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FC Erzgebirge: Männels Flugkopfball rettet einen Punkt beim Tabellenführer

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In einem munteren Drittliga-Aufeinandertreffen trennen sich der Tabellenführer SSV Jahn Regensburg und der FC Erzgebirge Aue am Ende torlos. Bedanken müssen sich die Gäste dabei bei ihrem Schlussmann, der konnte in der Schlüsselszene des Spiels sehenswert retten - ansonsten waren Torchancen auf beiden Seiten Mangelware.

Regensburg.

Es gab schon Tage, an denen standen die Vorzeichen schlechter, ein Drittligaspiel bei Jahn Regensburg zu bestreiten. Der Tabellenführer marschierte lange Zeit in dieser Saison souverän und selbstbewusst vorne weg. Dann kam der Jahreswechsel - und mit ihm verlor der Jahn, trainiert vom ehemaligen Zwickauer Joe Enochs, nicht nur zunehmend Punkte, sondern auch ein großes Maß seiner Selbstverständlichkeit: Aus sechs Partien gab es zuletzt nur noch zwei Siege. Wie verwundbar das einst so stolze Regensburg aber geworden ist, das sah man vor allem vergangene Woche, als aus einer 3:0-Führung in Sandhausen noch eine 3:6-Niederlage wurde.

Freilich nicht die schlechtesten Voraussetzungen also für den FC Erzgebirge Aue, mit den munteren Derbyfeierlichkeiten nach einem 2:1-Erfolg über den Tabellenzweiten, Dynamo Dresden, im Rücken nun auch beim SSV Jahn zu punkten. Und wirklich: Während der SSV Jahn sich vor 11.671 Zuschauern an einem sonnigen Februarnachmittag lange Zeit erst einmal selbst suchen und finden musste, bestimmte der FC Erzgebirge in einem von Beginn an intensiven Spiel lange Zeit optisch das Geschehen, ohne aber vor dem Heimtor gefährlich zu werden. Die beste Halbchance besaß noch Kilian Jakob, freigespielt vom auffälligen Marvin Stefaniak, der im Strafraum aber gleich von zwei Regensburgern am Abschluss gehindert wurde (17.). Weil Aue druckvoll weiter vor allem über beide Außenbahnen agierte, wo der junge Sean Seitz den Gelbgesperrten Omar Sijaric ersetzte und in der Viererkette Talent Franco Schädlich für Derbyheld Tim Danhof auflief (ebenfalls 5. Gelbe Karte), führte der Gast nach 20 Minuten mit 4:1 - jedoch aber nur in der Eckballstatistik.

Überhaupt die Statistik durfte an diesem Samstagnachmittag vor allem den Veilchen Mut machen: Von bis dahin 19 Aufeinandertreffen mit den Oberpfälzern gewannen die Gäste satte zehn. Zudem spürte man auch sonst die breite Brust des FC Erzgebirge bis hinauf unters Tribünendach. Nach zuletzt vier Siegen aus sechs Partien wollte die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev noch einmal heranschmecken an den Relegationsplatz und "eine Serie starten", wie Torjäger Marcel Bär nach dem Sachsenderby verraten hatte.

Doch anstelle die sichtlich angeknockten Regensburger auch im Angriff weiter druckvoll einzukesseln, ließ Aue den Gastgebern zunehmend mehr Räume. Das führte zur bis dato einzigen Regensburger Torchance durch Angreifer Noah Ganaus, ansonsten gut aufgehoben bei Bewacher Erik Majetschak. Ganaus‘ Kopfball nach Flanke von Konrad Faber war aber zu unplatziert und kein Problem für Martin Männel im Gästetor (31.). Der Schlussmann stand nur zwei Minuten später erneut im Mittelpunkt des Geschehens, als ein verunglückter, hoher Rückpass von Anthony Barylla auf holprigem Boden viel zu lang geriet und Männel sehenswert per akrobatischem Flugkopfball übers eigene Gebälk retten musste (33.).

Nun, so schien es, war der Jahn im Spiel, bekam mehr und mehr Sicherheit. Auch die Eckballstatistik war nun wieder ausgeglichen (4:4, 32.). Der einzige Treffer, erzielt vom 23-Jährigen Ganaus, der im Nachwuchs auch schon für Chemnitz am Ball gewesen war, war aber aus Abseitsposition erzielt worden (44.). So ging es ohne weitere Höhepunkte in die Kabine, einzig Sean Seitz hatte sich noch kurz vor dem Halbzeitpfiff seine 5. Gelbe Karte eingefangen.

Weiter besaß zunächst der FC Erzgebirge ein optisches Übergewicht, ehe sich der Jahn mit zunehmender Spielzeit seiner Favoritenrolle und Tabellenführung besann und immer besser in die Begegnung fand. Doch Aue blieb mit Nadelstichen gefährlich, Bär scheiterte nur knapp aus 16 Metern mit einem Flachschuss vor der eigenen Kurve, die mit 1400 mitgereisten Anhängern aus dem Erzgebirge tapfer gegen den randgefüllten Heimblock gegenhielt (67.). Doch mehr und mehr rückte nun das Auer Tor in den Fokus, wo Männel den nächsten reichlich unplatzierten Kopfball, diesmal von Rasim Bulic, parieren konnte.

Der Jahn brachte den Ex-Auer und Ex-Zwickauer Elias Huth für die letzten drei Minuten in der großen Hoffnung auf den Lucky Punch - den der Stürmer aber aus Abseitsposition erzielte (90.). So konnte sich Aue am Ende nicht ganz sicher sein, ob es nun ein gewonnener oder aber zwei verlorene Punkte beim Tabellenführer waren. Denn die Vorzeichen für einen Sieg im Jahnstadion waren bekanntlich vorher selten so gut gestanden wie am Samstagnachmittag.

Statistik:

Jahn Regensburg: Weidinger - Faber, Ballas, L. Breunig, Saller - Geipl, Bulic, Bauer (72. Mustafa), Viet, Kother (87. Huth)- Ganaus

Erzgebirge Aue: Männel - Schädlich (90. Ferjani), Barylla, Majetschak, Jakob - Schikora, Pepic, Stefaniak, Tashchy, Seitz (66. Meuer) - Bär

Schiedsrichter: Weller (Neunkirchen)

Zuschauer: 11.671

Tore: keine

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