Geldsegen für Bergbaumuseum Reinsdorf
Das denkmalgeschützte Bad- und Mannschafts- gebäude auf dem früheren Schachtgelände muss dringend saniert werden. Jetzt ist ein Meilenstein geschafft. Doch der Baustart ist noch offen.
Von Elsa Middeke
Ohne dieses Gebäude geht eigentlich nichts. Denn im Bad- und Mannschaftsgebäude des Heimat- und Bergbaumuseums Reinsdorf steckt mehr, als der Name verrät. Dieses Jahr soll der Startschuss für eine dringend nötige Sanierung fallen. Dafür ist noch viel Arbeit nötig. Dennoch atmet der Verein hinter dem Museum erst mal auf.
Endlich ist der Förderbescheid da
Der Grund: Der sehnlichst erwartete Förderbescheid des europäischen Leader-Programms für die Sanierung des maroden Traktes ist vor wenigen Tagen eingetroffen. Knapp 194.000 Euro werden fließen. Das teilte Helmar Sittner mit. Er ist Chef des Heimatvereins, der sich seit 1999 um die Anlage an der Pöhlauer Straße kümmert. Damit betreibt und unterhält der Verein eine der letzten erhaltenen Schachtanlagen im Zwickauer Steinkohlenrevier. Rund 270.000 Euro soll die Rettung des denkmalgeschützten Bad- und Mannschaftsgebäudes kosten. In dem Gebäude sind Ausstellungsstücke aufbewahrt. Dort gibt es zudem Ausstellungsräume, das Lager und die Werkstatt. "Es ist davon auszugehen, dass das Bauwerk etwa zwischen 1875 und 1877 errichtet wurde und dass mehrere Umbauten bis zum Einbau von Behelfswohnungen nach 1945 erfolgten", erklärt Sittner. Die angrenzende Steigerstube lässt sich für Feiern mieten.
So sehen die nächsten Schritte aus
Jetzt gehe es daran, so der Vereinschef, sich mit der Gemeinde abzustimmen und Bauleistungen auszuschreiben. Er hofft, dass sie passende Angebote bekommen. "Das ist ja bei den gestiegenen Baupreisen und der generellen Situation im Handwerk die nächste spannende Frage", so Sittner. Deshalb gibt es auch noch keinen Starttermin für die Sanierungsarbeiten. Die nächsten Schritte sollen mit der Gemeinde, die das Vorhaben auch finanziell unterstützt, noch im Januar passieren.
2022 wurde das 150-jährige Jubiläum des Teufbeginns im früheren Morgensternschacht gefeiert. Dort wurden bis 1927 rund 3,8 Millionen Tonnen Steinkohle gefördert. Der Gemeinderat Reinsdorf verhinderte einen Abriss und beschloss 1997 die Sanierung der Schachtanlage, insbesondere des Förderturmes und der alten Schmiede sowie des Bad- und Mannschaftsgebäudes. (mit rdl)
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