Deutschland
Staatsdiener wie Polizisten, Jobvermittler oder Lehrer sind in ihrem Berufsalltag zunehmend Gewalt ausgesetzt. Viele beklagen eine Verrohung der Umgangsformen, werden Opfer von Übergriffen. Nun sucht die Politik nach Wegen, um den Beamten künftig wieder mehr Respekt zu verschaffen, ohne zum Obrigkeitsstaat zurückzukehren.
Bekanntlich gilt es in deutschen Behörden seit einigen Jahren als zeitgemäß, sich nicht mehr als Amt, sondern als Dienstleister zu begreifen, der im Bürger einen Kunden sieht. Der Servicegedanke soll auf diese Weise auch im Behördenalltag Einzug halten. Aus dem einstigen Sachbearbeiter im Arbeitsamt wurde ein Jobvermittler in der...
Registrieren und testen.
Jetzt mit Ihrer Registrierung 1 Monat gratis testen und alle Beiträge lesen.
Schon Abonnent? Melden Sie sich mit ihren Zugangsdaten an.
Die Diskussion wurde geschlossen.
Es hat schon mit Ursache und Wirkung zu tun. Ist es nicht seit Jahren zu verzeichnen, dass gegen "Kunden" mehr und mehr Zwang, Gewalt ausgeübt wird, Sanktionierungen ausgesprochen werden und nicht selten diffamiert wird? Welche Behandlung erfahren Menschen, die unverschuldet in Hartz-IV geraten, in Arbeitslosigkeit gelangen, die nicht die Mittel und Möglichkeiten haben sich zu wehren, die keine reiche Lobby haben und bei denen nicht legal oder rechtens ist, wie bei Milliardenverschiebern? Es mag sein, das eine rechtfertigt das andere nicht. Nur hierbei ist längst jede Spur von Verhältnismäßigkeit verloren gegangen. Menschen werden zunehmend gezwungen sich zur Wehr zu setzen. Wer keine anderen Mittel hat, kann es als der Schwächste nur mit Mitteln des Schwächsten.
Grundfalsch und töricht ist es allerdings, wer glaubt sich wehren zu müssen in Reihen von AfD, Pegida oder NPD und dann gegen noch Schwächere. Es sollte zumindest begriffen werden, dass diese "Alternativen" den heute sozial Schwachen eher noch mehr und brutaler ans Leder gehen werden, denn wessen Interessen vertreten sie denn?
Wenn sich Bürger von den Ämtern verraten und verkauft, belogen und betrogen fühlen, wie es in der Vergangenheit auf vielen Bügerversammlungen zu verzeichnen war, wird es mehr als schwer werden, den Respekt wieder herzustellen. Da liegt es mit Sicherheit nicht daran, dass sich Behörden als Dienstleister begreifen, der sie ja eigentlich auch sein sollen. Nur zu oft hat man den Eindruck, nur als unwillkommener Störer wahrgenommen zu werden, wenn man z. B. die Stadtverwaltung auf Probleme und Missstände hinweist. Wenn dann noch Fehlentscheidungen oder Untätigkeit hinzu kommen, wird die Akzeptanz für den Bürger noch schwerer. Natürlich alles kein Grund für Gewalt und Respektlosigkeit, aber Auslöser und häufig Ursache.
Ich würde eher mal nach Wegen suchen , warum all diese Leute so respektlos geworden sind ...
Aber aufgezählt wird hier wohl vorrangig der Westen und somit in Bayern-Hessen-Schl-H ...
Das war dieses Mal nicht Sachsen ...