Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

Der Grillvergleich: Hol den Grill raus! Doch welcher ist der beste?

Holzkohle oder Gas, Smoker oder Elektro: Mit diesen Techniken wirst Du zum echten Profi.

Leidenschaftliche Griller schwören auf ihr persönliches Erfolgsrezept - das richtige Gerät wurde meist nach eingehender Prüfung ausgewählt, Fachzeitschriften und Internetblogs werden regelmäßig konsultiert.

Wer aber nur hin und wieder im Sommer draußen Fisch, Fleisch oder Gemüse zubereiten will, steht diesen Expertendiskussionen ganz schnell ziemlich ratlos gegenüber.

Der TÜV SÜD hat daher grundlegende Informationen zusammengestellt, die einen schnellen und sicheren Einstieg ermöglichen. Und wir stellen die verschiedenen Möglichkeiten, richtig auf Temperatur zu kommen, hier vor:

Der Klassiker: Holzkohlegrill 

Wer ans Grillen denkt, denkt zunächst noch meist an Holzkohlegrills. Darauf bekommt das Grillgut das typische Aroma.

Michael Rann kennt als Sachverständiger von TÜV SÜD die Vor- und Nachteile: "Der Holzkohlegrill hat viele Fans, die diese Zubereitungsart gerade für Fleisch und Wurst schätzen. Er ist günstig in der Anschaffung, leichter zu transportieren als ein Gasgrill und kann auch an einen See mitgenommen werden. Dazu kommt die offene Glut, die wohl die ursprünglichste Form ist, Speisen zu garen."

Der Aspekt der Gemütlichkeit einer Glutwärme ist vielen Nutzern wichtig.

Wer sich einen Holzkohlegrill anschaffen möchte, sollte sich Folgendes jedoch genau überlegen: Ist ein Holzkohlegrill in meiner Wohngegend überhaupt erlaubt? Denn hierzu gibt es keine deutschlandweit einheitliche Rechtsprechung, aber sowohl Gemeinden als auch Hausordnungen können dies ausschließen.

Wenn ich mein Gerät nur auf der heimischen Terrasse verwenden will, kann ein Elektro- oder Gasgrill eine Alternative sein.

Wer im Sommer sein Essen regelmäßig draußen zubereiten möchte, sollte auf ein leicht zu reinigendes Gerät achten und auch bedenken, dass die Asche jedes Mal sachgerecht entsorgt werden muss.

Holzkohle oder Grillbrikettes sollten an einem trockenen Ort gelagert werden.

Zur Umweltbilanz: Holzkohlegrills stoßen im Verhältnis mehr CO2 aus als Gas- oder Elektromodelle. Grillfreunde sollten bei der Holzkohle darauf achten, dass sie aus EU-Ländern stammt und etwa kein afrikanisches Tropenholz verfeuert wird.

Einweggrills sind zwar klein und günstig, allerdings durch den anfallenden Müll nicht sehr nachhaltig

Im Smoker oder Kugelgrill wird besonders die Saftigkeit des Grillgutes betont. | Foto: Rasa Petreikiene via istock.com

Die Garprofis: Kugelgrill und BBQ-Smoker 

Bei Kugelgrill oder Smoker greift das Prinzip des indirekten Grillens.

Das Grillgut wird nicht durch große Hitze von unten zubereitet, sondern bei mittlerer bis hoher Temperatur von etwa 130 bis 220 Grad Celsius in dem geschlossenen Gerät gegart.

Der Prozess ist mit der Zubereitung in einem Umluftofen vergleichbar: Heiße Luft umströmt den Inhalt gleichmäßig.

Auch beim Barbecue-(BBQ-)Smoker findet der Garprozess in einer abgeschlossenen Garkammer statt. Bei Niedrigtemperaturen von 90 bis maximal 130 Grad Celsius wird das Grillgut in Rauch und Wärme gegart - daher auch der Name Smoker.

Klassische Barbecue-Smoker haben eine Kammer für das Brennmaterial wie Holz, Holzkohle oder Pellets und daran angeschlossen eine Kammer für das Gargut.

Michael Rann fasst zusammen: "Kugelgrill und Smoker werden immer beliebter. Das Fleisch trocknet nicht aus, es brennt nicht an - und es entsteht ein typisches Aroma. Smoker sind allerdings nichts für spontane Grillabende: Aufgrund der niedrigen Temperatur dauert das Schmoren einige Stunden. In dieser Zeit muss regelmäßig nachgeheizt werden." 

Grillvergleich_ElektrogrillDer Elektrogrill kann auch auf kleinen Balkonen oder sogar in Innenräumen verwendet werden. | Foto: Evelien Doosje via istock.com

Der Allrounder: Elektrogrill 

Einfach zu bedienen, ungefährlich in der Handhabung, wenig Rauchentwicklung. und keine Gefahr durch Funkenflug: Viele Vorteile sprechen für den Elektrogrill - vorausgesetzt, ein Stromanschluss ist in der Nähe.

Christian Kästl prüft für TÜV SÜD diese Geräte: "Bei einem Elektrogrill tritt das Grillaroma der Speisen weniger hervor. Über die Temperaturregelung kann Fisch und Fleisch schonend zubereitet werden und trocknet dabei weniger aus. Zwar dauert es länger als bei einem Holzkohlegrill, bis das Grillgut auf dem Rost fertig ist. Rechnet man aber die komplette Zeit ab dem Anfeuern der Kohle, ist der Elektrogrill deutlich schneller. Zudem sind die meisten Elektrogrills leicht zu reinigen. Mein Tipp: Wer sich regelmäßig im kleinen Kreis etwas zubereiten will, ist hier gut aufgehoben. Aufgrund der problemlosen Nutzung kommt ein Elektrogrill erfahrungsgemäß schneller mal spontan zum Einsatz." 

Der Gasgrill ist wenig rauchintensiv, bringt aber trotzdem das typische Aroma in die Speisen. | Foto: THEGIFT777 via istock.com

Der Grenzüberschreiter: Gasgrill 

Ein Gasgrill vereinigt Vorteile von Holzkohle- und Elektrogrill: Nicht allzu rauchintensiv, mehr echtes Grillaroma, vergleichsweise sicher, nicht an einen Stromanschluss gebunden, schnell wie ein Elektrogrill, aber meist mehr Kapazität - das macht ein solches Gerät aus.

Produktexperte Martin Schmied ist bei TÜV SÜD für diesen Gerätetyp zuständig: "Beim Kauf sollte man unbedingt auf die CE-Kennzeichnung achten, die zusammen mit der vierstelligen Prüfstellennummer - bei TÜV SÜD ist das die CE0123 - auf dem Produkt angebracht sein muss. Für Gasgrills ist eine Prüfung verbindlich vorgeschrieben." 

Noch mehr Tipps gibt es hier in unserem Spezial für die Grillsaison