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Integration ukrainischer Schüler: Was sich dieses Schuljahr in Mittweida ändert
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Bisher wurden Schüler aus der Ukraine in speziellen Deutsch-Klassen unterrichtet. Mit diesem Schuljahr werden sie in den normalen Unterricht integriert.
In Chemnitz hatte das Thema für Schlagzeilen gesorgt: Weil Schüler aus der Ukraine seit diesem Schuljahr am regulären Unterricht teilnehmen, wurden einige Klassen zu voll und mussten neu gebildet werden. Wie ist die Situation in Mittweida?
Bisher wurden ukrainische Schüler in Sachsen in speziellen Vorbereitungsklassen in Deutsch unterrichtet. Mittlerweile geht man beim Landesamt für Schule und Bildung aber nicht mehr davon aus, dass sie in absehbarer Zeit in ihre Heimat zurückkehren können. Deshalb werden sie nun in die regulären Vorbereitungsklassen aufgenommen, wo sie zusammen mit anderen Kindern mit Migrationshintergrund in Deutsch unterrichtet werden. Und das ist ebenfalls neu für Schüler aus der Ukraine: Wenn sie jetzt ein entsprechendes Deutschniveau erreicht haben, können sie zeitweise am regulären Unterricht teilnehmen und so besser integriert werden. Was bedeutet das für die Schulen in Mittweida? Ein Überblick.
An der Fichte-Schule gehören die Schüler zum Alltag
An der Fichte-Oberschule ist das Thema nicht neu. Bereits seit 2000 gibt es dort die sogenannten Vorbereitungsklassen, erklärt Schulleiter Matthias Möbius. "Das ist für uns Alltag." In diesem Schuljahr gibt es drei dieser Klassen, in denen nun auch 30 Schüler aus der Ukraine lernen, zusammen mit jungen Menschen aus Ländern wie Syrien und Afghanistan, so der Schulleiter.
Die Ukraine-Schüler, die bereits ein fortgeschrittenes Deutschniveau haben, nehmen jetzt montags und dienstags am regulären Unterricht teil - das ist neu, denn bisher wurden die Sprachschüler nur stundenweise integriert.
Neu gebildet werden mussten Klassen nicht, es werden lediglich die bestehenden aufgestockt, erklärt Matthias Möbius. Die Plätze reichten jedoch nicht für die Schüler mit ausreichendem Sprachniveau.
Städtisches Gymnasium nimmt Schüler auf
Da es freie Kapazitäten gab, besuchen sieben der Schüler von der Vorbereitungsklasse der Fichte-Oberschule donnerstags und freitags den regulären Unterricht am Gymnasium, erklärt der stellvertretende Schulleiter Steffen Kühn. "Sie sollen integriert werden, Kontakt zu den hiesigen Schülern schließen und am normalen Schulleben teilnehmen." Noten erhalten sie nicht, da sie nicht alle Stunden eines Faches mitbekommen. Mit den zusätzlichen Schülern wurden bestehende Klassen auf maximal 28 Schüler aufgestockt.
Über eine Sache freut sich Steffen Kühn: "Wir haben dieses Jahr eine vierte 5. Klasse aufmachen können." Dort lernen nur etwa 23 Kinder zusammen. "Das ist für alle schöner". Die meisten der neuen ukrainischen Schüler besuchen die 5. Klasse am Gymnasium.
Pestalozzi-Grundschule: Derzeit elf Ukraine-Schüler
Auch an der Pestalozzi-Grundschule gibt es eine Vorbereitungsklasse mit derzeit elf Schülern. In der zweiten Schulwoche wurden Sprachüberprüfungen gemacht. Drei Kinder sollen nun montags und freitags am regulären Unterricht teilnehmen und gegebenenfalls weiteren Einzelstunden. "Wir legen großes Augenmerk darauf, dass sie in Mathematik mit drin sind, damit sie den Stoff nicht verpassen", sagt Schulleiterin Grit Eichler. Bislang sei die Umstellung "relativ reibungsfrei verlaufen", resümiert sie in der zweiten Schulwoche. Die Grundschüler haben aber auch außerhalb des Unterrichts Kontakt zueinander, treffen sich auf dem Schulhof oder in den Pausen. In zwei Monaten werden die nächsten Prüfungen durchgeführt. Auch an der Bernhard-Schmidt-Grundschule gibt es eine Vorbereitungsklasse, so Clemens Arndt vom Landesamt für Schule und Bildung.
Konkrete Schülerzahlen für die einzelnen Vorbereitungsklassen kann er nicht nennen, weil die betroffenen Familien häufig umziehen.

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