Reichsbahnzug für Strecke Schönheiderhammer - Muldenberg im Aufbau

Der "Wilzschhaus-Nostalgie-Express" kommt langsam ins Rollen. 

Für das historische Schienensemble parken im Schönheider Ortsteil seit dem Wochenende drei weitere fast 100 Jahre alte Waggons.

Die Zeitzeugen deutscher Verkehrsgeschichte wurden per Tieflader aus Wandlitz geholt und per Autodrehkran auf die Schienen am Bahnhof "Schönheide Süd" gehoben. 

Zwei davon werden auf Vordermann gebracht, einer dient als Ersatzteilspender und Lagerwagen.

"Wir planen eine ganzjährige Nutzung auf der noch vorhandenen 18 Kilometer langen Regelspurstrecke zwischen Schönheiderhammer
und Muldenberg, die einst zur Route Chemnitz - Aue - Adorf gehörte", erklärt Marco Drosdeck vom federführenden Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen (FHWE) mit Sitz in Wilzschhaus.

Das dortige Empfangs- und weitere sieben Bahn-Gebäude in Carlsfeld wurden vom Verein seit 2001 für 375.000 Euro vor Abriss und Verfall bewahrt und saniert.

Seit fünf Jahren betreiben die mittlerweile 130 Vereinsmitglieder bereits eine Motordraisinen-Bahn. Sie verkehrt jeweils von April bis Oktober. Mit jenem "Wernesgrüner Schienenexpress" (WEX) fuhren schon 21 000 Passagiere durch das Tal der oberen Zwickauer Mulde - bisher jedoch "nur" auf dem 11-Kilometer-Teilstück von Wilzschhaus über Rautenkranz und Tannenbergsthal bis nach Hammerbrücke. Als Ergänzung zur WEX-Draisine mit seinen bald drei Anhängern soll ab 2015 auch der jetzt im Entstehen befindliche Reichsbahn-Oldtimerzug an bis zu 15 Wochenenden jährlich rollen. 

Dazu werden dann zwei der jüngsten "Neuankömmlinge" vom Verein Berliner Eisenbahnfreunde gehören, die jeweils 9500 Euro kosteten: Ein flaschengrüner Einheitswagen mit umlaufenden Außentrittbrettern (Baujahr 1924, 66 Holzbank-Sitze, 14 Meter Länge, 4. Klasse) sowie ein rot-elfenbeinfarbener Reisezugwagen im Triebwagen-Style (Bj. 1933, 50 Holzlatten-Sitze, 13 m, 3. Klasse).

Insgesamt hat der Verein - ganz ohne Fördermittel - bisher 36.000 Euro in den Ankauf und die Aufarbeitung seiner Schienenfahrzeuge investiert.

Eigenleistungen sowie Spenden machten das möglich.