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Das „Dorint“-Schild wurde in den vergangenen Tagen am 97 Meter hohen Hotel-Gebäude bereits abmontiert.
Das „Dorint“-Schild wurde in den vergangenen Tagen am 97 Meter hohen Hotel-Gebäude bereits abmontiert. Bild: Andreas Seidel
Chemnitz
Neuer Betreiber im 50. Jahr: Wie geht es mit dem Kongress-Hotel in Chemnitz weiter?

Das höchste Haus der Stadt hat schon viele Touristen beherbergt und auch schon viele Betreiber gesehen. Seit diesem Jahr gibt es einen neuen. Und der will das Restaurant in der 26. Etage wieder öffnen.

Chemnitz.

Das "Dorint"-Zeichen wurde schon vor einigen Tagen abmontiert, und auf der Dorint-Webseite wird darauf hingewiesen, dass das Kongress-Hotel nicht mehr zur Gruppe gehört. Stattdessen werden potenzielle Chemnitz-Touristen auf Dorint-Hotels außerhalb der Stadt hingewiesen.

Geöffnet ist das Gästehaus an der Brückenstraße weiterhin, auch bei Portalen wie booking.com ist das Hotel noch gelistet, firmiert dort neuerdings unter dem Namen Congress Hotel Chemnitz.

Dabei wird es vorerst auch bleiben. Der neue Betreiber ist seit September die GCH Hotel Group aus Berlin. Das Unternehmen habe sich "für eine einvernehmliche Trennung von der Marke Dorint entschieden", wird in einer Pressemitteilung erklärt. Seit 1. Januar heißt das höchste Gebäude der Stadt nun Congress Hotel Chemnitz. "Die Entscheidung, das bisherige Markenimage zu überdenken, wurde getroffen, um Raum für kreative Entfaltung und Gästeerfahrung zu schaffen", teilt die GCH Group mit. Jetzt soll ein Konzept erstellt werden, das die Geschichte des Hotels und der Stadt mit modernen Tourismustrends verbindet. "Alle Arbeitsplätze bleiben auch weiterhin erhalten. Das Hotel freut sich außerdem auf weitere Bewerber, die den neuen Weg mit beschreiten möchten."

Das höchste Haus der Stadt wurde von 1969 bis 1974 geplant und gebaut. Ein Blick auf die Baustelle vom Schloßteich aus.
Das höchste Haus der Stadt wurde von 1969 bis 1974 geplant und gebaut. Ein Blick auf die Baustelle vom Schloßteich aus. Bild: Archiv Freie Presse

Restaurant soll reaktiviert werden

Die GCH-Group will auch das Restaurant in der 26. Etage reaktivieren und dort saisonale Angebote und Familien-Brunch am Sonntag entwickeln. Mit der Neuausrichtung des Hotels soll in diesem Jahr auch das Jubiläum zum 50. Geburtstag gefeiert werden. Das "Interhotel Kongreß", wie es zu DDR-Zeiten hieß, eröffnete 1974 nach vierjähriger Planungs- und Bauzeit.

Mit aktuell über 120 Hotels im Portfolio ist die GCH Hotel Group eines der führenden Hotelmanagement-Unternehmen in Deutschland. Die Gruppe betreibt rund 80 Hotels in Deutschland und Österreich. Damit verfügt GCH nach eigenen Angaben über mehr als 15.000 Hotelzimmer und verbucht jährlich über drei Millionen Gäste.

So sieht der Blick aus dem Panorama-Café aus. Die Pläne des neuen Betreibers sehen eine Wiedereröffnung vor.
So sieht der Blick aus dem Panorama-Café aus. Die Pläne des neuen Betreibers sehen eine Wiedereröffnung vor. Bild: Andreas Seidel

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands gehörte das Hotel zur französischen Accor-Gruppe und firmierte unter Mercure. Seit 2018 trug das Hotel das Dorint-Zeichen. Die Kölner Hotelgruppe war in den vergangenen fünf Jahren aber selbst nie der Betreiber, sondern nur Lizenzgeber. Betreiber war die Hotelite Chemnitz Betriebsgesellschaft.

Dorint kümmerte sich um Marketing, Reservierung und Verkauf. Das Lizenzgeschäft beträgt 20 Prozent des Dorint-Geschäfts, 80 Prozent der Häuser betreibt die Hotelgruppe selbst. Obwohl es sich in Chemnitz nur um einen Lizenzvertrag gehandelt habe, sei man traurig, nicht mehr in der Stadt zu sein, sagt Dorint-Geschäftsführer Jörg Böckeler und erklärt, dass der Vertrag für das Congress-Hotel an der Stadthalle zum Jahresende ausgelaufen sei. Er könne sich aber vorstellen, in Zukunft wieder in Chemnitz aktiv zu werden.

Der bisherige Betreiber, die Hotelite-Betriebsgesellschaft, hatte zuletzt nur die oberen Etagen des Hotels bewirtschaftet, zusätzlich sollte in den nicht vermieteten Räumen studentisches Wohnen entwickelt werden. Ob mit dem neuen Betreiber irgendwann das ganze Haus belebt wird, hängt nicht zuletzt von der Tourismusentwicklung und der Konkurrenz ab.

Die Auslastung der Chemnitzer Betten in Hotels und Pensionen lag zuletzt bei etwa 56 Prozent. In Dresden waren es knapp 59 Prozent. In Chemnitz ist die Anzahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr allerdings um zwölf Prozent gestiegen, was durchaus auch ein Effekt aus der Kulturhauptstadt sein dürfte, sagt Bert Rothe, Referatsleiter Regional- und Stadtentwicklung bei der IHK Chemnitz. "Da die Vorweihnachtszeit noch dazu kommt, müsste das Gesamtjahr 2023 eine deutliche Steigerung bei Ankünften und Übernachtungen gebracht haben."

In den vergangenen Jahren haben in Chemnitz zwei neue Hotels eröffnet, zum einen das "Super 8" neben dem Eins-Energie-Gebäude an der Bahnhofstraße, zum anderen das B&B-Hotel an der Zwickauer Straße. Zwei weitere Hotels sind in Chemnitz geplant - in einem Neubau direkt neben dem Tietz sowie in den oberen Etagen des Galeria-Gebäudes. (cma)

Das Interhotel Kongreß und die Stadthalle bilden seit vielen Jahren ein Ensemble.
Das Interhotel Kongreß und die Stadthalle bilden seit vielen Jahren ein Ensemble. Bild: Wolfgang Ebert/FP-Archiv
Das höchste Haus der Stadt aus der Vogelperspektive.
Das höchste Haus der Stadt aus der Vogelperspektive. Bild: Wolfgang Ebert/Freie Presse Archiv
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