Schlema/Pirna. Am Donnerstag vor 55 Jahren ereignete sich in Schlema das größte Grubenunglück in der Wismut-Geschichte. 33 Bergleute kamen bei einem Brand ums Leben. 106 vom Tod bedrohte Kumpel konnten gerettet werden, darunter fünf, die die Katastrophe nur überstanden, weil sie sich eingemauert hatten. Einer von ihnen lebt heute noch: Helmut Herzog. "Es ist nun schon so lange her. Aber ich träume fast jede zweite Nacht vom Schacht." Der Mann, der das sagt, schämt sich nicht dafür. Es ist Helmut Herzog, 78 Jahre alt. Er macht auch kein Hehl daraus, dass er sich keine Filme über Bergwerksunglücke anschauen kann. Dabei spielte sich sein ganzes 40-jähriges Berufsleben unter Tage ab. Er drückt die kräftigen Hände fest aneinander, senkt den Blick, und seine kräftige Stimme scheint ein wenig zu beben, wenn er über die schlimmsten Stunden seines Lebens erzählt.