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Die Diskussion wurde geschlossen.
@219924: Ok, mag sein, dass meine Wortwahl da etwas übertrieben ist.
Der Spiegel-Artikel muss sicher nicht die einzige Wahrheit sein. Allerdings ist es der einzige, den ich bisher zu diesem Thema gelesen habe, der nicht widerspruchslos in die allgemeine Empörung über einen vermeintlich beispiellosen Justizskandal einstimmt. Und das er einigermaßen recherchiert ist, davon gehe ich beim Spiegel aus. Und unterstellt, dass wenigstens einiges daran wahr ist, sieht die Sache nämlich schon nicht mehr so eindeutig aus.
Verschwörungstheorien verbreiten nicht Artikel wie der Besagte, sondern solche, die direkt oder indirekt unterstellen, dass Mollath von einem kriminellen Netzwerk kaltgestellt wurde, dass Angst vor seinen "Enthüllungen" hatte. Das ist einfach lächerlich, denn wenn es so wäre, würde es Fälle wie "Zumwinkel" oder "Hoeneß" in diesem Land nicht geben.
@f1234:
Es wäre wohl angemessener sich in diesem Fall etwas umsichtiger zu informieren als in die Fußstapfen der Verschwörungstheorien gegen Mollath zu treten. Man muss nicht den "Spiegel" als einzigen und wahrhaftigen Berichterstatter über den Fall "Mollath" zitieren. Ich vermisse bei Ihnen eigene fundamentale Recherche. "Dieser Mann ist ein wahnhafter Irrer". Mollath, von mir aus als "Irren" zu bezeichnen, ist schon sehr gewagt. Aber bitte, jeder darf seine Meinung äußern, aber nur die eigene, nicht die der anderen.
http://is.gd/U1znuG
@PeKa: Dieser Mollath ist nur deshalb freigekommen, weil er einen genügend großen Unterstützerkreis an Verschwörungstheoretikern hatte. Für die passte alles wunderbar zusammen: Kleiner Mann deckt Schwarzgeldskandal auf und wird schnell in die Psychatrie eingewiesen. Und für die Medien klingt es genau nach dem, was die beschränkte Masse schon immer geahnt hat und deshalb Aufmerksamkeit beschert.
Nun liegt es im Wesen der Verschwörungstheoretiker, nur dass wahrzunehmen, was die eigene Theorie unterstützt. Deshalb wird ausgeblendet, dass dieser Irre:
- wirtschaftlich von seiner Frau abhängig war und sein Geschäft schließen musste, nachdem diese kein Geld mehr zuschoss
- seine Frau mehrfach körperlich attackierte
- von drei renommierten Gutachtern eine Wahnkrankheit bestätigt bekam
- Anzeigen an Horst Köhler und den Generalbundesanwalt schickt und darin Tausende (!!!) der Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Geldwäsche, Körperverletzung, kriminelle Vereinigung und, und, und, gedeckt von der Rüstungsindustrie, den Rotariern (!!!) und seiner Ehefrau, anzeigt
- die halbe Verwandschaft seiner Ehefrau und ihre Kollegen mit anzeigt
- in 129 nachgewiesenen Fällen die Reifen derjenigen zerstochen hat, die er als Komplottbeteiligte ansah
Dieser Mann ist ein wahnhafter Irrer, der es gut verstanden hat, die Medien und die Öffentlichkeit für seine Zwecke zu instrumentalisieren.
Sie nochmal:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-gustl-mollath-zweifel-an-opferrolle-a-872632.html
PeKa: Ja, ist gut! Wir wissen schon: Sie haben einen guten Freund, der auch gegen seinen Willen in die Psychatrie gekommen ist....
Was wollen Sie jetzt wieder sagen: Das in diesem Unrechtsstaat die Menschen widerrechtlich in der Psychatrie festgehalten werden? Nur, weil sie sich nicht wehren können?
"Fehlurteile (sofern dies hier eines war) werden von höheren Instanzen revidiert bzw. sind neu zu verhandeln."
Warum wohl? Doch allein nur deshalb, weil Mollath einen genügend großen Unterstützerkreis von ehrlichen und engagierten Menschen um sich scharen konnte, der die Medien eingeschaltet und mit Hilfe dieser entsprechend Druck gemacht hat. Glauben Sie etwa ernsthaft, die höheren Instanzen hätten von sich aus das Urteil revidiert? Ich glaube das nicht. Hätte es die Medienpräsenz in diesem Fall nicht gegeben, dann würde Mollath noch in zwanzig Jahren in der Psychiatrie sitzen. Mollath hat anderen gegenüber zwei Vorteile: er verfügt über genug Geld und er besitzt die notwendige Intelligenz, sich zu wehren. Nun gibt es aber auch die "einfach gestrickten" Leute, die eben geistig nicht in der Lage sind, sich zu wehren. Wer verhilft denn denen zu ihrem Recht? In diesem Rechtssystem wohl niemand!
Sehen Sie, PeKa, dass ist doch wieder mal ein schönes Beispiel dafür, dass wir in einem demokratischen Rechtsstaat leben. Fehlurteile (sofern dies hier eines war) werden von höheren Instanzen revidiert bzw. sind neu zu verhandeln.
Habe soeben nochmal bei telepolis nachgeblättert. Unter
www.heise.de/tp/artikel/39/39654/1.html
erfahren wir, dass die neue Hauptverhandlung, die ebenfalls vor dem Regensburger Landgericht stattfinden wird, nicht von der 7. Strafkammer (dem bisherigen Gremium) entschieden werden darf. Offenbar erwartet der 1. Strafsenat von den Richtern der 7. Strafkammer aufgrund ihrer bisherigen Rechtsauffassung in Sachen Mollath kein objektives Verfahren.
Der Kampf um Mollath und damit der Kampf gegen den Missbrauch der Psychiatrie in Deutschland war sehr hart, aber er hat sich offensichtlich gelohnt. Man darf gespannt sein, was auf Mollath nun zukommen wird, wenn der Fall neu aufgerollt wird.