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Für 30 Millionen Menschen gefährlich? Ärzte warnen vor Ernährungsempfehlungen

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Eigentlich hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Empfehlungen für gesundes Essen erarbeitet. Doch könnten damit Dicke und Diabetiker gefährdet werden?

Berlin/Chemnitz.

Gesund ernähren – aber wie? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat Empfehlungen an die Bundesregierung geschickt. Doch was gesund sein soll, halten Mediziner für gefährlich – es gibt massive Kritik!

„Bunt und gesund essen und dabei die Umwelt schonen“, schreibt die DGE zu den Empfehlungen auf ihrer Homepage. Und: „Wer sich überwiegend von Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten sowie Nüssen und pflanzlichen Ölen ernährt, schützt nicht nur seine Gesundheit, sondern schont dabei die Ressourcen der Erde.“

300 Gramm Getreide pro Tag und ein Ei die Woche

Die DGE will aufzeigen, wie man mehr pflanzliche Lebensmittel zu sich nimmt und andererseits weniger tierische Lebensmittel verzehrt. In ihren Ernährungsempfehlungen rät sie etwa dazu, täglich rund 1,5 Liter zu trinken - am besten Wasser oder ungesüßten Tee - oder rät zu mindestens fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag. Auch rät die DGE zu höchstens 300 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche (bisher: 600), 300 Gramm Getreide am Tag, ein- bis zweimal Fisch pro Woche – und nur einem Ei wöchentlich.

Wie die „Bild“ berichtet, prüft Bundesagrarminister Cem Özdemit (Grüne) derzeit, welche Auswirkungen die Empfehlungen haben könnten. Es sei dann Aufgabe der Politik zu entscheiden, „wie die wissenschaftlichen Ergebnisse für die Gesellschaft nutzbar gemacht werden können“, so ein Ministeriumssprecher gegenüber dem Boulevard-Blatt.

Empfehlungen gefährlich für Millionen Dicke und Diabetiker?

Doch die Ernährungsempfehlungen der DGE bringen nun Kritiker auf den Plan. Die Deutsche Akademie für Präventivmedizin sieht darin gar eine Gefahr! „Für über 30 Millionen Menschen sind diese Empfehlungen gesundheitsgefährdend, weil schon Vorerkrankungen vorliegen“, so Vizepräsident Dr. Johannes Scholl zur „Bild“. Und weiter: „Betroffen sind alle, die übergewichtig sind, auf Diabetes zusteuern oder schon daran erkrankt sind.“

Etwa die empfohlene, tägliche Getreidemenge hätte es in sich, warnt Scholl: „Die Menschen müssen wissen, dass 300 Gramm Getreideprodukte pro Tag genauso wirken wie ca. 45-50 Teelöffel Zucker.“ Das liege daran, dass die Stärke im Getreide nichts anderes sei als eine Kette von Traubenzucker.

CDU-Connemann: „Kernempfehlungen sind überholt“

Zwar lässt Cem Özdemir der „Bild“ ausrichten, dass es mit Blick auf die Empfehlungen „keinen Automatismus zur Übernahme der Ergebnisse“ gebe, jedoch gibt es etwa aus der CDU harsche Kritik an der DGE-Empfehlung.

„Keine Eier, keine Milch, dafür Getreide satt – Kernempfehlungen der DGE sind überholt, fachlich daneben, manche sogar ungesund“, kritisiert Gitta Connemann, Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion. (phy)

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