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FC Erzgebirge: Desolater Auftritt in Saarbrücken beendet die allerletzten Aufstiegsträume

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In der Defensive ein wildes Durcheinander, in der Offensive keinerlei Torgefahr: Aue erlebte mit letztem Aufgebot im Saarland einen gebrauchten Fußballnachmittag.

Saarbrücken.

Am Ende hatte es dann auch noch Marcel Bär erwischt. Mit einer Grippe meldete sich der Auer Toptorjäger kurzerhand für die Drittligapartie beim 1. FC Saarbrücken ab. Der gefährlichste Spieler des FC Erzgebirge in dieser Saison mit zwölf Saisontoren und drei Assists stieg nicht einmal in den Teambus, um seine Kollegen nicht auch noch anzustecken. Schon zur Pause war klar: Nicht nur Bär fehlte an allen Ecken und Enden beim enttäuschend schwachen Auftritt der Veilchen und einem sogar noch schmeichelhaften 0:2 (0:2) beim 1. FC Saarbrücken. Damit muss Aue die allerletzten Aufstiegshoffnungen ziemlich sicher begraben.

Statistiken sprechen klare Sprache

1:13 Torschüsse, 1:7 Ecken - welche Statistik man auch bemühte, überall zeichneten die Zahlen ein mehr als klares Bild bereits nach 45 Minuten. Welche Mannschaft den Ton angab und welche hinterherlaufen musste - es war Ernüchterung pur für die tapferen mitgereisten Auer Fans. Völlig überfordert zeigte sich vor allem die Defensive des FC Erzgebirge, die sich ungeordnet präsentierte, phasenweise desorientiert und teils gar haarsträubend in der nicht vorhandenen Deckungsarbeit. So kam Saarbrücken schnell und früh zu Torchance um Torchance. Von etwaiger Verunsicherung vor 9500 Zuschauern im Ludwigsparkstadion nach nur vier Heimsiegen und Ligabestwert von sage und schreibe 14 Unentschieden, war bei Saarbrücken überhaupt nichts zu spüren. Ebenso nicht von fehlender Konzentration - schon am Dienstag folgt für den Favoritenschreck das heiß erwartete Viertelfinale im DFB-Pokal, das Nachholspiel gegen Erstligist Borussia Mönchengladbach. "Wir wollen unser Spiel durchdrücken", hatte Pavel Dotchev, Aues Coach, vor der Partie mutig angekündigt. Davon sehen allerdings konnte man schlichtweg: überhaupt nichts.

Keinerlei Entlastung nach vorn, kein Kombinationsfußball, keine Torchancen - Aue erlebte einen desolaten Fußballtag. Die einzige Ecke in Halbzeit eins trat Marvin Stefaniak ins Toraus.

Pfosten schon nach vier Minuten

Anders Saarbrücken, das schon nach vier Minuten erstmals an den Pfosten köpfte. Und wo Julian Günther-Schmidt, der Ex-Auer Calogero Rizzuto oder Simon Stehle mit der Auer Deckung böse Katz und Maus spielten. Einzig ein Tor fehlte dem FC - weil entweder Martin Männel zur Stelle war, oder aber Günther-Schmidt nach Alleingang vor dem Auer Schlussmann nur das Außennetz traf (19.).

So musste der FC Erzgebirge unfreiwillig mithelfen: Dem 19-jährigen Franco Schädlich sprang nach Klärungsversuch der Ball im Strafraum unglücklich an die Hand. Rizzuto verlud Männel beim Strafstoß souverän zum 1:0 (23.).

Das Tor weckte nicht etwa Aue, sondern verschaffte Saarbrücken nur noch mehr Spielfreude und Ballsicherheit. Nach Konter über Stehle und scharfer Hereingabe von Rizzuto gegen aufgerückte Gäste, hielt Luca Kerber die Hacke hin - und traf sehenswert zum 2:0 für den Fußballclub (37.). Erik Majetschak war einmal mehr zu weit weg gestanden.

Starker Martin Männel

Und auch das dritte Tor wäre nicht unverdient gewesen, doch Günther-Schmidts völlig unbedrängter Kopfball aus fünf Metern nach Ecke für Saarbrücken geriet zu zentral und war so kein Problem für den armen Männel (43.).

Dotchev, der bis auf seinen Torhüter so gut wie jeden auswechseln hätte können, ließ sein letztes Aufgebot unverändert in die zweite Hälfte gehen. Neben Bär war dem Auer Coach seit dem Donnerstagstraining auch noch Außenverteidiger Tim Danhof (Schulterprobleme) ausgefallen. Omar Sijaric (Muskelverletzung), Niko Vukancic (Schulter-OP), Maximilian Thiele (Adduktorenprobleme) und Linus Rosenlöcher (Reha nach Knie-OP) fehlten ohnehin bereits.

Schwirten und Tashchy hingen in der Luft

Am meisten machte sich das im nicht vorhandenen Offensivspiel bemerkbar: Borys Tashchy und Joshua Schwirten hingen vollständig in der Luft. Und so ging es weiter, wie es begonnen hatte: Kein Rezept hatte Aue gegen die langen Einwürfe von Saarbrückens Kapitän Marcel Gaus, die regelmäßig von Mitspielern per Kopf gefährlich auf den zweiten Pfosten verlängert werden konnten. So auch in der 48. Minute: Martin Männel klärte akrobatisch gegen Günther-Schmidt aus nächster Nähe. Es war bereits der 14. Torschuss der Gastgeber.

Den zweiten immerhin für die Gäste steuerte kurz darauf Sean Seitz bei, dessen Versuch aber weit über den Saarbrücker Querbalken flog (51.). Aue gelang es nun, sich etwas besser zu befreien - aber auch, weil Saarbrücken es angesichts der drückenden Überlegenheit ruhiger angehen ließ. Gegen Seitz nach 66 Minuten dann zu ruhig, den folgenden Freistoß von der Strafraumecke setzte Marvin Stefaniak bezeichnenderweise für diesen Nachmittag aber in die Mauer.

Drittligadebüts von Hetzsch und Kallenbach

So blieb das vorletzte Highlight auf Seiten der Ergebirger die Drittliga-Debüts von Finn Hetzsch und William Kallenbach. Das letzte aber blieb Martin Männel, der noch einmal gegen den durchgebrochenen Rabihic mit Blitzreflex klärte (82.). Freuen konnte sich der Schlussmann der Gäste aber nicht wirklich über seine ansprechende Leistung. Denn ansonsten blieb der Fußballnachmittag in Saarbrücken eine riesengroße Enttäuschung aus Auer Sicht.

Saarbrücken: Schreiber; R. Becker, Thoelke (85. Breuer), Boeder - Rizzuto, Sontheimer (68. D. Becker), Gaus (71. Di Michele), Kerber, Civeja - Stehle (46. Rabihic), Günther-Schmidt

Aue: Männel; Schädlich, Barylla, Majetschak, Jakob - Schikora (87. Ferjani), Pepic - Seitz (77. Hetzsch), Schwirten (61. Meuer), Stefaniak (87. Kallenbach) - Tashchy.

Schiedsrichter: Weisbach (Halle). Zuschauer: 9500. Tore: 1:0 Rizzuto (23., Elfmeter), 2:0 Kerber (37.).

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