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Bauarbeiter legen los: Ballspiele im Kinderhaus dank Leserspenden bald sicherer

Bei der Aktion "Leser helfen" wurden 20.000 Euro für das Awo-Kinderhaus in Plauen gespendet. Davon soll ein vier Meter hoher Ballfangkäfig errichtet werden. Der Bau hat jetzt begonnen.

Plauen.

36 dunkelgrün lackierte Felder aus stabilem Stahl sowie eine größere Anzahl schwerer Metallmaste lagern derzeit im Garten des Kinder- und Jugendhauses an der Ecke Trockental-/Straßberger Straße in Plauen. Aus dem robusten Material soll nun zügig ein Ballfangkäfig entstehen. Darum kümmert sich Ronny Müller. Der Handwerker aus Saupersdorf im Landkreis Zwickau hat bereits einige Aufträge für die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Vogtland ausgeführt, die auch Träger der Einrichtung ist. "Zuletzt habe ich eine Nestschaukel und ein Kletterspiel in Treuen für die Villa mit Herz installiert", so Müller. Er ist selbst Vater von vier Kindern im Alter von drei bis 19 Jahren.

Vier Kinder sind es allerdings nicht nur, für die der vier Meter hohe Ballfangzaun gedacht ist. Die Spendenfreudigkeit der "Freie Presse"-Leser macht ihn überhaupt erst möglich. Bei der Aktion "Leser helfen" wurden zum Jahreswechsel über 20.000 Euro gesammelt, um künftig mehr Sicherheit an der scharfen Ecke des Ballsportfeldes zu gewährleisten. Warum es vom Eingang des Geldes bis zum Baubeginn gut ein halbes Jahr gedauert hat, das kann die für Kinder- und Jugendhilfen verantwortliche Franca Mende-Reinhold schnell erklären: "Es ging uns wie so vielen, die in Coronazeiten eine Baumaßnahme angeschoben hatten: Es kam zu langen Verzögerungen." Einerseits hätten sich die Lieferzeiten für das Material verlängert, außerdem seien die Preise enorm gestiegen, "was zusätzliche Absprachen nötig machte", so Mende-Reinhold. Und noch ein Problem gesellte sich hinzu. Es gab Schwierigkeiten mit der Spedition. Wie in vielen Branchen fehlt es auch dort an Personal. "Aber jetzt geht es los, das freut unsere Kids sehr", sagt Mende-Reinhold.

Manch einer hätte ihr bereits Löcher in den Bauch gefragt, wie lange es denn noch dauern würde, bis der neue Käfig endlich steht. Ronny Müller schätzt, dass das Vorhaben im nächsten Monat beendet ist. Zur offiziellen Eröffnung des professionell eingezäunten Spielfelds soll es ein kleine Überraschung geben, verspricht Awo-Geschäftsführer Michael Hummel. Er und Einrichtungsleiterin Mende-Reinhold schielten zum Beispiel in Richtung Sommerfest. Vielleicht werfen beide dann selbst ein paar Bälle in Körbe und Tore? Die 8- bis 18-jährigen Kinder und Jugendlichen, die entweder die teilstationäre Tagesgruppe im Erdgeschoss besuchen oder im Heim außerhalb ihrer Ursprungsfamilien wohnen, werden dies garantiert tun. Weil Bewegung und sportliche Betätigung natürlich wichtig sind in einem Leben, das bisher nur wenig oder für sie sinnlose Regeln aufgestellt hat.

Das große Außengelände am Rande der Plauener Innenstadt lockt zum Toben, Kicken oder sonstigen Spielen. Dadurch könnten zum Beispiel Anspannungen abgebaut werden. Einen gepflegten englischen Rasen brauchen sie nicht, ein sicheres Gelände allerdings schon. Denn direkt neben dem Garten verläuft die viel befahrene Bundesstraße 92. Oft war es in der Vergangenheit eine knappe Kiste, wenn ein Ball mal über den niedrigen, kaputten Zaun segelte. "Das ist ja auch wahnsinnig gefährlich für die Autofahrer", so Awo-Chef Hummel.

"Wenn unsere Kids sich auspowern können, dann ist das Balsam für ihre Seele, sie können so auch Aggressionen abbauen", weiß die systemische Familientherapeutin Mende-Reinhold. Dank der "Freie Presse"-Leser ist das bald möglich.

 

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