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Kühlschrank und Co.: Lohnt es sich Hausgeräte zu mieten?

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Man spart sich den Anschaffungspreis, muss sich nicht lange binden oder um anfallende Reparaturen kümmern. Dinge mieten, hat Vorteile. Wann das auch bei Kühlschrank und Waschmaschine Sinn machen kann.

Berlin.

Fahrräder, Handys, Laptops, Kinderwagen und sogar Kleidung: vieles kann man heute mieten, statt es zu kaufen. Das kann praktisch sein - und Angebote dafür gibt es etliche. Doch wie sieht das eigentlich bei Hausgeräten aus, also bei der Waschmaschine etwa, der Spülmaschine oder dem Kühlschrank?

"Das Vermieten von Hausgeräten ist bisher nur ein Geschäftskonzept in der Nische", sagt Eva Stüber vom Institut für Handelsforschung Köln. "Besser läuft es bei Elektronikprodukten mit kürzeren Lebenszyklen wie Handys oder Tablets. Vor allem die jüngere und technikaffinere Kundschaft möchte immer die neusten Modelle nutzen. Hausgeräte sind dagegen langlebiger und werden seltener ausgetauscht." 

Dennoch gibt es einige wenige Anbieter, die Hausgeräte vermieten. Bei BlueMovement kann man etwa Hausgeräte von Bosch mieten und das Unternehmen Grover hat Staubsauger, Wäschetrockner und Waschmaschinen verschiedener Hersteller im Vermiet-Angebot. 

Umziehen ohne schweres Gerät

"Bisher hat sich das Mietmodell im Bereich Hausgeräte noch nicht durchgesetzt, obwohl es für bestimmte Zielgruppen durchaus interessant ist, nämlich für Kunden, die nur einen kurzfristigen Bedarf an diesen Geräten haben", sagt Claudia Oberascher von der Initiative Hausgeräte+.

Man bekommt das gewünschte Gerät in der Regel zu einem monatlichen Festbetrag. Je nach Anbieter wird es geliefert, installiert und bei Bedarf auch repariert. Kunden haben also keine hohen Anschaffungskosten und müssen sich um eventuelle zusätzliche Kosten für Reparaturen keine Gedanken machen. Und man kann auch hochwertige Geräte mieten, die weniger Strom verbrauchen. 

"Ein großer Vorteil des Mietmodells ist, dass sich Leute, die häufiger umziehen, relativ preiswert mit qualitativ hochwertigen Hausgeräten versorgen können", sagt Claudia Oberascher. Mit der Waschmaschine umziehen oder sie verkaufen, etwa wenn es ins Ausland oder in eine möblierte Wohnung geht, muss man dann nicht. 

"Mieten kann auch für jene Kundinnen und Kunden interessant sein, die ein neues, relativ teures Gerät erst einmal ausprobieren wollen, bevor sie es endgültig kaufen", sagt Eva Stüber. 

Im Normalfall werden Hausgeräte aber in den Familien und auch in Singlehaushalten über viele Jahre intensiv genutzt. "Damit sind sie schlechte Kandidaten für Mietmodelle", sagt Philip Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. "Bei langen Laufzeiten von 15 Jahren und mehr würden sich die Mietkosten am Ende auf ein Vielfaches des Kaufpreises summieren." Mietmodelle lohnen sich seiner Ansicht nach allenfalls bei Dingen, die nur selten genutzt werden. Zum Beispiel Surfbretter. Die kann man sich jeweils für den Urlaub leihen, statt sie zu kaufen und dann zu Hause aufzubewahren."

Auf Bedingungen für Reparaturen und Lieferung achten

Und wer ein Hausgerät mieten möchte, rechnet vorher am besten genau nach: Lohnt sich das wirklich für mich oder ist der Kauf - vielleicht eines aufgearbeiteten Geräts -  vielleicht doch passender für mich?

"Wenn ich eine hochwertige Waschmaschine nur für ein oder zwei Jahr miete, ist das in Ordnung", sagt Claudia Oberascher. "Auch bei längerer Mietdauer, wenn mir der Komfort wichtiger ist als die Kosten." 

Doch die Monatsmiete ist nicht alles. "Neben Mietrate und Mietdauer ist auch wichtig, ob es sich um ein neues oder ein gebrauchtes aufbereitetes Gerät handelt. Sind Reparaturen inklusive? Was geschieht nach Ablauf der Mietzeit?", sagt Eva Stüber. "Wird das Gerät abgeholt? Sind Abholung und Entsorgung im Mietpreis enthalten? Gibt es eine Möglichkeit der Übernahme des Geräts nach Vertragsende durch den Mietenden?" All diese Fragen sollten Kunden vorab stellen - und den Vertrag gut durchlesen.  

Übrigens: Aus Umwelt- und Nachhaltigkeitsgründen kann das Mieten von Hausgeräten durchaus Vorteile haben. "Die Geräte werden nach dem Miet-Ende in der Regel gründlich geprüft und wieder aufbereitet. Dann werden sie mehrmals vermietet", sagt Eva Stüber. "Nicht mehr in den Kreislauf zu integrierende Geräte werden in der Regel professionell recycelt." Das liegt auch im Interesse der Hersteller, denn so bekommen sie oft relativ teure verbaute Bauteile zurück. (dpa)

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