Chemnitz. Chemnitz galt jahrelang als finanzpolitische Musterkommune. Nach der Wirtschafts- und Finanzkrise hat dieser Ruf Kratzer bekommen. Doch was sind die Ursachen der plötzlichen Geldnot? Die Analyse zeigt: Die Probleme sind zumindest zum Teil hausgemacht. Noch 2009 schien die Welt der Stadtväter in Ordnung. Die Aufsichtsbehörde der Kommune, das Regierungspräsidium, bescheinigte Chemnitz eine konsequente Disziplin bei der Haushaltsführung. Der damalige Regierungspräsident Karl Noltze würdigte die Rathausspitze ausdrücklich für ihre verantwortungsbewusste und zukunftsorientierte Finanzpolitik. Nur ein Jahr später wirken die Worte wie bittere Ironie.