Seit drei Tagen mittlerweile wird Bartaffendame Ruma vermisst. Zoo-Mitarbeiter fanden das Gehege am Morgen des Ostersonntags gewaltsam geöffnet vor. Der Zoodirektor sorgt sich um das Wohl des Tieres.
Leipzig.
Wer bitteschön schleicht sich nachts in den Zoo, bricht ein Gehege auf und stiehlt einen Affen? Das fragt sich derzeit nicht nur die Polizei in Leipzig, nachdem die Bartaffendame Ruma aus dem Leipziger Zoo verschwunden ist. Seit mehreren Tagen schon sucht die Polizei das Affenweibchen. Am Ostersonntagmorgen hatten Mitarbeiter das Gehege gewaltsam geöffnet vorgefunden. Von der Bewohnerin fehlte jede Spur.
Der Partner der Affendame, das Männchen Yenur, wurde hingegen laut Leipziger Volkszeitung äußerlich unverletzt vorgefunden. „Der Einbruch erfolgte mit krimineller Energie sowie Sachbeschädigung“, zitiert die LVZ den Leipziger Zoodirektor. „Am Gehege waren eindeutige Spuren eines gewaltsamen Einbruchs und von Stress durch eine Fangaktion zu sehen.“
Die Polizei fahndet nach dem Tier und hat mittlerweile einen Aufruf an mögliche Zeugen veröffentlicht, sich zu melden. Ein Foto zeigt die 15-jährige Affendame, wie sie durchs Gras schreitet. Schwarzes, glattes Feld, aufmerksamer Blick aus großen, kreisrunden braunen Augen, das Gesicht eingerahmt von dichten, buschigen, grauen Barthaaren.
Affenart ist stark gefährdet
Eigentlich sind Bartaffen im Regenwald des südwestlichen Indiens anzutreffen. Auf ihrem Speiseplan stehen laut Wikipedia Früchte, Blätter, Knospen, Insekten und kleine Wirbeltiere. „Im Freiland sind Bartaffen stark gefährdet, weshalb sie gezielt in Zoos gezüchtet werden“, berichtet der Zoo Leipzig auf seiner Webseite. Seit 1962 beteilige sich der Zoo an einem Zuchtprogramm zur Erhaltung der Tierart. Laut LVZ können die Tiere beißen und sich gegen gewaltsamen Zugriff zur Wehr setzen. Es sei damit denkbar, das Ruma bei der Entwendung verletzt wurde.
„Wir wissen nicht, welches Motiv hinter dem Diebstahl steckt, sorgen uns aber extrem um das Wohl des Tieres. Seine artgemäße Haltung und Versorgung erfordert Fachkenntnis“, sagte der Zoochef der LVZ. „Wir hoffen sehr, dass das Tier unverletzt sichergestellt oder zurückgegeben wird.“ (fhob)
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