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Zum 15. Jubiläum der deutschen Version der Online-Enzyklopädie spricht ein Insider aus Sachsen über Manipulationen, Mehrwert und Mut


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11 Kommentare

Die Diskussion wurde geschlossen.

  • 1
    0
    gelöschter Nutzer
    17.03.2016

    Vielleicht hätte man mal lieber selbst recherchiert, als sich ausschließlich auf diesen "Insider" und seine Ausführungen über die angebliche Wikipedia-Wirklichkeit zu verlassen.

    Die Wikipedia wird hier wie in einer Werbebröschüre dargestellt: Jeder dürfe mitmachen, alles werde sorgfältig überprüft und alle seien nett zueinander. Wenn man sich mal ein bisschen auf den Diskussionsseiten beliest, wird man schnell feststellen, dass das eher eine Wunschvorstellung ist, die der Wirklichkeit wenig entspricht.

    Der Ton ist rau in der Online-Enzyklopädie. Es gibt alteingesessene Schreiber, die es gar nicht leiden können, wenn unerfahrene und neue Nutzer sich in ihrem Territorium breitmachen. Schnell wird man dort als "Projektstörer" abgekanzelt und wieder zum Ausgang geleitet. Im Interview erklärt Herr Kühn, in der Wikipedia gelte der Grundsatz "Sei mutig." Solcher Mut wird meist sofort aus den Artikeln entfernt; zu gering ist die Toleranz mit neuen Nutzern und zu ausgeprägt ist der Hoheitsanspruch einiger Autoren, die für sich sogar Sonderrechte einfordern, weil Sie (ihrer Meinung nach) hervorragendes leisten.

    Gegensätzliche Interessergruppierungen arbeiten mit teils harten Bandagen gegeneinander und bekämpfen sich mit Mitteln, die einem Politthriller würdig wären. (Der Kampf gegen das Kreuz zur Kennzeichnung des Sterbedatums füllt dort beispielsweise ganze Seiten. Das Niveau der "Diskussion" ähnelt oft dem einer Pegida-Demo.) Als neuer Autor gerät man da schnell mal dazwischen. Um die Details und Zielrichtung "kritischer" Artikel (z.B.: Stasi, DDR, Ukraine-Krise, Pegida, ...) wird auf den Diskussionseiten teils mit rabiaten Mitteln gefochten. Das Ergebnis wird dann vom unbedarften Leser als Fakt konsumiert; davon ist es oft weit entfernt.

    Um die im Interview beschriebene offene Enzyklopädie zu werden, müsste sich vieles ändern; da ist Wikidata eher Kleinkram. Dazu müsste man eine ordentliche Diskussionskultur und eine anständigen Umgang miteinander einfordern und auch konsequent durchsetzen. Solange Dreistigkeit und Frechheit ein probates Diskussionsmittel sind und akzeptiert werden, bleibt die "Mitmach-Enzyklopädie" bloße Behauptung.

    Warum ist das nun aber so wichtig? Ist doch nett das Interview und es geht ja auch "nur" um eine Onlineenzyklopädie; einen netten Spielplatz für Internetfreaks, der aber sonst nicht viel mit dem "echten" Leben zu tun hat. Ist das wirklich so?

    Ich denke man sollte schon etwas genauer wissen (und darstellen), was hinter den Kulissen dieser "Enzyklopädie" läuft, da ein Großteil der Bevölkerung, sich mittlerweile dort - und nur dort - informiert. (Von Google wird man ja meist direkt dorthin geleitet; Wikipedia gehört fast immer zu den ersten Treffern.) Was im Artikel steht, wird von den meisten als Fakt angesehen und ist nicht selten die Grundlage für Schülerarbeiten, (schlechten) Unterricht; aber auch für Zeitungsartikel und Reportagen oder es landet ungeprüft in Sachbüchern. Ist das aber wirklich alles richtig, oder sind die Artikel nicht auch oft stark meinungsgefärbt, ohne das dies kenntlich gemacht würde? Wikipedia und die Leser (wenn sie sich darüber überhaupt bewusst sind) vertrauen sehr darauf, dass sich im Diskurs so etwas wie die Wahrheit herauskristallisiert, und die Artikel so einen Anspruch auf Richtigkeit und Ausgewogenheit haben. Echte Diskussionen sind aber oft gar nicht möglich, da sie von persönlichen Befindlichkeiten überlagert werden und einige Autoren auch "eine Mission" haben, die sie dort vehement vertreten und s ihre Botschaft dann auch in den Artikel befördern; und sei es nur als abgespeckte Kompromissvariante.

    Man sollte die Meinungsmacht dieser Seite nicht unterschätzen und damit auch die Macht der "Hauptautoren" nicht, die sich dieses Mittel daher auch nicht gern aus der Hand nehmen lassen.
    Während ARD, ZDF und ein Großteil der Zeitungen als Lügenpresse bezeichnet und (über)kritisch in Frage gestellt werden, konsumieren viele Leute Wikipediainhalte völlig unkritisch. Was dort steht stimmt und was dort nicht steht ist auch nicht wichtig. Darum finde ich diesen harmlos naiven Beitrag doch sehr bedenklich, weil er das Thema meiner Meinung nach völlig unterschätzt.