgeber: | Ulrike Abraham und Matthias Zwarg |
ISBN: | 978-3-944509-68-6 |