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Vom Freiwilligendienst profitieren alle

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Als Teilnehmer des Bundesfreiwilligendienstes ein Bufdi zu sein, bedeutet mehr, als nur Zeit zu überbrücken. Beteiligte berichten, was der Dienst ihnen bringt.

Plauen.

Pauline Ludwig sieht ihre Zeit als Bufdi im Mehrgenerationenhaus Plauen als Bereicherung und Phase persönlicher Weiterentwicklung an. Seit September 2020 und noch bis Ende August ist die 18-Jährige Bufdi bei Silke Neumann, der Leiterin des Spiel-Spaß-Kindertreffs. Beide Seiten haben von dem Einsatz profitiert.

Pauline Ludwig erklärt, dass sie "vor Corona bei der Kinderbetreuung und den Tanz- und Sportangeboten mitgeholfen und mitgemacht hat". Basteln und die Unterstützung bei Festen standen auf ihrer Aufgabenliste. "Und putzen. Das gehört halt dazu", sagt sie. Nach ihrem Schulabschluss wollte sie mal raus. Die Idee für den Dienst im Mehrgenerationenhaus kam von ihrer Mutter. Die kam öfter mit ihr zu Kindergeburtstagen zum Kindertreff am Altmarkt und kannte die vorherige Bufdis. Mutter und Tochter gingen zu Silke Neumann und ließen sich alles erklären.

Pauline Ludwig gefällt es - auch, wenn es vor Corona schöner war, wie sie sagt, weil sie da mit Kindern arbeiten konnte. Nach dem Bufdi-Jahr möchte sie Kinderpflegerin werden. Jetzt arbeitet sie im Bistro: "Ich koche, backe und lerne viel über Hygiene", erzählt Ludwig. Sie findet, dass sie sich persönlich weiterentwickelt hat: "Ich habe viel gelernt, neue Bekanntschaften geschlossen und mit allen super zusammengearbeitet", schwärmt sie. Ihre Kommunikation habe sich verbessert, sie sei selbstbewusster geworden. Zu dem Freiwilligenjahr gehören auch fünf einwöchige Schulungen im Bildungszentrum Sondershausen. Zur Zeit finden diese online statt. Es werden Themen wie Selbstreflexion und Politik behandelt.

Leiterin Silke Neumann sieht für beide Seiten im Bundesfreiwilligendienst eine Win-win-Situation: "Pauline ist unsere vierte Bufdi. Die bringen jugendlichen Schwung mit in unsere Einrichtung. Hier können die Jüngeren von den Älteren lernen und umgekehrt. Weiterhin ist ein Bufdi ein ,Mädchen für alles'. Das ist in einer sozialen Einrichtung notwendig. Unsere Bufdi haben einen sehr guten Draht zu den Kindern und Jugendlichen. Sie waren auch immer offen für unsere Senioren. Alle waren pünktlich, zuverlässig und einsatzbereit," erklärt die 56-Jährige. Die Bufdis könnten sich ausprobieren und ihr Auftreten verbessern. Neumann hofft ab September auf einen Nachfolger/-in.

Peter Busse, Regionalbetreuer des Bundesfreiwilligendienstes, findet, dass der Dienst gut angenommen wird. Zurzeit sind nicht alle Stellen besetzt, die möglich wären. Insgesamt sind im Vogtlandkreis 103 Bufdis unterwegs - einer unter 18, die meisten zwischen 27 und 50 Jahren alt. Doch auch über 65-Jährige machen noch den Bundesfreiwilligendienst. In manchen Bereichen bewerben sich weniger, und Corona hat die Lage zusätzlich erschwert.

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