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Umfrage: Gute Ideen, ein langer Atem oder ein beherztes Zupacken: Auch in diesem Jahr haben einige Menschen auf besondere Weise den Lauf der Geschichte in der Region gestaltet. Wer ist Ihr Westsachse des Jahres? Stimmen Sie ab! Die Abstimmung läuft bis Sonntag, 31. Dezember, 18 Uhr. Das Ergebnis der Internet-Abstimmung wird mit dem Ergebnis des TED-Votings addiert. Am 2. Januar erfahren Sie, wer gewonnen hat.

Gute Ideen, ein langer Atem oder ein beherztes Zupacken: Auch in diesem Jahr haben einige Menschen auf besondere Weise den Lauf der Geschichte in der Region gestaltet. Wer ist Ihr Westsachse des Jahres? Stimmen Sie ab! Die Abstimmung läuft bis Sonntag, 31. Dezember, 18 Uhr. Das Ergebnis der Internet-Abstimmung wird mit dem Ergebnis des TED-Votings addiert. Am 2. Januar erfahren Sie, wer gewonnen hat.

Ergebnis

Gesamte Stimmenanzahl: 629


Matthias Etzold (65) aus Glauchau Das Team der TSG Glauchau hat den Herbstlauf zur größten Laufveranstaltung in Sachsen entwickelt. Organisationschef Matthias Etzold musste in diesem Jahr allerdings die schwerste Entscheidung in der Geschichte des Rennens treffen: In den Morgenstunden des 29. Oktober hat er den Lauf, für den rund 2600 Aktive angemeldet waren, in Abstimmung mit der Stadtverwaltung abgesagt. Der Grund: Ein Orkan tobte über der Region. Äste und umgestürzte Absperrungen lagen auf den Strecken. Die Sicherheit der Teilnehmer war nicht gewährleistet. Die meisten Sportler reagierten verständnisvoll. Damit ist allerdings auch die Verabschiedung von Matthias Etzold, der sich 32 Jahre federführend um den Herbstlauf gekümmert hat, etwas untergegangen. Er gab den Staffelstab an Dirk Lupke weiter. Der neue Organisationschef kann sich auf die Unterstützung seines Vorgängers verlassen. Matthias Etzold steht nur ungern selbst im Rampenlicht. „Das eingespielte Team ist ein wichtiger Baustein für die Fortführung des Herbstlaufes“, sagt der 65-Jährige.

42.45%

Klaus List (61) aus Lichtenstein Schon sein Leben lang ist Klaus List Sportler mit Leib und Seele. Seit 50 Jahren spielt er Basketball. Die 160 Vereinsmitglieder mögen ihren einstigen Vereinschef wegen seines Organisationstalents, Engagements und heiteren Gemüts. Zum 60. Geburtstag sollte das Basketball-Urgestein die zweithöchste Auszeichnung des deutschen Verbandes bekommen. List hat nie geraucht oder getrunken, immer gesund gelebt. Und dennoch: 14 Tage vor der Ehrung der Schicksalsschlag. Auf Arbeit fällt er einfach um. Ein schwerer Schlaganfall. Viereinhalb Wochen liegt er im Koma. Als er aufwacht, ist er halbseitig gelähmt. Der unverbesserliche Optimist gibt sich nicht auf, kämpft sich mit enormer Zähigkeit ins Leben zurück. Unermüdlich trainiert er, zunächst in der Reha-Klinik, wo er für andere Betroffene als ein Paradebeispiel ungebrochenen Lebensmutes gilt. Kaum zu Hause, übt er Tag für Tag an Gehhilfen. Anfang Juni steht er dann erstmals wieder bei seinen Sportkameraden in der Halle. Die empfangen ihn wie einen Helden – und mit jener Auszeichnung.

22.26%

Lukas Heyn (22) aus Hartenstein Zwei Goldmedaillen hat Lukas Heyn dieses Jahr gewonnen und es bis zur Weltmeisterschaft in Abu Dhabi geschafft. Dabei ist der Hartensteiner kein Sportler, sondern Handwerker. Im Februar qualifizierte sich der Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Lüftung auf der Mitteldeutschen Handwerkermesse in Leipzig mit dem Gewinn der Goldmedaille für die Berufe-WM im Oktober in Abu Dhabi. Anfang Juni startete der 22-Jährige dann bei einem Vorausscheid in Shanghai mit Teilnehmern aus den USA, China, Neuseeland, Finnland, Weißrussland und Russland. Auch dort siegte Heyn und kehrte mit einer weiteren Goldmedaille nach Hartenstein zurück. Bei der WM in den Vereinten Arabischen Emiraten reichte es dann trotz harten Trainings nicht für den Sieg. Aber der Anlagenmechaniker belegte den 9. Platz unter 29 Teilnehmern und erhielt für 710 von 800 möglichen Punkten die Excellent-Medaille für besondere Leistungen. Der Handwerker, der im Familienbetrieb arbeitet, will jetzt seine Meisterausbildung in Angriff nehmen.

19.4%

Der Kinder- und Jugendverein Pleißental Als hätten sie einen Oscar gewonnen: So fühlten sich die jungen Leute des Kinder- und Jugendvereins Pleißental, als sie im Sommer eine zwar erhoffte, aber dennoch unerwartete Auszeichnung in Empfang nahmen. Sie gewannen beim Filmfestival Goldener Spatz in Gera den Spixel-Award. Dieser Preis wird an Film- und Fernsehproduktionen aus Kinderhand vergeben. Die Lichtentanner hatten sich mit einer Mischung aus Zeichentrick- und Realfilm beworben. Die Dokumentation Von Wäldern und Ufos – 800 Jahre Burg Schönfels ist ebenso amüsant wie lehrreich und bekam auch in Gera viel Applaus. Natürlich haben die Kinder des Vereins die Arbeit nicht ganz allein gemacht. Sie wurden nicht nur von den Mitarbeitern der Burg unterstützt, sondern auch vom Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanal in Zwickau. Die Mühen haben sich gelohnt, denn die 19 Mädchen und Jungen haben sich unter 50 Einsendern, die in vier Kategorien angetreten waren, durchgesetzt. Mehr noch: Sie haben für die 800 Jahre alte Burg etwas Bleibendes geschaffen.

7.63%

Gerhard Reichel (74) aus Zwickau Prof. Dr. Gerhard Reichel ist gebürtiger Lübecker und 74 Jahre alt. Außerdem ist er Chefarzt des Kompetenzzentrums für Bewegungsstörungen an der Paracelsusklinik in Zwickau. Er feierte in diesem Jahr ein seltenes Jubiläum: Seit 50 Jahren arbeitet er in seinem Beruf, genau die Hälfte davon in Zwickau. Da die Facharztausbildung frühestens mit 24 Jahren endet, erreichen dieses Jubiläum die Wenigsten. Aber Reichel sagt: Ich kann jedem nur empfehlen, auch mit Eintritt ins Rentenalter weiterzuarbeiten. Er selbst hat dafür eine Sondergenehmigung. Der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie ist neben seiner eigentlichen Berufung auch ein leidenschaftlicher Pilot. Hin und wieder gelingt es ihm sogar, Berufliches und Privates zu verbinden, denn er kann zu den meisten Kongressen selbst fliegen – übrigens mit seiner eigenen Maschine. Hochfliegend waren auch seine Leistungen. Als er 1992 nach Zwickau kam, lag dort die Stimmung in der Neurologie am Boden. Heute sieht das auch dank seiner Bemühungen ganz anders aus.

3.34%

Udo Frank, Peter Schaller und André Schott aus Kirchberg Durch ihr beherztes und selbstloses Eingreifen haben die drei Männer bei einem Brand höchstwahrscheinlich ein Menschenleben gerettet. Das Feuer brach am Abend des 19. Juni im Wohnhaus Leutersbacher Straße 1 in Kirchberg aus. Noch ehe kurze Zeit später die alarmierten Feuerwehren an Ort und Stelle eintrafen, retteten die drei Bewohner des Hauses einen älteren Mann aus seiner Wohnung. Sie selbst bekamen den Ausbruch des Brandes erst durch Feuer-Rufe anderer Bewohner im Treppenhaus mit. Wissend, dass im Obergeschoss ein älterer Mann wohnte und zu dieser Zeit auch zuhause sein musste, klingelten sie zunächst an dessen Tür Sturm. Als daraufhin niemand aufmachte, öffnete einer der Männer das Türschloss mithilfe einer Kreditkarte. Mit vereinten Kräften gelang es den drei Männern schließlich, den betagten Senior aus seiner Wohnung zu tragen und ins Freie zu bringen. Dadurch konnte Schlimmeres verhindert werden. Kurz darauf stand das Haus lichterloh in Flammen. Für den älteren Mann war es Rettung im letzten Moment.

1.75%

Yvonne Buchwald (42) aus Crimmitschau Ganz freiwillig hat sich Yvonne Buchwald von ihrer blonden Haarpracht getrennt. Die 42-jährige Inhaberin des Frisörs Stadtgespräch in Crimmitschau ließ sich im September den Kopf kahl scheren. Das war eine Voraussetzung für den Einsatz als Komparsin für die Dokumentarfilmserie Der Krieg und ich auf dem Gelände des Deutschen Landwirtschaftsmuseums in Blankenhain. Sie spielte die Rolle eines Häftlings in einem Konzentrationslager. Das Honorar, über dessen Höhe in der Öffentlichkeit wegen einer Klausel im Vertrag nicht gesprochen werden darf, wurde von Yvonne Buchwald an die Familie des achtjährigen Max Groß gespendet. Der Junge gehört zur Eishockey-Nachwuchsabteilung des ETC Crimmitschau und ist an Leukämie erkrankt. Ich würde es jederzeit wieder machen. Damit kann schließlich auf eine Familie, die Unterstützung braucht, aufmerksam gemacht werden, sagt Yvonne Buchwald, deren Haare mittlerweile wieder auf etwas mehr als zwei Zentimeter gewachsen sind.

1.59%

Thorsten Dahlberg (61) aus Glauchau Er hat dafür gesorgt, dass es seine Heimatstadt Glauchau zur Weltberühmtheit gebracht hat, wenn auch recht kurzzeitig. Thorsten Dahlberg, seines Zeichens kommissarischer Leiter des Museums und der Kunstsammlungen im Schloss Hinterglauchau, hat es in diesem Jahr geschafft, eine Ausstellung mit 100 Werken des Surrealisten Salvador Dalí nach Glauchau zu holen und zu präsentieren. Das führte nicht nur zum Besucherrekord im Museum, sondern lockte Dalí-Fans aus ganz Deutschland und aus dem Ausland in die westsächsische Kleinstadt. Um die 7000 sind gekommen, um die Ausstellung zu besuchen, die nur ein paar Monate lang zu sehen war. Es gab Schlangen an der Museumskasse. Damit spielte das Glauchauer Museum in der Liga der Großen mit. Um die Ausstellung vorzubereiten, hat Dahlberg fast drei Jahre gebraucht. Wichtig war, mit dem Kunsthändler Helmut Rebmann Kontakt aufzunehmen und ihn davon zu überzeugen, dass es sich lohnen würde, seine Dalí-Bilder in Glauchau zu zeigen. Das hat schon mal gut geklappt.

0.95%

Claudia Hauschild (36) aus Werdau Machen statt Nichtstun, das ist die Devise von Claudia Hauschild. Die Gesundheitsmanagerin, die in sozialen Netzwerken immer wieder auf die Belange ihrer Heimatstadt aufmerksam macht, kann zupacken. Sie rief im Internet zu einem Arbeitseinsatz für den Werdauer Bahnhof auf. Denn der bietet Reisenden ein trauriges Bild. Die 36-Jährige kümmerte sich im Vorfeld der Aktion, die Anfang November über die Bühne ging, um viele organisatorische Dinge. Handschuhe und Müllsäcke waren zu besorgen. Dazu kamen Absprachen mit der Stadt, der Feuerwehr und dem Gymnasium. Unterstützung gab es von rund 40 Helfern aller Altersgruppen, die mit zupackten. Der Wille, in Werdau etwas zum Positiven zu verändern, ist in der Bevölkerung zu spüren, freute sich die junge Frau über die Resonanz auf die Aktion. Bei dem Arbeitseinsatz erhielten beispielsweise die Wände des Gebäudes einen frischen Anstrich. Auch Flugblätter zu zahlreichen Veranstaltungen liegen nun für Reisende aus. Neben den Schmierereien sind auch Müllhaufen verschwunden.

0.48%

Birgit Bubolz (45) aus Grünbach 40.000 Euro Schaden und dennoch ein dickes Lob vom Chef: Birgit Bubolz wird den 2. August 2017 nie wieder vergessen. An jenem Tag bediente die Busfahrerin der Reichenbacher Verkehrsbetriebe Gerlach die Linie Rodewisch–Zwickau und zurück. Zu Fahrtantritt war alles bestens, die Armaturen spuckten keinerlei Fehler aus, der Mercedes-Bus lief ruhig wie immer. Auf der Rückfahrt allerdings entdeckte sie kurz nach dem Kreisverkehr auf der Lengenfelder Straße in Zwickau im Rückspiegel Rauch am linken Hinterrad. Sie plante einen sanften Stopp. Als aus dem Radkasten plötzlich eine Flamme schlug, stoppte sie, öffnete die Türen und forderte die fünf Fahrgäste, allesamt älteren Semesters, zum Aussteigen auf. Überall machte sich Qualm breit, beinahe blind versuchte sie, die Flammen am Hinterrad zu löschen. Vergeblich. Das Fahrzeug brannte. Die Feuerwehr war fix da, dennoch blieb vom Bus nur das Skelett übrig. Das Wunder: Niemand wurde verletzt. Vier Wochen zuvor hatte es 18 Tote bei einem ähnlichen Unglück in Oberfranken gegeben.

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