Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

FC Erzgebirge punktet beim Spitzenreiter - doch da war mehr drin

Schon gehört?
Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Artikel anhören:

Kurz vor Schluss hatte Marcel Bär die Auer in Ulm beim Tabellenführer der 3. Liga in Führung geschossen. Doch der Siegtreffer war es nicht.

Ulm.

Für den FC Erzgebirge hält seine Aufstiegshoffnungen in der 3. Liga am Leben. Die Auer holten am Samstag vor beim SSV Ulm ein 2:2 (0:1)-Unentschieden und haben sieben Spieltag vor Schluss weiterhin neun Punkte Rückstand auf Relegationsplatz drei, den nun nach einem 1:0-Erfolg über Dynamo Dresden die Mannschaft von Preußen Münster belegt. Für die Auer, die ein ganz starkes Auswärtsspiel zeigten, fühlte sich das Remis ein bisschen wie eine Niederlage an. Da war mehr drin.

Vor 11.600 Zuschauern (davon rund 800 Gästefans) traf Max Brand fünf Minuten vor der Pause für die Gastgeber, Tim Danhof fünf Minuten nach dem Seitenwechsel für den FCE zum 1:1. Der eingewechselte Torjäger Marcel Bär brachte den FCE dann sogar in Führung, doch Thomas Kastanaras schlug in der Nachspielzeit noch einmal zurück.

In diesem Kalenderjahr noch ungeschlagener Spitzenreiter gegen Tabellenneunter - vor dem Anpfiff waren die Karten eigentlich recht klar verteilt. Und für die Erzgebirger - so erklärte es auch FCE-Trainer Pavel Dotchev - war es die letzte Chance, in dieser Saison doch noch einmal oben anzuklopfen. "Wenn wir hier verlieren, wird das wohl nichts mehr, dann verpufft alles", sagte der 58-Jährige.

Dotchev nahm an seiner Startelf im Vergleich zum 2:1-Heimsieg vor zwei Wochen gegen Viktoria Köln zwei Änderungen vor: Korbinian Burger ersetzte den gelbgesperrten Marco Schikora, Tim Danhof gab nach auskurierter Schulterverletzung sein Comeback. Dafür rotierte Junior William Kallenbach auf die Wechselbank, wo auch der genesene Torjäger Marcel Bär zunächst platznahm. Bei den Gastgebern spielte mit zwei Ausnahmen dieselbe Elf wie beim 0:0 in Dresden: Johannes Reichert (verletzt) und Romario Rösch (gesperrt) fehlten, Lamar Yarbrough und Lennart Stoll rückten ins Team.

Die Veilchen begannen mutig und offensiv, bestimmten die Anfangsphase. Etwas Zählbares sprang dabei aber nicht heraus, weil Marvin Stefaniak Standards (zwei Ecken, ein Freistoß) noch sehr unpräzise kamen, SSV-Keeper Christian Ortag nur bei Kilian Jakobs Schuss ganz zu Anfang wirklich eingreifen musste, als er den Ball über die Latte lenkte (3.). Dann brannte es plötzlich auf der anderen Seite lichterloh. Nach Stefaniaks Ballverlust im Mittelfeld waren die Hausherren ganz fix in Martin Männels Strafraum. Der Auer Keeper wehrt erst Dennis Chessas Versuch, dann auch Felix Higls Nachschuss ab (17.).

Die Ulmer bekamen das Match jetzt besser in den Griff, doch die nächste Chance gehörte Aue: Stefaniaks bis dahin beste Ecke fand an der Strafraumgrenze den rechten Fuß von Anthony Barylla. Dessen Volleyknaller parierte Ortag (26.).

Dotchev hatte im Vorfeld vor allem vor der Standardstärke der Ulmer gewarnt. Und genauso ein Standard brachte dann doch die Führung für die Gastgeber: Nach Scienzas Freistoß von der linken Seite herrschte im FCE-Strafraum großes Durcheinander. Männel kam irgendwie mit dem Knie an die Kugel, die direkt vor den Füßen von Max Brandt landete, der sie kompromisslos in die Maschen knallte (40.).

Das hatte sich angedeutet. Die Frage lautete nun: Wie würde die Reaktion der Erzgebirger ausfallen? Auf eine zufriedenstellende Antwort hofften die mitgereisten Fans in der zweiten Hälfte. Sie sollten sie bekommen.

Direkt nach der Pause musste aber erst einmal erneut Martin Männel sein Können beweisen, verhinderte nach Chessas Abschluss mit einer Hechtparade in höchster Not das zweite Gegentor (47.). Die Auer Antwort brachte das 1:1: Über die Stationen Pepic, Stefaniak und Tashy (dreimal schnell und direkt gespielt) kam der Ball zu Danhof, der aus Nahdistanz verwandelte (50.). Es war das vierte Saisontor des 26-Jährigen, der diesmal nicht als rechter Verteidiger, sondern als rechter Offensivmann agierte und diese neue Rolle gut annahm. Danhof war dann auch Vorbereiter der nächsten Gelegenheit des FCE, als er Mirnes Pepic auf die Reise schickte, der wiederum präzise auf den am langen Pfosten einlaufenden Stefaniak passte. Doch Aues Edeltechniker brachte "das Kunststück" fertig, den Ball aus vier Metern Entfernung zwei Meter über das Ulmer Tor zu bugsieren - der Mann mit dem Zopf konnte es selbst kaum fassen (63.).

Dann bugsierte SSV-Verteidiger Philipp Strompf den Ball beim Rettungsversuch nach Tashchys scharfer Eingabe fast ins eigene Netz, nur der linke Pfosten verhinderte das (70.). Die Erzgebirger waren jetzt am Drücker, dem Treffer zum 2:1 wesentlich näher als der Favorit. Dotchev brachte Bär, und Bär brachte neue Gefahr: Ein Kopfball des Auer Torjägers landete am Querbalken des SSV-Kastens (76.).

Und dann war er drin: Nach klasse Passe von Pepic war Marcel Bär zur Stelle, schob den Ball mit links ins Glück (88.). Der FCE hatte das Spiel gedreht, die drei Punkte vermeintlich im Sack. Doch der SSV schlug in letzter Sekunde noch einmal zurück, Kastanaras staubte nach Yarbroughs eigentlich missratenem Schuss zum 2:2 ab (90.+5). Zusätzlicher Wermutstropfen für den FCE: In der 83. Minute war Anthony Barylla mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz gehumpelt, nachdem er bei einer Abwehraktion unglücklich im Rasen hängengeblieben war und sich am linken Oberschenkel verletzt hatte.

Am nächsten Samstag empfangen die Veilchen im eigenen Stadion den Tabellenletzten aus Freiburg. Vielleicht geht ja doch noch was.

Icon zum AppStore
Sie lesen gerade auf die zweitbeste Art!
  • Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
  • E-Paper und News in einer App
  • Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Nein Danke. Weiter in dieser Ansicht.

Das könnte Sie auch interessieren