Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Sachsen - das Land der Corona-Impfmuffel
Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Bei den Erstimpfungen Schlusslicht und bei den vollständig Geimpften auch fast ganz hinten: Das Gesundheitsministerium warnt vor den Folgen.
Es ist genügend Impfstoff für alle da, doch die Nachfrage sinkt: Sachsen entwickelt sich zur bundesweiten Hochburg der Corona-Impfmuffel. Stand Sonntag waren im Freistaat erst 49,8 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen das Sars-Cov2-Virus geimpft, wie das Robert Koch-Institut am Montag mitteilte. Das ist mit Abstand der niedrigste Wert aller Bundesländer - hinter Thüringen mit 53,5 Prozent. In fünf westdeutschen Ländern lagen die Quoten bereits bei über 60 Prozent. Spitzenreiter war Bremen mit 67,6 Prozent.
Auch bei den vollständig Geimpften rutscht Sachsen immer weiter ab. Anfangs hatte das Land hier noch die besten Quoten, weil man eine andere Impfstrategie verfolgte als der Rest Deutschlands und möglichst viele Menschen schnell doppelt impfte. Aktuell beträgt die Quote hier im Freistaat 39,8 Prozent, nur Brandenburg verzeichnet noch einen Prozentpunkt weniger. Spitzenreiter Nordrhein-Westfalen indes bringt es bereits auf 46 Prozent.
Die miesen Impfquoten in Sachsen legen nahe, was auch eine Studie des Mercator Forums Migration und Demokratie an der TU Dresden zeigt: dass hierzulande die Ablehnung gegenüber der Corona-Impfung besonders groß ist. Nach der Umfrage waren Mitte Mai 21 Prozent der damals noch nicht geimpften Sachsen wenig oder gar nicht bereit zur Impfung. Das sei mehr als im Bundesdurchschnitt, hieß es. In Chemnitz und im Erzgebirgskreis betrug der Anteil der Impfgegner laut Studie sogar 28 Prozent. Kai Kranich vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Sachsen mag über die Gründe nicht spekulieren. Er plädiert dafür, sich auf die noch fast 30 Prozent der Bevölkerung zu konzentrieren, die prinzipiell erreichbar sind. "Impfen bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", sagt er.
An fehlendem Vakzin kann die Flaute nicht mehr liegen. "In Sachsen kann jedem ein Impfangebot gemacht werden. Es ist nun genügend Impfstoff vorhanden", teilte das Gesundheitsministerium in Dresden mit. Laut Zählportal countee.ch waren am Montagmittag in jedem der 13 sächsischen Impfzentren jeweils zwischen 1000 und 2000 freie Termine für die nächsten zwei Wochen verfügbar. Das Ministerium erklärte dazu: "Tatsächlich fließen die Termine im Buchungsportal aktuell langsamer ab." Auch die Ärzteverbände hätten angezeigt, dass die Nachfrage in den Praxen teils deutlich zurückgehe. Laut DRK wurden auf dem Höhepunkt der Kampagne allein am 19. Mai in den Impfzentren 20.739 Dosen verimpft. Am vergangenen Freitag waren es nur noch 9326.
Das Gesundheitsministerium warnt nun vor den Folgen. "Wenn wir einen guten Herbst haben wollen, gilt es, sich jetzt impfen zu lassen", so eine Sprecherin von Ministerin Petra Köpping (SPD). Eine vollständige Impfung sei essenziell zum Schutz gegen die hochansteckende Delta-Variante. Das Ministerium kündigte eine Intensivierung der Impfkampagne an - unter anderem mit Aufklärungs- und Motivationsfilmen und weiteren Sonderimpfaktionen. Für eine Herdenimmunität müssten laut RKI mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen und 90 Prozent der Senioren ab 60 Jahren vollständig geimpft sein. Dann, so das Institut, wäre eine ausgeprägte vierte Welle im kommenden Herbst/Winter unwahrscheinlich.
Die Diskussion wurde geschlossen.
Vielleicht hat ja mancher die Ironie in meinem Beitrag nicht verstanden, sei's drum. Tatsache ist, dass wohl ein Zusammenhang besteht zwischen Corona-Leugnern, Querdenkern und Impfgegnern. Die teils chaotische Berichterstattung tut ein übriges. Wie wohl es sich hier eben um neues Medikament handelt, bei dem immer mit neuen Erkenntnissen zu rechnen ist. Aktuell ist aber auch der Leidensdruck eher gering, das wird sich wohl im Herbst wieder ändern, wenn nicht Geimpfte "draußen" bleiben müssen.
Bei mir hat diese Impfung jedenfalls keine Spuren hinterlassen, ein bisschen Kribbeln wie nach einem Mückenstich war alles. Ganz im Gegensatz zu meiner ersten Grippeimpfung, die ich beim Wehrdienst zwangsweise bekam.
Ob denn die Impfmuffel auch bereit wären zu unterschreiben, das sie im Falle einer Erkrankung auf ein "Intensivbett" verzichten würden ?
@1371270: Eine bessere Antwort konnten Sie nicht geben, bestätigt sie doch meine Zeilen. Versuchen Sie es einmal mit einem neuen Fernseher in HD oder UHD, dann kann man auch das Umfeld erkennen, welches außerhalb des Torpfostens liegt.
@1371270: In den Stadien waren nicht nur Geimpfte sondern auch Ungeimpfte zugelassen.
Die Sachsen sind bekanntlich eine eigene Spezies mit besonderer Renitenz gegen die Obrigkeit. Alles was von dort empfohlen wird steht unter argwöhnischer Begutachtung und wird möglichst vermieden. Und Kretzschmer hat wie immer keinen Plan, und die Frau Köpping auch nicht. Ich schlage vor, die SIKO sollte die Impfempfehlung wieder zurücknehmen und Impfungen nur noch für bestimmte Personen zulassen. Sofort kämen alle aus ihren Löchern und wollten auch dazugehören. Sieht man ja jetzt bei der Nachfrage nach Impfungen für 12-14jährige. Die ist (noch) nicht empfohlen, und schon wollen die Leute ihre Kinder impfen.
Zwei - vermeintlich gegensätzliche - Artikel auf der Startseite der Freien Presse:
'Sachsen - das Land der Corona-Impfmuffel' und
'Inzidenz in Sachsen weiter deutlich unter Bundesdurchschnitt'!
Wenn man wöllte könnte man das doch mal näher untersuchen, oder?!
Da Protein Impfstoffe in der Zulassung sind warte ich lieber ab, denn Impfstoffe auf schon bekannter Basis kommt mir sicherer vor als die neuen Methoden. Man muss ja nicht jeden Mist mitmachen. Es wäre ja auchmal sinnvoll zu erfahren wie es mit Medikamenten Entwicklung aussieht, vielleicht gibt es ja schon was gegen schwere Verläufe das wäre wichtig für die die sich nicht Impfen lassen können.
@Zeitungss: Anscheinend wissen Sie es nicht: in die Stadien wurden nur Geimpfte gelassen. Wo bitte ist da das Problem? Hirnstrom einschalten!
Offenbar stehen manche Leute auf geschlossene Schulen, Restaurants, Geschäfte, Theater usw., denn das wird die Folge der Impfmüdigkeit sein. Aber sehen wir mal, wie groß die Abweichung der Impfquote Sachsen vs. Deutschland am Ende wirklich sein wird. So riesige Abweichungen glaube ich nicht.
Mir widersprüchlichen Nachrichten bzgl. Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Impfung wird keine Überzeugung der Unentschlossenen und / oder Impfskeptiker möglich sein.
Wenn ab gewissen Inzidenzen o.a. Richtwerten Geimpfte weniger Einschränkungen bekommen als Ungeimpfte, dann wird der Run wieder los gehen. Wenn allen ein Impfangebot gemacht werden kann, dann ist das auch nicht grundsätzlich falsch. Wer sich impfen lässt, leistet grundsätzlich seinen Beitrag zur gewissen Herdenimmunität, geht aber immerhin auch gewisse persönliche Risiken bzgl. Nebenwirkungen ein. Wer dazu nicht bereit ist, grundsätzlich aber geimpft werden könnte, sollte dann auch entsprechende Konsequenzen in Form von Einschränkungen einkalkulieren. Bei Kindern und Jugendlichen sollte aber nicht dieser Druck aufgebaut werden, solange zu wenig bzgl. Nebenwirkungen dieser Altersgruppen erforscht ist. Hier sehe ich es als wichtig an, dass Eltern, Lehrer und Erzieher ihre Möglichkeiten zur Impfung nutzen.
Warten wir gespannt auf die Nachwehen der EM, welche mit Sicherheit in Anmarsch sind. Mancher Zeitgenosse begreift eben nichts und wenn es um Geld geht gleich gar nichts. Fußball bringt so manchen Hirnstrom dahin, dass er nicht mehr messbar ist, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Die Bilder aus London muss man nicht weiter kommentieren, die sprechen für sich.
Nunja, die kausale Kette zwischen hoher AfD-Sympathie, verbreitetem Reichsbürgertum, Pandemieverharmloser und Impfgegner ist in Sachsen zumindest nachvollziehbar und bewiesen. Während Söder in Bayern Tancheles redet, duckt sich Kretschmer ab und schickt stets die zuständige Gesundheitsministerin vor. Vernunft hat im Freistaat in großen Teilen der Bevölkerung schon länger ausgedient, vor allem im ländlichen Raum.
Das Gejammer und die Protestebereitwilligkeit ist indes hoch, wenn es im Herbst/Winter 2021/2022 absehbar abermals zu Schließungen und Reiseverboten bzw. Quarantänen kommt - dann aber eben nur für Ungeimpfte. So sollte die Impfbereitschaft sehr schnell ansteigen.
Bautzemann gehört zu den Impfwilligen mit seiner Gattin. Morgen Impfung Nummer 2, ob es was hilft steht wahrscheinlich im Horoskop. Aber was einem langsam auf den Geist geht ist Corona, Corona und nochmals Corona. Die Frage nach der Verantwortung für die Volksgesundheit sollte mal klar und deutlich gestellt werden. Haben wir eine lebensgefährliche Pandemie? Muss Lieschen Müller entscheiden ob Impfung oder Nichtimpfung? Oder gibt es dafür eine Regierung oder gar Gesetze?
Kein Impfstoff? Dann falscher Impfstoff? Doppelimpfung- Einfachimpfung? Was ist los in der Gesellschaft? Wo bleibt die Führung? Ist Volksgesundheit gleich Gesundheitswesen eine beliebige Jedermanns Sache oder gibt es tatsächlich hochbezahlte Beamte in einem Staatsapparat die für klare Regeln sorgen sollten? Morgen bin ich zweifach geimpft. Wenn es keinen Rückschlag gibt, würde ich gern die Diskussion Wanderwitz - Dulig - Kleditzsch verfolgen. Hier scheint es um Probleme der Bürger zu gehen. Allemal besser als Corona!
Ich bin bereits seit Ende April zweimal geimpft und spüre nichts von Langzeitfolgen. Kann mir aber vorstellen, dass eine Corona Infektion bedeutend langwieriger ist. Übrigens gibt es da auch Langzeitfolgen.
Scheinbar waren ja aufgrund der panisch hohen "Erkrankung"swerte in Sachsen alle schon krank, bei so viel Infizierten überall muß ja jeder Kontakt gehabt haben und ist jetzt immun. Wieso also impfen und sein Leben aufs Spiel setzen? (Könnte evtl. Satire beinhalten) Also bitte, die Panik nicht nachlassen!
Abwarten und Tee trinken. Es ist ja absehbar dass die Impfung sowieso jährlich wiederholt werden muss. Und über die Langzeitfolgen ist auch nichts bekannt. Solange verzichte ich freiwillig
@Conny im Impfzentrun erst am 14 und auch dann ist nicht gesagt, dass die Kinder auch geimpft werden. Dadurch dass STIKO und SIKO keine allg. Empfehlung aussprechen, wird es impfwilligen Jugendlichen seitens der Impfärzte zur Zeit schwer gemacht.
Sachsen hatte Sonderstatus bekommen ohne Priorität weil wir die höchste Insidenz hatten. Nun dies und im Herbst wird das Geschrei und Gejammere wieder präsent sein. Manche lernen halt nie aus. Ist nur fraglich ob wir das alle "mit-tragen" wollen/muessen....
Wenn so viele Erwachsene anscheinend lieber eine Infektion vorziehen, dann kann man nun die Imfzentren auch für die Impfung von 12-14jährigen öffnen. Wer will der soll auch die Freiheit haben, zu können.
Die Arztpraxen sind noch viel zu verunsichert, insbesondere im Chemnitzer Raum gibt es anscheinend niemanden, der 12jährige impft.
Israel impft übrigens mittlerweile U12... Die lieben anscheinend nicht nur ihre alten Menschen sondern alle.
@Manu2503:
In allen Impfzentren kann man jetzt auch ohne Termin eine Impfung bekommen.
Einfach hinfahren und nachfragen?
Außerdem sollte es über den Hausarzt möglich sein.
Wo bitte kann ich jetzt einen Termin für meinen 12jährigen Sohn vereinbaren? Einen Termin für ihn zu bekommen stellt sich sehr schwierig dar und in den Impzentren lassen sich Termine erst für ab 14jährige vereinbaren. Am Impfstoff scheint es nicht zu liegen, der ist ja offensichtlich in ausreichender Menge vorhanden.