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FC Erzgebirge schlägt Viktoria Köln - Tashchy und Stefaniak drehen die Partie

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Nach zwei Niederlagen in der 3. Liga gegen Münster und in Saarbrücken hatten die Veilchen-Profis Wiedergutmachung versprochen. Nach ein paar Startschwierigkeiten gelang das Unterfangen. Mit den dicksten Regentropfen kam in der zweiten Halbzeit die beste Auer Phase.

Am 30. Spieltag der 3. Liga bezwang der FC Erzgebirge Viktoria Köln mit 2:1 (0:1). Vor 6474 Zuschauern im Erzgebirgsstadion, darunter knapp 30 im Gästefanblock, traf André Becker in der 18. Minute für die Viktoria, Boris Tashchy (47.) und Marvin Stefaniak (68.) drehten nach der Pause das Match zugunsten der Hausherren. Es war im vierten Vergleich beider Vereine der erste Sieg für die Auer, die nun die anvisierten 45 Punkte auf dem Konto und damit den Klassenerhalt in ziemlich trockenen Tüchern haben.

Bei den Kölnern zeigte die Formkurve zuletzt nach oben. Das Team von Olaf Janßen, der 2021 bei der Viktoria als Nachfolger von Pavel Dotchev eingestiegen war, sammelte in den letzten drei Partien vor der Reise nach Aue sieben Punkte ein und entfernte sich damit von der Abstiegszone. Der Tabellenzwölfte war am Samstag also keineswegs als Außenseiter ins Erzgebirgsstadion gekommen.

Aues Trainer Pavel Dotchev nahm im Vergleich zur 0:2-Schlappe in Saarbrücken drei Änderungen in seiner Startelf vor: Steffen Nkansah verteidigte anstelle von Franco Schädlich, Steffen Meuer stürmte anstatt Joshua Schwirten. Und William Kallenbach kam zu seinem Startelfdebüt. Der 18-Jährige bekam auf der rechten Außenbahn den Vorzug vor Sean Seitz, der sich trotz der Personalprobleme der Gastgeber - Niko Vukancic, Linus Rosenlöcher, Maxi Thiel und Omar Sijaric sind verletzt, Marcel Bär erkrankt - auf der Bank wiederfand. 

Martin Männel bestritt an seinem 36. Geburtstag sein 518. Pflichtspiel für den FCE. In den 517 Partien zuvor war er 156-mal ohne Gegentor geblieben. Am Samstag musste er einmal hinter sich greifen, zu den bis zum Anpfiff 679 Gegentreffern seiner Karriere bei den Veilchen kam ein weiterer hinzu. Dank des Ergebnisses gut zu verschmerzen für den Routinier.

Marvin Stefaniak hatte nach einem Fehler der Kölner Abwehr früh das 1:0 auf dem Fuß. Doch anstatt frei vor Viktoria-Keeper Ben Voll selbst den Abschluss zu suchen, entschied er sich zu einem Querpass, der nicht ankam (7.) . Nur eine Minute später war Stefaniak nach dem nächsten Patzer der Kölner Defensive schon wieder durch, diesmal schoss er selbst, doch der Ball wurde noch abgeblockt (8.). Steffen Meuer setzte die Kugel von der Strafraumgrenze über den Kasten (14.). 

Drei Chancen, kein Tor - so etwas rächt sich nicht selten. Kurz später war es soweit, plötzlich waren die Rheinländer, denen in der 13. Minute ein eigentlicher regulärer Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt worden war, mit einer 1 auf der Anzeigentafel. Nach einem Ballverlust von Anthony Barylla kam der Ball zum Ex-Auer Simon Handle. Dessen Flanke konnte die FCE-Abwehr genauso wenig verhindern, wie Beckers Kopfball im Zentrum, der reichlich unbedrängt zur Führung der Viktoria einnicken durfte (18.).

In der Folge verdienten sich die Kölner ihren Vorsprung: Handle verzog knapp (28.), Luca Marseiler scheiterte am großartig parierenden Männel (30.). Die Erzgebirger brauchten eine Weile, um wieder in Tritt zu kommen, drehten vor der Pause aber nochmal auf und versuchten sich am Ausgleich. Am knappsten war es bei Boris Tashchys Kopfball an die Latte (44.). Und als Pepics Kopfstoß an Michael Schulz‘ Arm landete, forderte der Veilchen-Fanblock einen Elfmeterpfiff. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Cristian Ballweg blieb zurecht stumm: Schulz hatte seine Arm direkt am Körper gehalten, war zudem aus nächster Nähe angeköpft worden. So etwas kann man nicht bestrafen.

Zur zweiten Hälfte brachte Dotchev Seitz, für Youngster Kallenbach war der Arbeitstag beendet. Seine Kollegen hatten sich etwas vorgenommen. Es goss nun wie aus Strömen, und für die Janßen-Truppe gab es eine kalte Dusche. Marco Schikora fand mit seinem Pass Tashchy, der den Ball mit einem präzisen Flachschuss an Voll vorbei zum 1:1 in die Maschen (47.). Nur drei Minuten später hatte Tashchy dann sogar die Führung auf dem Fuß, brachte nach Meuers Zuspiel aber fünf Meter vor dem Viktoria-Kasten keinen brauchbaren Abschluss zustande - ein Blackout (50.).

Der FCE hatte weitere Gelegenheiten wie bei Jakobs Freistoß aus spitzem Winkel (knapp drüber/58.) oder einem Schuss desselben Spielers (hauchdünn am rechten Pfosten vorbei/62.). Und dann war er drin: Stefaniak köpfte Baryllas Flanke am langen Pfosten zum 2:1 in die Maschen (68.), die Erzgebirger hatten die Partie gedreht. 

Für die Kölner, bei denen Marseiler später wegen Meckerns noch mit Gelb-Rot vom Platz flog (90.+2), war das schon der K.o. Sie bemühten sich zwar um Offensive, kamen aber nicht mehr gefährlich vor Männels Kasten. Anders die Auer, die mehrfach das 3:1  auf Kopf (Jakob/84.) oder Fuß (Schwirten/88.) hatten, den Sack aber nicht zubinden konnten. Es langte auch so. Nach 95 Minuten war Schluss, die in lila lagen sich in den Armen. Alle pitschenass, aber happy. 

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