„Säuberungsaktionen“ und „Kopfgelder“: Wie AfD und „Freie Sachsen“ in Mittelsachsen sprachlich zündeln

Ich greife mal in die Mottenkiste, um solche "Wortbefindlichkeiten" und deren Gebrauch in der politischen Auseinandersetzung einzuordnen.
Franz Josef Strauß in der WELT 23.9.1974:
"Was wir hier in diesem Land brauchen, sind mutige Bürger, die die roten Ratten dorthin jagen, wo sie hingehören- in ihre Löcher."
Nun ja- manche Dinge kann man sich denken und auch um Farben erweitern aber sagen würde man das doch heute nicht mehr, wenngleich Sahra auch von der "dümmsten Regierung" spricht und sie dabei nicht jene in Obervolta meint!
Ich nehme es auch hin, wenn die GRÜNE Sarah-Lee- Heinrich von der "eklig weißen Mehrheitsgesellschaft" fabuliert, wo ich mich angesprochen fühle.
Deshalb wende ich mich nicht an Amnesty International- ganz sicher.
Ich habe damit kein Problem, mir gefallen starke Wort, denn sie polarisieren und helfen bei der Bildung von Meinungen und der Einordnung des Sagenden.

Wer legt eigentlich fest, dass bestimmte Wörter, in welchem Umfang auch immer, nicht mehr gesellschaftsfähig wären. Sind sie verboten? Wenn ja, wer hat sie verboten?

Das Wort 'Nazi' gehört offenbar nicht dazu.der Begriff 'Faschist' auch nicht.

Der Umgang mit diesen beiden Worten im politischen und medialen Sprachgebrauch bedeutet dann doch wohl logischer- und konsequenterweise die größtmögliche Verharmlosung der Nazizeit und des Holocaust,

Den Normalbürger interessieren solche Feinheiten der deutschen Sprache nur am Rande, er redet, wie der Schnabel gewachsen ist. Es ist das Geschilderte ja auch an den Haaren herbeigezogen, bzw. ausgedachter Nonsens von Linksextremen, die sonst nichts weiter zu tun haben. Mich wundert es, das bei dieser Gelegenheit nicht noch die "Codes" auf Nummerschildern zur Sprache kommen, mit denen sich angeblich Rechtsextreme untereinander verständigen. Ich wurde von zwei abgewrackten Gestalten auf mein Nummernschild mit "HH" angesprochen, mit der Antwort, das seien meine Initialen, konnte sie nichts anfangen. Wenigstens paar Buchstaben konnten sie lesen, das läßt doch hoffen für eine weitere Ausbildung, oder?

So traurig diese sprachliche Entwicklung auch ist, leider belegen Studien, dass sich nur ein geringer Teil aufgrund deren Sprache von der AfD abwendet. Die z.T. einfachen Forderungen verfangen da eher als der genaue Blick in deren Wahlprogramm und die Punkte zu Sozialem und Wirtschaft.

Nein, wirkliche Probleme haben wir im Land wirklich nicht. Immerhin kann man mit solchen Aktionen genau von diesen abgleiten. Der größte Teil der Bürger hat mit dem Wortschatz der AfD und anderer Parteien nichts am Hut, besonder die Leute, welche um ihren liebgewonnen Posten fürchten müssen. Dieses Szenario kennen wir vor jeder Wahl. In Bayern und Hessen dreht man zZ auch jeden Misthaufen um und sucht nach Schadstoffen, die Medien quellen täglich über. Der Bürger ist mündig, kann es selbst beurteilen, zumal der größte Teil noch mit einer ordentlichen Schulbildung ausgerüstet ist. Genau hier deroht eine erhebliche Verschlechterung, was keine Zeile wert ist.

Also ist das Wort sauber, Säuberung nun auch nicht mehr gesellschaftsfähig, wie Mohrenapotheke, Zigxxschnitzel? Darf ich meine Wohnung nur noch reinigen statt säubern um ethisch einwandfrei zu handeln?
Am besten, man gibt neben dem Duden noch ein Wörterbuch heraus mit ständig aktualisierten politisch korrekten Vokabeln. Das spart unbeabsichtigte Missverständnisse.
Ich stelle nicht mal in Abrede, dass die AFD vielleicht bewusst mit dem Begriff provozieren will. Aber ich gehe mal davon aus, dass letztlich dieses Waldstück wirklich nur von Müll zu befreien ist (oder ist befreien hier in diesem Kontext auch schon eine bedenkliche Formulierung? ). Muss man wirklich auf jeden Zug aufspringen, nur wenn er in eine bestimmte Richtung fährt....?
Man sollte es jedenfalls nicht übertreiben und sich auf die wirklichen Probleme unserer Gesellschaft und unserer Demokratie konzentrieren. Vokabular linksextremer Gruppierungen ist übrigens auch oft menschenverachtend...