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Kulturhauptstadt 2025 in der Historischen Schauweberei Braunsdorf: „Jeden Monat ein kleines Highlight“

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Cornelia Hilsberg ist seit einem Jahr Museumschefin, und hat schon viel Neues angefangen. Zum Beispiel ein Angebot mit dem gemütlichen Namen „Fusseltreff“. Auch für 2025 hat sie viel vor.

Braunsdorf/Niederwiesa.

Was unterscheidet die Historische Schauweberei Braunsdorf vom benachbarten Schloss Lichtenwalde? Sie ist offen. Auch im Winter. Eine Bemerkung dazu konnte sich Niederwiesas Bürgermeister Raik Schubert (Bürgerinitiative Niederwiesa) am Dienstag im Gemeinderat nicht verkneifen: „Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Wir als kleine Kommune halten ein Museum am Laufen und müssen für relativ geringe Fördergelder Auflagen zu den Öffnungszeiten erfüllen. Und daneben steht ein staatliches Schloss, das einfach mal für ein halbes Jahr die Tür zuschließt.“

Bei den Besucherzahlen ist noch Luft nach oben

Das Museum in der alten Tannenhauerfabrik an der Zschopau hat in Niederwiesa schon oft für Diskussionen gesorgt. Es ging um das Verhältnis von Kosten und Besucherzahlen. Und so war die Spannung groß vor der ersten Jahresbilanz der neuen Museumsleiterin. Cornelia Hilsberg hatte im April 2023 die Aufgabe übernommen, nachdem sich die langjährige Leiterin Andrea Weigel in den Ruhestand verabschiedet hatte.

Hilsberg sagte, sie sei angetreten mit dem Ziel, die Besucherzahlen zu steigern. Das sei ein Stück weit gelungen, aber: „Da ist noch Luft nach oben.“ Im Jahr 2022 seien knapp 3300 Menschen in das Museum gekommen, 2023 dann rund 3600.

Insgesamt zeichnete die neue Museumsleiterin ein positives Bild: Die Einnahmen aus Eintritten seien auf rund 15.700 gestiegen. Es habe etwas mehr Führungen gegeben als im Vorjahr, nämlich 68, und auch der Getränkeverkauf und Museumsshop liefen gut: „Es ist auch möglich, dort etwas zu kaufen, ohne das Museum zu besuchen“, so Hilsberg.

Cornelia Hilsberg ist auch Malerin

Zu den regelmäßigen Einnahmen kommt seit Jahren die Förderung über den Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen. Sie lag vergangenes Jahr bei rund 23.000 Euro, so die Museumsleiterin. Allerdings habe der Kulturraum angekündigt, die Förderung nach und nach zu reduzieren. Der Grund sei, dass die Leiterin nach den Förderkriterien ein bestimmtes Fach studiert haben muss - Cornelia Hilsberg ist gelernte Textilfacharbeiterin mit Abitur und Industriekauffrau, außerdem hat sie sich als Malerin einen Namen gemacht. Bürgermeister Raik Schubert sagte im Gespräch mit der „Freien Presse“, die Gemeindeverwaltung sei sehr zufrieden mit der Museumsleiterin. Zum Thema Kulturraumförderung arbeite man an einer Lösung.

Insgesamt habe das Museum die Gemeinde knapp 98.000 Euro gekostet, im Vorjahr waren es 109.000 Euro. Bürgermeister Schubert: „Wir hatten uns als Gemeinde die Grenze von 100.000 Euro gesetzt. Dieses Ziel hat Frau Hilsberg erreicht.“

Die Museumsleiterin sagte, sie wolle das Museum noch bekannter machen, etwa durch Flyer und Präsenz in den sozialen Medien. Außerdem habe man eine Kooperation mit der Schlösserverwaltung gestartet: Wer den Schlosspark Lichtenwalde besucht - der wird ab Ostern wohl wieder Eintritt kosten - bekommt eine Rabattkarte für die Schauweberei.

Der Handarbeitstreff ist sehr beliebt

Und in der Weberei ist einiges los. Neben den Führungen zählte Cornelia Hilsberg viel Neues auf. Eine monatliche Konzertreihe ist gestartet, für Kinder gibt es ein neues Angebot zum Forschen und Mikroskopieren. Auch die Druckkurse seien sehr gefragt. Besonders beliebt sei der „Fusseltreff“: „Der hat so richtig eingeschlagen.“ Frauen jeden Alters kommen und bringen ihre Handarbeit mit oder lernen vor Ort von anderen spinnen, stricken oder weben. Der nächste Termin ist am Mittwoch, 13. März, von 15.30 bis 17.30 Uhr.

Und dann kommt ja schon bald das Kulturhauptstadtjahr 2025. Cornelia Hilsberg: „Wir wollen dann jeden Monat ein kleines Highlight anbieten.“

Einige Veranstaltungen könnten auch zu 100 Prozent gefördert werden im Rahmen des Programms „Kleine, feine Projekte“. So wird es zu Pfingsten eine Schau geben, und zum Familienfest eine besondere Überraschung. Außerdem ist Fördergeld beantragt für eine Ausstellung mit internationalen Künstlern - dafür werden noch Projektpartner gesucht.

Der Rück- und Ausblick kam bei den Gemeinderäten gut an. Katja Richter von der BI Niederwiesa sagte: „Ich bin beeindruckt, was in der Schauweberei alles los ist.“ (eva)

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