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Chemnitz: Pfade zur Kulturhauptstadt

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Es gibt nicht nur den Kunstpfad Purple Path, der 39 Kommunen der Region verbindet. Auch in Chemnitz sind Wegeführungen nötig, um den Besuchern der Kulturhauptstadt Orientierung zu geben.

Chemnitz.

Auch wenn die Bahnanbindung von Chemnitz nicht gerade als optimal angesehen werden kann, werden vermutlich viele Besucher der Kulturhauptstadt im Hauptbahnhof ankommen. Auf dessen ebenfalls ausbaufähiges Erscheinungsbild und seine Serviceangebote kann die Kommune kaum Einfluss nehmen, das ist Sache der Deutschen Bahn. Verbesserungen sind im Umfeld wie dem Bahnhofsvorplatz und dem im Bau befindlichen Fernbus-Terminal an der Dresdener Straße möglich. Vom Bahnhof bis zum Willkommenszentrum in der Hartmannfabrik müssen sich Ortsfremde selbst finden.

Die Stadtverwaltung hat dafür zwei Wege im Blick, eine Kulturroute und eine Cityroute. Die erste Variante heißt so, weil sie über Georgstraße und Schillerplatz zunächst zum Theaterplatz führt. Dieser ist mit Opernhaus und Kunstsammlungen ein herausragender Kulturstandort. Ob dort 2025 auch Veranstaltungen auf dem Platz stattfinden, ist noch nicht bekannt. Das war jedenfalls eine Begründung für die Kündigung des Vertrages mit den Filmnächten.

Vom Theaterplatz geht es weiter über die Käthe-Kollwitz-Straße und Mühlenstraße bis zum Stumpf der Brückenstraße. Über die Fußgängerbrücke bei der früheren Janssen-Fabrik führt der Pfad weiter durch den Uferpark zur Schloß- und Fabrikstraße.

Ausbau hat begonnen

Seit dem 7. März wird die Käthe-Kollwitz-Straße für diese Streckenführung ausgebaut. In der Mitteilung der Stadtverwaltung heißt es dazu: „Derzeit gibt es im Einmündungsbereich Käthe-Kollwitz-Straße keine sichere und barrierefreie Möglichkeit, die Straße zu überqueren. Der Bau der Vorsprünge und des Gehwegs sorgt für eine höhere Sicherheit für Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer.“

Die Hartmannfabrik, die Anfang Mai mit einiger Verspätung offiziell in Betrieb genommen werden soll, wird nicht allein Verwaltungssitz der Kulturhauptstadt gGmbH. Als Willkommenszentrum soll sie der erste Anlaufpunkt für Gäste sein, wo Informationen und Service angeboten werden. Zugleich ist das Zentrum als Europäische Werkstatt für Kultur und Demokratie ein Standort für diverse Veranstaltungen. Außerdem ist eine Akademie der Autodidakten dort vorgesehen. Details dazu wurden noch nicht veröffentlicht.

Die Sanierung des früheren Fabrikbaus passiert in Privat-Public-Partnership. Investor ist der Unternehmer Udo Pfeiffer. Die Stadt hat sich bis 2029 eingemietet. Nach dem Auszug der Kulturhauptstadt-Verwaltung soll die Halle weiterhin für kulturelle Zwecke genutzt werden. Welche das sind, und wer als Betreiber fungiert, ist bisher nicht bekannt.

Der andere Weg

Die zweite Variante der Wegeführung, die sogenannte Cityroute, führt vom Hauptbahnhof über die Carolastraße zur Straße der Nationen. Am Roten Turm zweigt sie ab in den Straßenzug Am Wall und quert die Theaterstraße am Gebäude, das als Sporthochhaus bekannt ist. Entlang der ehemaligen Schmidtbankpassage, zur Zeit noch Domizil der Kulturhauptstadt gGmbH, geht es zur Straße An der Markthalle. Der Chemnitzfluss wird nahe des Seeberplatzes mit der Fußgängerbrücke überquert, um an der Fabrikstraße zum Willkommenszentrum zu gelangen.

„Im Laufe des Jahres 2024 sollen Maßnahmen für eine barrierefreie Wegeführung Stück für Stück umgesetzt werden“, teilt das zuständige Dezernat 6 mit. Die Festlegung der zwei Routen erfolgte durch einen Fußverkehrscheck in Zusammenarbeit mit dem Fuss e.V. und zahlreichen Bürgern mit und ohne Mobilitäts- oder Sehbehinderungen. Neben der aktuellen Sanierung der Käthe-Kollwitz-Straße sind weitere Baumaßnahmen vorgesehen, die vor allem der Beseitigung von Barrieren für Behinderte dienen.

Selbstverständlich kann jeder Besucher der Kulturhauptstadt selbst wählen, wo er langläuft und was er unterwegs eventuell schon besichtigt. Im Zeitalter digitaler Navigationssysteme ist das ohnehin einfach geworden. Die zwei Routen sind aber eine Hilfestellung. Dafür müssen sie jedoch gefunden werden. Wie die Wege gut erkennbar markiert werden und welche Leitsysteme es geben wird, eventuell verbunden mit Informationsmöglichkeiten, ist derzeit noch in der Prüfung. (kas)

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