Chemnitz. Die Straße am Rand der kleinen Stadt im Erzgebirge ist von Einfamilienhäusern gesäumt. Schöne Häuschen, die auf Wohlstand schließen lassen. "Das Äußere trügt", sagt Thomas Liezner*. "Einige Häuser stehen leer oder müssen versteigert werden. Viele Leute hier sind betroffen." Damit meint er keine Krankheit. Er spricht von Hartz IV, jenen staatlichen Sozialleistungen, die mittlerweile rund 500.000 Menschen in Sachsen beziehen. Auch Liezners fünfköpfige Familie gehört zu den "Betroffenen". Sie leben im Monat von rund 1500 Euro. Damit das reicht, fahren sie einmal in der Woche zur "Tafel" nach Oelsnitz.