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Jeder Vierte klagt über Altersdiskriminierung im Job

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Nicht nur Geschlecht oder Religion - auch das Alter kann Anlass für Diskriminierung im Job sein. Das Gefühl, davon betroffen zu sein, haben einer Umfrage zufolge nicht wenige Menschen in Deutschland.

Berlin.

Schlechtere Chancen im Bewerbungsprozess oder Benachteiligungen bei der Beförderung: Mehr als jeder Vierte aktuell oder früher Erwerbstätige über 50 hatte einer Umfrage zufolge schon einmal das Gefühl, aufgrund seines Alters im Arbeitsleben diskriminiert worden zu sein. Das gaben rund 28 Prozent bei der Umfrage im Auftrag des Karrierenetzwerks Xing an, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Als Beispiele nannten sie unter anderem die Zuteilung von Aufgaben unter ihrem Anforderungsprofil, die Beschränkung ihrer Tätigkeitsbereiche oder Benachteiligungen bei der Beförderung.

Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge in einer repräsentativen Online-Befragung Anfang März 1000 Menschen in Deutschland im Alter ab 50 von dem Marktforschungsinstitut Appinio befragt.

Gut ein Viertel der Befragten hatte darüber hinaus schon einmal im Bewerbungsprozess das Gefühl, wegen des Alters von einem potenziellen Arbeitgeber diskriminiert oder benachteiligt worden zu sein: Etwa 28 Prozent antworteten auf die Frage mit "ja" oder "eher ja". Rund 72 Prozent hatten dieses Gefühl noch nicht und antworteten mit "eher nein" oder "nein".

Gute Chancen für ältere Beschäftigte auf dem Arbeitsmarkt

Was aber versteht man unter einer Diskriminierung? Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg erklärte, dass das Wort "Diskriminierung" zwar erst einmal nur "Unterscheidung" bedeute. "Aber so, wie es verwendet wird in der deutschen Sprache, heißt es natürlich eine ungerechtfertigte Benachteiligung aufgrund irgendeines Merkmals, das dort eigentlich keine Rolle spielen sollte." Ein solches Merkmal könne auch das Alter sein.

Mit Blick auf den Fachkräftemangel sieht Weber grundsätzlich gute Chancen für ältere Beschäftigte auf dem Arbeitsmarkt. Denn Fachkräfte seien heute so knapp wie seit dem Wirtschaftswunder nicht mehr. Damit würden mehr und mehr Potenziale genutzt, die man früher liegengelassen oder vielleicht sogar absichtlich rausgeschoben habe. "Denken wir an die Frühverrentungspolitik der 90er zu Zeiten der Massenarbeitslosigkeit. Das ist wirklich vorbei. Da hat sich schon etwas getan", sagte der Wissenschaftler. Trotzdem gebe es auch heute Dinge wie den "goldenen Handschlag", also Abfindungen bei vorzeitiger Beendigung von Arbeitsverhältnissen. (dpa)

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