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FriedWald-Förster: Leben im Wald mit dem Tod

Wenn ein Mensch im FriedWald beigesetzt werden soll, ist das ihr Einsatz: Die Försterinnen und Förster beraten Angehörige, bereiten Gräber vor und begleiten Trauergesellschaften bei Beisetzungen.

(djd-p). Der Friedhof im Wald ist ihr Arbeitsplatz. An rund 90 FriedWald-Standorten in Deutschland sind sie die Ansprechpersonen für die letzte Ruhe im Wald. 

Ihre Aufgabe ist, zu begleiten und damit Orientierung und Unterstützung zu geben: Sie informieren Menschen vor Ort bei Waldführungen, beantworten Fragen zum Ablauf einer Beisetzung, sie helfen Interessierten und Angehörigen bei der Suche nach dem Wunsch-Baum und geleiten bei der Beisetzung die Trauergesellschaft durch den Wald. Daher wissen sie um die Bedeutung des Bestattungsortes Wald. "Mit dem FriedWald ist der Wald nicht mehr nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein Ort des Trostes. Vor allem bei Beisetzungen spürt man, dass vom Wald eine tröstliche und beruhigende Wirkung ausgeht", sagt zum Beispiel Elmar Hermes, der 20 Jahre lang als FriedWald-Förster im Bramsche-Osnabrücker Land tätig war.

Wie der Wald beim Umgang mit dem Tod helfen kann

"Im Wald fällt der Umgang mit dem Tod leichter", weiß auch Björn Römhild aus dem FriedWald Bad Laasphe. Seit mehr als 13 Jahren ist Römhild Teil des Förster-Teams und hat schon viel erlebt. Besonders in Erinnerung ist ihm eine Beisetzung geblieben, bei der die Urne der verstorbenen Person mit der Pferdekutsche in den Wald gebracht wurde. "Das war schon sehr ergreifend", erzählt Römhild. Auch an einen Baumauswahl-Termin, der ihm gezeigt hat, wie der Wald beim Umgang mit dem Tod helfen kann, erinnert er sich noch gut: "Mutter und Tochter waren auf der Suche nach einem Baum für den verstorbenen Vater beziehungsweise Großvater. Bei jedem Baum, den ich zeigte, fragte die Enkelin: ‚Meint ihr, dieser Baum würde Opa gefallen?‘ Bis wir zu einer dicken, krumm und schief gewachsenen Buche in der Nähe des Andachtsplatzes kamen. Die Enkelin betrachtete den Baum und sagte sofort: "Der ist genau richtig für Opa.‘" Auch das Leben des Opas war nicht immer geradlinig verlaufen.

Eine würdevolle Ruhestätte für naturverbundene Menschen

Die Geschichte zeigt, dass die Beschäftigung mit dem Tod nicht immer mit Ängsten verbunden sein muss. Römhild nimmt sie gerne in seinen Waldführungen zum Anlass und macht auf das Thema Vorsorge aufmerksam - man kann sich den Baum für die letzte Ruhe bereits zu Lebzeiten aussuchen. Die Entscheidung für einen Friedhof im Wald fällt aus vielerlei Gründen. Sei es die Liebe zur Natur, der Ort, den man als Kind schon gerne besucht hat oder aber auch die Entlastung der Angehörigen. 

Am Zabelstein im Landkreis Schweinfurt ist Sandra Barth für Angehörige und Besucher da. Sie schätzt sowohl ihre Tätigkeit als auch den besonderen Ort inmitten des Traustadter Waldes. "Wer Freude an Wald und Natur hat, findet hier eine würdevolle letzte Ruhestätte", so die FriedWald-Försterin.

Sie möchten ein FriedWald-Försterteam kennenlernen?

Treffen Sie Ihre Försterin oder Ihren Förster bei einer Waldführung oder einem individuellen Termin zur Baumauswahl im FriedWald in Ihrer Nähe.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter https://www.friedwald.de.