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Einwohnerschwund im Erzgebirge: Wie Kommunen sich neu erfinden

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Eine aktuelle Prognose sagt einen weiteren massiven Einwohnerschwund im Erzgebirge voraus. Die betroffenen Orte stemmen sich dem entgegen. Doch es gibt Zweifel, ob die Vorhersage überhaupt eintritt.


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1616 Kommentare

Die Diskussion wurde geschlossen.

  • 17
    7
    CareStan
    25.05.2021

    Ich gehe davon aus, dass viele Junge Erwachsene (ca. 20 Jahre - 35 Jahre alt) vom Gebirge weg ziehen um sich ausbilden zu lassen bzw. zu studieren. Allerdings kommen die oft wieder, wenn dann Familie gegründet wird. Ist im ländlichen Raum des Gebirges einfach schöner für die Kidz, auch mit den Großeltern.
    Außerdem wird gerade in rechtsextremen Kreisen bundesweit massiv dafür geworben, nach Sachsen bzw. ins Erzgebirge zu ziehen. Der Ruf wird gehört. Es werden Leute zuziehen. Nicht nur Konservative (konservativ = den Zustand bewahrend), sondern auch Reaktionäre, Faschisten, militante Nationalisten und Reichsbürger.
    Allerdings wird das auch der Grund sein, aus dem auch viele Andersgesinnte wieder wegziehen werden. Dazu auch Großunternehmer, die global vernetzt sind und nicht mit brauner Politik in Verbindung stehen wollen. Damit wären die größten Geld- und Arbeitgeber wieder weg. Sollte man gut überlegen, ob jetzt alle Nazis in der BRD hier mit offenen Armen willkommen geheißen werden.

  • 12
    2
    inoino
    25.05.2021

    Beispiel geringe Akzeptanz von Homosexualität - da spielt schon eine Rolle, dass im Erzgebirge die Evangelikalen stark vertreten sind.


    Bibelhttps://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/evangelikale-christen-und-der-bible-belt-verbindungen-zu-pegida-und-zur-afd

  • 19
    8
    gelöschter Nutzer
    25.05.2021

    Ich verstehe die Diskussion hier nicht. Es ist doch egal ob man im Erzgebirge lebt oder anderswo. Überall gibt es normale Menschen gemischt mit Linken, Rechten, Alten, Jungen, Querdenkern, Ausländern und noch viel mehr. Wem es im Erzgebirge nicht gefällt kann doch gern wegziehen. Aber hört auf die Menschen im Erzgebirge als Deppen hinzustellen. Man wird in ganz Deutschland keine Gegend finden wo alle die gleiche Meinung vertreten.

  • 7
    10
    Lexisdark
    25.05.2021

    Ich frag mich nur, wenn alles so toll ist im Erzgebirge, warum arbeiten dann viele woanders? Chemnitz ist da ein Ziel oder zumindest für die Durchfahrt zur Arbeit gut, aber sonst über Städter zu lästern, die die Infrastruktur stellen? Und die Kulturen pflegen geht auch irgendwann nicht mehr, wenn die jungen Generationen fehlen. Auch mit dem erneuten Abbau von Rohstoffen sehe ich die Gebirger sich noch streiten, von wegen Lärm, Dreck, verschandeln der Natur etc.. Ist halt manchmal eine seltsame Gegend.

  • 4
    7
    ChWtr
    25.05.2021

    Ich stimme Karlius, Leggings und Steve vollkommen zu.

    Aus den erwähnten und einem anderen Grund habe ich von Erlabrunn (Breitenbrunn) Abstand genommen und baue in 2021 nicht im ERZ.

    DE kenne ich zwar wie meine Westentasche und in diversen anderen Ländern durfte ich Kultur und Natur (Land & Leute) näher kennenlernen und nicht den dämlichen Pool, aber in DE ist es einfach am Schönsten, auch wenn das einige hier anders sehen.

    Für meine Family und mich gab es letztes Jahr in 10/20 ein einschneidendes Erlebnis an der Küste (Nordsee) und seitdem lassen mich dieser Landstrich und die Fischköppe keine Ruhe mehr - aber anderes Thema.

  • 50
    20
    SteveRodgers
    25.05.2021

    Also ich bin von der Großstadt in die Kleinstadt im Gebirge gezogen. Beides war nicht meine Heimat. Richtig realisiert, wie die Leute ticken, habe ich 2015 (Flüchtlings"krise"), 2017 zu den Wahlen und seit 2020 in der Pandemie.

    Das bereits angesprochene Kümmern um unsere Alten mag alles richtig sein. Allerdings ist dieser Gemeindezusammenhalt allem Fremden gegenüber extrem unaufgeschlossen. Dabei meine ich nicht nur das Verhalten gegenüber Ausländern sondern auch zum Beispiel Akzeptanz von Homosexualität. Weil ja Echo1 Beispiele brauch.

    Sicherlich gibt es auch Gegenbeispiele. Aber besonders hier im Gebirge wird die Verachtung von "Anderen" sehr sehr deutlich.

    Wir leben nun mal im Jahr 2021 und zum Glück ändern sich gesellschaftliche Werte langsam. Bis das Gebirge damit allerdings für die globale Wirtschaft interessant wird, wird es noch lange dauern.

  • 7
    3
    Jemand
    25.05.2021

    Echo1: " ja da sollte sich @Karlius mal etwas genauer ausdrücken, was ihm nicht gefällt. Was meint er mit erzkonservativ und rechts?"

    Vielleicht kann Karlius uns weiterhelfen...?

  • 24
    9
    gelöschter Nutzer
    25.05.2021

    Über diese Entwicklung können wir uns aber freuen, sonst würde das schöne Erzgebirge immer mehr zubetoniert werden.

  • 36
    17
    gelöschter Nutzer
    25.05.2021

    @Jemand ja da sollte sich @Karlius mal etwas genauer ausdrücken, was ihm nicht gefällt. Was meint er mit erzkonservativ und rechts? Glaube nicht, dass die 85jährigen Erzgebirger Hess- und Hitlerbilder an der Wand hängen haben.
    Es lohnt sich auf jeden Fall mit älteren Menschen ab 65 in das Gespräch zu kommen. Sie wissen mehr als die Jugend glaubt. Die Verwirrtheit und Orientuerungslisigkeit erkenne ich mehr bei jüngeren Jahrgängen.

  • 34
    8
    Jemand
    25.05.2021

    Echo1: Konservative Werte - Freundlichkeit. Hilfsbereitschaft.

    Karlius bemängelt bestimmt nicht diese Werte, wenn er von erzkonservativen und rechten Mitbürgern spricht.

  • 35
    21
    gelöschter Nutzer
    25.05.2021

    Kann ich nicht verstehen die roten Daumen für @Neuerzgebirger. Er hat recht.
    Solche konservative Werte zu erhalten sind in Ordnung. Also mal nach den Nachbarn schauen. Nicht nur sein eigenes Ding machen. Freundlichkeit. Hilfsbereitschaft.
    Alles in Covidzeiten nicht einfach. Zu mir hat ein 80jähriger gesagt, dass jüngere Menschen ihnen ausweichen, einen Bogen um sie herummachen. Sie wären doch nicht krank, nur alt?!!!

  • 53
    11
    leggings
    25.05.2021

    Ich bin vom Herzen Erzgebirger aber manche Dinge sind einfach schwierig hier… und vieles davon ist die Mentalität.

    Ich hab im Süden Deutschlands auf Dörfern und in der Stadt gewohnt, auch war ich lang im Ausland und würde mich durchaus als Mensch mit Erfahrung mit Kulturen bezeichnen.

    Das grösste Problem was ich hier, nachdem ich jetzt wieder im Erz wohne, sehe ist die Borniertheit einiger Menschen. Ich sehe Konservativ nicht als schlimm an aber hier bedeutet konservativ meiner Erfahrung nach „bloss nix neues“ und „weltoffen sind wir auch, wir auer warn ja schonmal in schwarzenberg“. Mit der Einstellung wird es schwierig für Startups oder anderen Ideen die Offenheit verlangen.

    Dazu kommt noch der rechte Einschlag einiger, das macht es ebenso selbst als einer der Mitte schwierig.

    Die Landschaft ist wundervoll und hat extrem viel zu bieten, aber leider nix was Menschen von ausserhalb anzieht. Die meisten die ich kenne sind zurückgezogene weil die Eltern hier wohnen.

  • 30
    23
    gelöschter Nutzer
    25.05.2021

    @Karlius vielleicht haben die Alten auch mal recht. Wenn die Betagten den Wegzug ihrer Kinder und Enkelkinder beklagen, dann sollte man das verstehen. Sie sind in einer Welt aufgewachsen, wo es dass weniger gab. Heute ist es ein Glück und viel zu selten, wenn die die Generationen einer Familie in einem Umkreis von 10 km wohnen. Die Covidmassnahmen haben noch zu weiterer Einsamkeit der Alten geführt, zu deren Frust. Bleiben Sie hier. Sie werden auch mal alt und dann freuen Sie sich, wenn es dann auch noch Nachfolger, Jugend gibt.

  • 45
    27
    NeuErzgebirger
    25.05.2021

    @Karlius: Sehen Sie, bei uns war es genau umgekehrt. Wir haben manchmal das Gefühl, dass viele Erzgebirger gar nicht mehr wissen, wie gut sie es hier haben. Wir sind jeden Tag aufs Neue froh, den Schritt aus der unerträglichen Großstadt ins Erzgebirge gemacht zu haben. Auch wenn hier nicht alles 100%ig in Ordnung ist. Was meinen Sie, wieviel neidvollen Zuspruch wir heute noch aus dem Bekanntenkreis kriegen. Und gerade dieses Konservative, was Sie bemängeln, wird von vielen Bekannten von uns vermisst. Als wir hierher kamen war es für uns wie eine andere Welt, die von uns bisher sehr vermisst wurde. So einen Zusammenhalt der Menschen finden Sie kaum woanders. Wir wurden unglaublich herzlich aufgenommen. Glauben Sie mir, Sie würden Ihre Heimat sehr schnell sehr vermissen. Die Probleme aus dem Erzgebirge finden Sie woanders auch, teilweise viel extremer. Man hört und liest nur nichts davon. Wir jedenfalls sind endlich „angekommen“ und werden bleiben. So etwas gibt man nicht auf.

  • 14
    13
    Jemand
    25.05.2021

    Karlius, was Sie beschreiben, erinnert mich an den Bibelgürtel im Erzgebirge.


    http://www.demokratie-goettingen.de/blog/saechsische-biblebelt

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-warum-sachsen-und-stuttgart-zu-den-hochburgen-der-anti-corona-proteste-wurden-a-1d4b9bd8-1bfd-4682-bb83-d6a63efde8c1

  • 68
    38
    Karlius
    25.05.2021

    Durch den Umgang des Erzgebirgskreises mit der Corona-Pandemie, die vielen erzkonservativen und rechten Mitbürger und das gesellschaftliche Klima des „früher war alles besser“ stelle ich mir als jungen Familienvater seit einem Jahr die Frage, meine Heimat zu verlassen. Ich habe einfach keine Lust mehr.