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Jahresrückblick 2019 - Juni
1. Juni: Inhaber Dirk Gust (vorn) schloss zunächst traurig den „Ratskeller“. Aus Brandschutzgründen war das traditionelle Restaurant sanierungsbedürftig geworden. Gust entschied sich für einen anderen Standort für sein gutbürgerliches Lokal. Er eröffnete später im Jahr die neuen Ratsstuben am Johannisplatz.
Bild: A. Seidel1. Juni: Blauer Himmel. Weit und breit ist kein Wölkchen zu sehen. In der Region beginnt die Freibadsaison. Doch da am Rätzteich zu Beginn der Saison nur 15 Grad Wassertemperatur herrschen, verirren sich hierhin nur hartgesottene Wasserratten (Foto). Die Bäder in Lengefeld und Olbernhau ziehen nach und öffnen mit Beginn des Monats.
Bild: Kristian Hahn2. Juni: 40 Mädchen und Jungen aus den drei Förderschulen Aue, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt treffen sich zu einem sportlichen Kräftemessen. Für die Premiere ihres ersten gemeinsamen Sommer-Sportfestes haben sie sich einen besonders heißen Tag des Jahres ausgesucht. Bei diesem zählt vor allem der olympische Gedanke: Dabei sein ist alles.
Bild: Carsten Wagner3. Juni: 150 Jahre lang war der Bayrische Hof in Geyer eines der prägenden Gebäude der Altstadt. Mit dem Abbruch des Gebäudes ab Juni vorigen Jahres ging seine wechselvolle und bewegte Geschichte endgültig zu Ende. Nun hat er Platz für etwas Neues gemacht. Mehr als 400.000 Euro werden investiert und mit der Namensgebung in Reinhard-Boge-Platz ein Gönner der Stadt geehrt.
Bild: Ronny Küttner/photoron6. Juni: Was hier aussieht wie eine große Schlammpiste, nahm im Lauf des Jahres immer mehr Gestalt an: Die S 288 durchs Meeraner Gewerbegebiet wird zugleich die Ortsumfahrung für Waldsachsen, auf die viele Menschen lange gewartet haben. Doch bevor die Bauarbeiter in dem Gewerbegebiet anrücken konnten, haben Archäologen sich erst mal durch die Vergangenheit gegraben. Ergebnis: Frühe Siedlungsstellen gibt es in der Region, der Sensationsfund aber blieb aus.
Bild: Ralph Köhlerhttps://www.radeberger.de/
8. Juni: Sprengstoffexperten durchforsteten seit Frühjahr vorigen Jahres jeden Zentimeter des Waldbades in Freiberg. Dort wurden immer wieder alte Munition und Waffen entdeckt. Die Suche der Techniker hatte zwar Spuren hinterlassen, doch es gab Entwarnung: 2020 soll hier wieder gebadet werden können.
Bild: E. Mildner13. Juni: Ein kunterbuntes Haus am See wurde zum Teil der Kulisse für die Operette „Frau Luna“. Das Stück hatte im Frühsommer auf der Seebühne in Kriebstein Premiere. Bühnenbildner Tilo Staudte gab der Bühne damit zwei Spielebenen. Die Musiker saßen derweil an Land.
Bild: F. Bernhardt13. Juni: Im Plauener Stadtzentrum, an der Kreuzung Hammerstraße/Syrastraße, wird bei Arbeiten am Fuß des Schlossberges ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Rund 4000 Menschen müssen daraufhin an dem Donnerstagabend ihre Wohnungen wegen der Bombe verlassen. Es ist die bisher größte Evakuierungsaktion in der Stadt, die sich an derartige Funde fast schon gewöhnt hatte. Dabei ist die 68. Bombe, die seit Beginn der Aufzeichnungen 1979 in Plauen gefunden wird, ein eher kleines Exemplar. Die Kampfmittel-Experten Peter Schmidt und Tino Arndt (im großen Foto von links mit einem Splitter der Bombe) ordnen aufgrund der Umgebungsstruktur eine Räumung im Radius von 500 Meter um die Fundstelle an. Betroffen sind sowohl Bewohner des Seniorenheims am Komturhof, Straßenzüge der Altstadt mit Lokalen und Jugendherberge, das Rathaus, das Landratsamt, die Stadt-Galerie und auch die „Freie Presse“. Der Nahverkehr kommt zum Erliegen, weil der Straßenbahnknoten Tunnel in dem betroffenen Gebiet liegt. Ein Teil der Evakuierten verbringt die Nachtstunden im Notquartier der Plauener Festhalle (Foto unten), andere kommen bei Freunden und Verwandten unter. Erst 23 Stunden nach Entdeckung des Blindgängers kann Entwarnung gegeben werden: Weil der Zünder verrostet und verbogen war, lässt er sich nicht entfernen. Die Bombe wird vorsichtig auf einen alten Truppenübungsplatz nach Zwoschwitz gebracht und dort kontrolliert gesprengt. Die Kampfmittelexperten graben sie dazu ein und decken das Loch mit einer XXL-Wassertüte ab, in der Platz für 23.000 Liter ist. Die Wasserfontäne schießt rund 35 Meter hoch (kleines Foto oben).
Bild: Ellen Liebner17. Juni: Das ist ein besonderer Moment für die Stadt Zwickau: Die Ratsschulbibliothek kann einen farbenprächtigen Neuerwerb präsentieren, der mit Unterstützung der Sparkasse Zwickau möglich wurde. Es handelt sich um ein Stammbuch des Adligen Loth von Weißenbach, der um 1580 in Neuschönfels geboren wurde. Loth von Weißenbach besuchte zunächst die Zwickauer Lateinschule. Nach seiner Studienzeit in Jena, Wittenberg und Straßburg vertrat er ab 1613 als Jurist den obersächsischen Reichskreis am Reichskammergericht in Speyer. Sein um 1600 angelegtes Stammbuch enthält auf rund 250 Seiten etwa 180 Einträge von Kommilitonen und Professoren. Nach Angaben der Stadtverwaltung konnten noch nicht alle Verfasser der Einträge zweifelsfrei identifiziert werden. Eine Summe für den Erwerb des „Freundschaftsalbums“ haben die Verantwortlichen übrigens nicht genannt, sie soll aber im fünfstelligen Bereich liegen. Damit dürfte dieses Buch das wertvollste „Poesiealbum“ Westsachsens sein.
Bild: Ralph Köhler23. Juni: Was für ein Spektakel in der Plauener Innenstadt: Zum 60. Spitzenfest besuchen Tausende den großen Festumzug durch die City. 2000 Teilnehmer, 80 Bilder, 20.000 Besucher: Spitze! Gefeiert wird auch bei der Plauener Straßenbahn: Sie besteht schon seit 125 Jahren.
Bild: Ellen Liebner23. Juni: Viele Menschen in den Gassen, Musik aller Art und ein Wetter, das besser nicht sein konnte: Erstmals beteiligte sich Oederan im Sommer an der „Fête de la Musique“. Das Prinzip: Lokale Künstler spielen in ihrer Stadt – ohne Gage, auf den Straßen und einfach „in den Hut“.
Bild: H. Jattke26. Juni: Hitze macht die Vorbereitungen für den Moto-GP am Sachsenring besonders hart. Die Männer, die dafür angereist sind, nehmen’s locker. Sie kommen aus Kolumbien, Argentinien und Spanien und sind Hitze gewöhnt. Am ersten Juli-Wochenende bricht der Moto-GP zum ersten Mal seit 2016 die 200.000-Besucher-Marke. Der Freistaat hat heuer 900.000 Euro für die Rennstrecke freigegeben, damit sie auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden konnte.
Bild: Andreas Kretschel29. Juni: Studentenwohnungen mit Dachgarten und Fitnessraum: Erstmals seit der Wende wurde auf dem Brühl wieder ein Wohnhaus errichtet. 3,9 Millionen Euro investierte kommunale Großvermieter GGG. In den 18 barrierefreien Dreiraum-Wohnungen entstanden 54 Zimmer.
Bild: A. Seidel30. Juni: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gibt dem ZDF sein Sommerinterview in Plauen. Wie es heißt, will Steinmeier damit bewusst die Rolle der Stadt im Wendejahr 1989 würdigen. „Der Stolz der Menschen Ihrer Stadt auf das, was sie mit ausgelöst haben, ist sehr berechtigt“, sagt er vor Vertretern der Stadt im Alten Rathaus, wo er sich in das Goldene Buch der Stadt einträgt. Das Interview findet dann auf dem absperrten Bärensteinturm statt.
Bild: Ellen Liebner