Storchennest in Chemnitz-Wittgensdorf abgetragen

Jedes Jahr im Frühling sucht ein Storchenpaar einen Nistplatz auf einem Schornstein in Wittgensdorf auf – wobei unklar ist, ob es sich immer um dasselbe Paar handelt. Und jedes Jahr packen die Weißstörche ein bisschen was drauf auf ihren Horst. Auf zwei Meter Breite und einen Meter Höhe war das Nest zuletzt angewachsen – zu viel.

Auf der einen Seite neigte es sich bereits über die eigens angebrachte Metallunterlage. „Bei einem Sturm hätte es Schaden nehmen oder runterfallen können“, erklärt Jens Börner, Abteilungsleiter der Naturschutzbehörde im Umweltamt, die sich gemeinsam mit der Ortsgruppe des Bundes für Naturschutz und Umwelt (BUND) um das Nest kümmert. Börner sieht noch ein weiteres Problem: Im Inneren habe sich Wasser gesammelt. „Die hohe Feuchtigkeit kann dazu führen, dass das Brüten nicht erfolgreich ist.“

Das Rathaus beauftragte eine Höhenklettererfirma. Am Freitagmorgen rückten Mirko Meißner und seine Kollegen von der Firma Straß an. Mit Kettensäge und Mistgabel ausgestattet, erklommen zwei Mitarbeiter die stillgelegte Esse und machten sich an dessen Spitze fest.

Sie zerteilten das dichte Gestrüpp in kleine Stücke, stopften diese in große Säcke, die an zwei straff gespannten Seilen zum Entleeren heruntergelassen wurden.

Über sechs Stunden waren die drei Mitarbeiter beschäftigt, acht Säcke mit einem Gesamtgewicht von schätzungsweise 350 Kilogramm wurden laut Meißner abgetragen. Übrig blieb eine kleine, etwa zehn Zentimeter dicke Grundschicht auf der Esse, auf der sich das Storchenpaar neu einrichten kann.