Das wohl dunkelste Kapitel in der Schlossgeschichte soll dieses Jahr Thema sein. Bei einer besonderen Aktion werden Menschen zu Büchern.
Als Renaissanceschloss ist die Augustusburg weithin bekannt. Was viele nicht wissen: Im Schloss befanden sich auch eine Gauleiterschule und ein frühes KZ. In solchen Konzentrationslagern misshandelten und töteten die Nationalsozialisten politische Gegner. Es gibt allerdings keine Hinweise darauf, dass sie konkret im Schloss Augustusburg Menschen töteten.
An die Jahre 1933 bis 45 soll jetzt erinnert werden, Motto: „Wir setzen uns zusammen auseinander.“ Schloss-Geschäftsführerin Patrizia Meyn: „Wir freuen uns auf einen anregenden Austausch.“
Musik, Lesungen und eine Mitmach-Aktion sind geplant
Beginn ist am 8. Mai, dem Jahrestag des Kriegsendes in Mitteleuropa, mit der Soundperformance „History is listening. Re-Sonifying Nuremberg“. Am 9. Mai folgt die Lesung „Ganz normale Deutsche“, am 16. Mai ein wissenschaftliches Kolloquium. Eine Lesung von Uwe Wittstock ist am 21. Mai zu hören, am 23. Mai der Live-Podcast „Trauer und Turnschuh“. Am 29. Mai referiert die Künstlerin Henrike Naumann. Am 6. Juni liest Julia Wolf aus dem Roman „Alte Mädchen“, am 8. August liest Mirjam Zadoff aus „Gewalt und Gedächtnis“. Die Musikkomposition „Bericht einer Zeitzeugin“ wird am 11. August uraufgeführt. Beginn ist jeweils 19 Uhr im Sommerhaus, das Kolloquium beginnt schon 17 Uhr.
Eine besondere Aktion ist für den 2. Juni von 14 bis 18 Uhr im Kurfürstin-Anna-Garten geplant: In der „Lebendigen Bibliothek“ werden Menschen zu Büchern und erzählen ihre Lebensgeschichten. (eva)
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