Die europäische Kulturhauptstadt 2025 plant sechs hochkarätige Ausstellungen, die teils schon in diesem Jahr starten.
Chemnitz besitzt eine der größten und wichtigsten kommunalen Kunstsammlungen in Deutschland. Vier bedeutende Museen zählen zum Verbund: die Kunstsammlungen am Theaterplatz mit dem Carlfriedrich Claus-Archiv, das Museum Gunzenhauser, das Schloßberg-Museum mit der Burg Rabenstein und das Henry van de Velde Museum. 2025, im Jahr der europäischen Kulturhauptstadt, sind in Chemnitz sechs hochkarätige Ausstellungen geplant, die teilweise schon in diesem Jahr beginnen.
Ausstellungen für das Kulturhauptstadt-Jahr 2025
Eine Sonderausstellung über den Bergbau zeigt ab 25. Oktober 2024 das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz. Die Schau "Silberglanz und Kumpeltod" lüftet die dunklen Geheimnisse der Bergleute von der Bronzezeit bis ins 21. Jahrhundert. Auf Paraden, geschnitztem Weihnachtsschmuck und sogar auf einem Altar begegnen sie uns noch heute: stolze Bergleute in schicken Uniformen. Der traditionsreiche Berufsstand prägte die Wirtschaft und Kultur des Erzgebirges an der Grenze von Sachsen und der Tschechischen Republik im doppelten Sinne. Denn aus dem abgebauten und aufbereiteten Silbererz wurden Münzen geprägt. Diese bildeten die Grundlage für den Reichtum des Landes, der noch heute im Grünen Gewölbe in Dresden zur Schau gestellt wird, schreibt das Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz in seinem Ausblick. Die Ausstellung über den Bergbau (bis zum 29. Juni 2025) fördere das zutage, was über Jahrtausende unter Tage vor sich ging. https://www.smac.sachsen.de/sonderausstellungen.html
In Chemnitz erschuf Henry van de Velde drei Häuser und mehrere Inneneinrichtungen, allen voran die Villa Esche als architektonisches und gestalterisches Gesamtkunstwerk. Die Sonderausstellung "Reform of Life & Henry van de Velde mittendrin" in der Kunstsammlung Chemnitz ab 24. November 2024 (bis 2. März 2025) widmet sich Visionären, Produzenten und Händlern in der Kunst zwischen 1880 und 1930 und Henry van de Velde als einem ihrer wichtigsten Vertreter. In seiner Funktion als Künstler, Lehrer, Autor und Berater wurde er zum Bindeglied zwischen Arts and Crafts Movement, Jugendstil, Werkbund und Bauhaus. An zwei Ausstellungsstandorten - in den Kunstsammlungen am Theaterplatz und im Henry van de Velde Museum in der Villa Esche - spürt die Ausstellung den Lebenslinien der Reformkunstbewegungen zwischen Idealismus und Scheitern nach. Anhand einer Auswahl von Möbeln, Textilien, Grafiken und Gemälden legt sie die Verbindungen zwischen Künstler:innen wie Henry van de Velde,William Morris, Richard Riemerschmid, Erica von Scheel, Marcel Breuer und Otti Berger offen. https://www.kunstsammlungen-chemnitz.de/ausstellungen/reform-of-life/
Kunstsammlung Chemnitz
Die Kunstsammlung Chemnitz auf dem Theaterplatz beherbergen zahlreiche Werke der Brücke-Künstler, darunter ein umfangreiches Konvolut von Karl Schmidt-Rottluff, einem gebürtigen Chemnitzer. Die Sammlung umfasst auch zahlreiche Werke von Caspar David Friedrich, Max Slevogt, Edvard Munch und Georg Baselitz. Anlässlich der Kulturhauptstadt 2025 in Chemnitz planen die Kunstsammlungen eine besondere Ausstellung vom 10. August bis 2. November 2025: Edvard Munch "Angst".
Fahrzeug-Museum Chemnitz
Das Fahrzeug-Museum Chemnitz präsentiert die sächsische Fahrzeuggeschichte. Große Namen wie DKW, Wanderer, MZ oder Diamant prägten Chemnitz und die Region. Die Weltwirtschaftskrise war der Grund für den Zusammenschluss der vier sächsischen Firmen Audi, DKW, Horch und Wanderer zur Auto Union im Jahr 1932. https://fahrzeugmuseum-chemnitz.de/museum/#dauerausstellungen
Museum Gunzenhauser
Das Museum Gunzenhauser in Chemnitz, die jüngste Einrichtung der Kunstsammlungen Chemnitz, wurde 2007 eröffnet. Es beherbergt die Sammlung des Münchner Galeristen Dr. Alfred Gunzenhauser mit mehr als 3.000 Werken und ist in einem ehemaligen Sparkassengebäude im Stile der Neuen Sachlichkeit untergebracht. Mit 380 Werken von Otto Dix verfügt das Museum Gunzenhauser über eines der weltweit größten Konvolute des Künstlers. Im Kulturhauptstadtjahr wird die Schau: "European Realities - Realismusbewegungen der 1920er und 1930er Jahre in Europa" gezeigt. Die Ausstellung erzählt dabei von Hunger und Elend, von der Modernisierung der Industrie, berichtet über den wirtschaftlichen Aufschwung und von kultureller Blüte, von technischem Fortschritt, Großstadt und Nachtleben, Emanzipation und Diversität. Noch nie zuvor ist diese Kunstepoche in einem solchen Umfang diskutiert worden. Denn neben den bekannten Strömungen in Italien, Frankreich und Deutschland, widmet sich die Ausstellung gerade auch Künstler:innen in nord-, mittel-, süd-, südost- und westeuropäischen Ländern, die in ihren Werken den Zeitgeist der 1920er und 1930er Jahre eindrucksvoll einfangen. Geplant ist die Schau vom 27. April 2025 bis zum 10. August 2025. https://www.kunstsammlungen-chemnitz.de/ausstellungen/european-realities/
Straßenbahn-Museum Chemnitz
Das ehrenamtlich betriebene Straßenbahn-Museum Chemnitz erklärt unter anderem, warum die Chemnitzer Straßenbahn auf dem ungewöhnlichen Spurmaß von 925 mm fuhr und wie eine Straßenbahn "funktioniert". Es ist Teil eines besonderen Projekts der Kulturhauptstadt 2025. Der ehemalige Betriebshof und das Straßenbahndepot sollen zu einem zentralen Kulturstandort weiterentwickelt werden.
Naturkunde-Museum Chemnitz
Das Naturkunde-Museum Chemnitz beherbergt den versteinerten Wald - 290 Millionen Jahre alte Stämme. Chemnitz liegt auf einem Vulkan und im Museum kann man die Simulation eines Vulkanausbruchs bestaunen, sowie das Insektarium mit fleißigen Honigbienen im gläsernen Bienenstock.