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Fraureuther Familie vom Schicksal gebeutelt: Spendenaktion soll helfen

Nach der Diagnose Darmkrebs kann Alexander Hendel seine Familie nicht mehr ernähren. Mutter Jessy Hendel musste ihren Beruf wegen des schwerbehinderten Sohnes Finn aufgeben.

Fraureuth.

Das Schicksal hat bei Familie Hendel hart zugeschlagen. 2017 erlitt ihr damals zweijähriger Sohn Finn eine Hirnblutung. Seitdem ist der Junge schwer behindert. "Finn hat aktive Epilepsie. Er braucht rund um die Uhr unsere Hilfe. Er kann nicht alleine gehen, sich anziehen, essen, auf Toilette, also die einfachsten alltäglichen Dinge tun", sagt Mutter Jessy. Der Achtjährige, der in die Landesblindenschule nach Chemnitz geht, braucht zahlreiche Therapien, wie das regelmäßige Schwimmen. "Wir merken die Fortschritte, die er dabei macht."

Mitte Mai kam Darmkrebs-Diagnose

Mitte Mai kam für die Familie, zu der auch Töchterchen Lara (4) gehört, der nächste Schock. Alexander Hendel erhielt die Diagnose Darmkrebs. Wegen leichter Beschwerden hatte er sich an seine Hausärztin gewandt. "Es hat mich völlig unerwartet getroffen. Wir bewegen uns viel, ernähren uns vernünftig. Ich hätte nie gedacht, dass mich diese Krankheit einmal treffen könnte", sagt der 38-Jährige. Den bösartigen Tumor versuchen die Mediziner seitdem mit Chemotherapie und Bestrahlungen zu verkleinern. "Ich werde noch viele Monate nicht arbeiten können. Nach den Behandlungen muss eine Reha folgen. Zu den gesundheitlichen Sorgen kommen nun auch die finanziellen. Und meine Frau muss durch meine Krankenhausaufenthalte vieles alleine bewältigen", sagt der Familienvater, der als IT-Fachinformatiker in einem Unternehmen in Lichtenstein arbeitet.

Zum Glück können die Hendels auf die Großeltern bauen. Jessy Hendels Eltern zogen extra von Hessen nach Fraureuth, um die Familie tatkräftig zu unterstützen. Alexander Hendels Eltern wohnen nicht weit entfernt in Schönfels. "Ohne ihren Einsatz wüssten wir nicht, was wir machen sollten", sagen beide. Denn auch Töchterchen Lara soll bei all den Problemen und Sorgen nicht zu kurz kommen. An den Abenden sitzen beide oft über Formularen und Anträgen für die Krankenkasse. "Das ist alles sehr mühsam und zeitaufwendig."

Laufende Ausgaben decken

Da sich das Einkommen des 38-Jährigen nun viele Monate auf das Krankengeld beschränken wird, bricht ein großer Teil des Familieneinkommens weg. "Wir haben wie alle laufende Ausgaben. Auf unser Auto sind wir dringend angewiesen, um unter anderem Finn zu Therapien, zu Behandlungen und zu verschiedenen Ärzten zu fahren", sagt Jessy Hendel. Die 34-Jährige hat durch eine gute Freundin über GoFundMe erfahren. Sie sammelte damals Geld für eine Delfintherapie für ihr behindertes Kind.

"GoFundMe ist die größte soziale Crowdfunding-Plattform der Welt und hat von einer Community von über 100 Millionen Menschen bereits über 17 Milliarden Euro an Spenden gesammelt", sagt Sprecherin Lydia Kröger. Menschen in Not könnten über diese Plattform schnell, effektiv und sicher Hilfe durch ihre Mitmenschen einholen. "Jede Spendenaktion wird von unserem Trust-und-Safety-Team überprüft, um sicherzustellen, dass die Spenden auch zweckmäßig eingesetzt werden", versichert Kröger.

Schon mehr als 400 Spender

Die Hendels haben das Ziel, 50.000 Euro zu sammeln. Rund die Hälfte wurde schon von mehr als 400 Spendern aufgebracht. "Wir sind unendlich dankbar für diese Unterstützung", sagt Jessy Hendel, die ihren geliebten Beruf als Hotelfachfrau wegen der Betreuung von Finn an den Nagel hängen musste. "Die ganze Nachbarschaft bestärkt uns. Die hiesige Eisdiele möchte bei einem kleinen Fest für uns sammeln. Und unsere ehemaligen Nachbarn in Silberstraße wollen ein Charity-Grillen für uns veranstalten", freuen sich die beiden. Aus der Wohnung dort mussten die Hendels nach Finns Erkrankung ausziehen. Sie war nicht behinderten- und rollstuhlgerecht. In Fraureuth hat die Familie in einer ehemaligen Arztpraxis ihr Zuhause gefunden. "Alles ist ebenerdig und gut für unsere Zwecke geeignet", sagt Alexander Hendel. Lara geht in den nahen Kindergarten und auch Familienkatze Mila fühlt sich im Grundstück mit den alten Lindenbäumen wohl. "Es ist uns nicht leicht gefallen, um Geld zu bitten. Aber wir haben leider keine andere Möglichkeit gesehen", sagen die Fraureuther. (rdl)

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