Grüner Vorstoß: Reichenbacher CDU fordert mehr Straßenbäume

Reichenbach. Mehr Bäume in die Stadt. Dass dieser grüne Vorstoß in Reichenbach jetzt von Schwarz kam, mag verwundern. Jedenfalls stieß sich die CDU-Stadtratsfraktion daran, dass sich im Stadtgebiet viele leere Baumscheiben finden. Der Stadtrat folgte einstimmig dem Antrag und beauftragte Oberbürgermeister Raphael Kürzinger (CDU), bis zum 30. November 2021 ein Konzept zu erarbeiten, um leere Baumscheiben auf Straßen und Plätzen durch Neupflanzungen zu ersetzen.

Henry Ruß (Die Linke) unterstützte den Antrag, riet aber dazu, genau zu betrachten, ob damit Änderungen an Fuß- und Radwegen verbunden sind. Jörg Schaller (FDP) fand: "Das kann man auch in die Hand der Bürger legen." Wichtig sei, die Sache nicht ewig rauszuschieben. Es sollte losgehen.

In Reichenbach existierten zirka 450 Baumscheiben, von denen 15 Prozent derzeit nicht bepflanzt sind, hielt das Fachamt in seiner Stellungnahme fest. Damit fehlen gut 65 Bäume. Ungünstige Standortbedingungen, zu kleine Baumscheiben, zu wenig Platz für den Wurzelraum, Unfallfolgen, Krankheiten, Folgen des Klimawandels und Streusalzeinsatz werden als Gründe dafür genannt, warum die Bäume verschwanden. Für eine Wiederbepflanzung werde ein konzeptionelles Herangehen begrüßt. Dabei wolle man auf die Auswahl widerstandsfähiger Bäume Wert legen, die resistent gegen Salz, Trockenheit und Sturm sind. Das Fachamt rechnet mit Kosten von rund 2200 Euro pro Bepflanzung einer Baumscheibe, inklusive Kosten für Baum, Pflanzung, Langzeitdünger, Gießrohr, Mäh- und Stammschutz sowie Pflege für fünf Jahre. Mit Blick auf die angespannte Haushaltssituation der Stadt sollte das Ganze "in moderater Form angegangen werden", riet Sven Hörning, Fachbereichsleiter Bau und Stadtentwicklung.