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Zum Ende der Dreiländer-Tour sind die Friedensfahrer bewusst langsamer geworden, damit sich Hobbyradler anschließen konnten. Gemeinsam rollte der Pulk auf dem Chemnitzer Theaterplatz ein.
Zum Ende der Dreiländer-Tour sind die Friedensfahrer bewusst langsamer geworden, damit sich Hobbyradler anschließen konnten. Gemeinsam rollte der Pulk auf dem Chemnitzer Theaterplatz ein. Bild: Andreas Seidel
Chemnitz

Im Sattel durch drei Länder: Für Frieden und Kulturhauptstadt

Der European Peace Ride ist das Aushängeschild von Chemnitz als Europäischer Kulturhauptstadt 2025. Doch es geht um mehr, wenn das Peloton durch Polen und Tschechien fährt. Die Organisatoren und Teilnehmenden wollen zeigen, wie Miteinander funktioniert.

Chemnitz.

Horst Schäfer hat Tränen in den Augen. Gemeinsam mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer steht er auf der Altstadtbrücke in Görlitz, welche Deutschland und Polen verbindet. Schäfer hat in Kleinmühlingen bei Magdeburg das Friedensfahrt-Museum aufgebaut. Jetzt, hier auf der Brücke, ertönt die bekannte Startmelodie des Course de la Paix, dem meist beachteten Amateurradsport-Event hinter dem Eisernen Vorhang. Und Horst Schäfer hat die Ehre, das Feld der 200 Fahrerinnen und Fahrer auf den Weg zu schicken. Die Friedensfahrt ist wieder unterwegs.

Dieses Mal geht es aber nicht um Etappen- und Gesamtsiege. Bei der Neuauflage geht es darum, Werbung für Chemnitz als Europäische Kulturhauptstadt 2025 zu machen. Der European Peace Ride, so heißt das Projekt, ist das Aushängeschild der Stadt auf dem Weg zur großen Herausforderung, die in zwei Jahren wartet und um deren Ausgestaltung es viele Diskussionen gibt. Es braucht gemeinsame Wege, das Kulturhauptstadtjahr zu planen und zu gestalten. Selbst darum kümmern sich die Macher des EPR, wie der European Peace Ride abgekürzt wird.

Da die diesjährige Auflage in Görlitz gestartet ist, mussten die 200 Fahrerinnen und Fahrer dort erst einmal hinkommen. Und das passierte mit einem Sonderzug der Erzgebirgsbahn, der sogar mit dem Logo des EPR beklebt war. Drinnen saßen aber nicht nur die Amateursportler, die ordentlich im Saft stehen müssen. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 28 km/h müssen sie schaffen, um mitfahren zu dürfen. Im Zug saßen außerdem etliche Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Die Fahrt sollte genutzt werden, um Kontakte zu knüpfen, Synergien zu schaffen, über das Kulturhauptstadtjahr zu sprechen. "Das hat auch komplett hingehauen. Alle waren begeistert, hatten gute Gespräche", sagt Kai Winkler.

Der Mann mit dem langen Zopf ist das Gesicht und der Macher des EPR. Zahlreiche Helfer hat er an seiner Seite - muss er auch, denn die neue Friedensfahrt wächst von Jahr zu Jahr immer mehr. Bis zu zwei Kilometer lang war das Peloton, das stets zusammengehalten wurde, damit alle gemeinsam das Ziel erreichen. Frauen, Männer, Jüngere, Ältere. "Das ist unsere Botschaft. Es geht nur gemeinsam", sagt Winkler. Und so ging die Reise von Görlitz aus 138Kilometer durch Polen nach Tschechien. Am Straßenrand warteten immer wieder Kindergruppen, Hobbyradler, Radsportfans. Im Zielort Mlada Boleslav war große Sportparty. "Es ist schon Wahnsinn, was hier überall auf die Beine gestellt wird. Es steckt sehr viel Arbeit in diesem Projekt, aber an diesen drei Tagen merken wir immer wieder, wofür wir das machen", sagt Kai Winkler.

Von Mlada Boleslav ging es am Samstag nach Pilsen, von dort am Sonntag zurück nach Chemnitz, wo der große Empfang wartete. Kurz vor der Zieleinfahrt am Nachmittag drosselte das Fahrerfeld das Tempo, sodass sich Hobbyradler anschließen konnten. Am Ende rollten mehr als 500 Fahrer in Chemnitz ein und wurden jubelnd auf dem Theaterplatz empfangen.

Die Aufmerksamkeit für die neue Friedensfahrt steigt mit den Teilnehmerzahlen von Jahr zu Jahr. Im nächsten Sommer soll die Fahrt auch nach Österreich gehen - nach Bad Ischl, die Europäische Kulturhauptstadt 2024. Und was 2025 auf Teilnehmer und Fans wartet, wissen die Organisatoren selbst wohl noch nicht so genau. Auf jeden Fall soll es groß werden. Und verbindend.

Konzentration war gefragt, als die Radsportler das Kopfsteinpflaster in der Annaberg-Buchholzer Innenstadt passierten.
Konzentration war gefragt, als die Radsportler das Kopfsteinpflaster in der Annaberg-Buchholzer Innenstadt passierten. Bild: Ronny Küttner
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