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Bauarbeiter streiken in Chemnitz für mehr Lohn

Viele Teilnehmer brachte die Bau-Gewerkschaft in Chemnitz nicht auf die Straße. Ein Mitglied erklärt, woran das liegt.

Chemnitz.

Wenn Lehrer oder Pflegekräfte streiken, ist deutlich mehr los. Als die Bauarbeiter am Mittwochmorgen in Chemnitz streiken, waren es keine 20 Teilnehmer. Tobias Körber erklärt das mit dem Druck, den die Firmen auf ihre Arbeiter ausüben. „In den Unternehmen wird Angst geschürt“, sagt der Baufacharbeiter.

Viele Firmen würden zwar freiwillig sechs Prozent mehr Lohn zahlen. „Aber das können sie jederzeit wieder zurücknehmen“, warnt Körber. Die Bau-Gewerkschaft fordert 500 Euro mehr jeden Monat, egal ob für den Arbeiter auf der Straße oder den Ingenieur am Reißbrett. Der letzte Schlichterspruch lag bei 250 Euro, den die Arbeitgeber abgelehnt hatten.

Die Gewerkschaft ist deshalb zu ihrer alten Forderung zurückgekehrt. „Der letzte Tarifabschluss war 2021 und lief bis April über drei Jahre. Die heutigen Folgen der Coronakrise und der Ukrainekrieg waren damals noch nicht absehbar“, sagt Körber, der seit 40 Jahren beim Unternehmen „Max Bögl“ angestellt ist.

Obwohl er glaubt, dass sein Arbeitgeber bei den aktuellen Forderungen mitzieht, sieht er Probleme bei kleinen Firmen. Viele zahlten gerade mal Mindestlohn. Ansonsten gehe ein Maurer mit Berufserfahrung im Durchschnitt mit 18 Euro Stundenlohn nach Hause.

Die Lohnerhöhung findet er wichtig, um die Baubranche für junge Leute attraktiv zu machen. „Bei Straßenbaustellen müssen wir im Sommer mit Hitze kämpfen, und im Winter frieren wir bei Kälte und Nässe.“ (cma)

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