Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

FC Erzgebirge: So hat sich Kilian Jakob zurückgekämpft

Kilian Jakob war im Erzgebirge bislang vor allem vom Verletzungspech verfolgt. Nun steht er in der Startelf und verrät, weshalb es richtig war, den Kopf nie hängen zu lassen.

Aue.

Die Zeit im Erzgebirge, sie begann für Kilian Jakob schmerzhaft. Nach einer Runde voller Kurzeinsätze beim Karlsruher SC in Liga zwei wollte er beim Zweitligaabsteiger in Aue eigentlich den Konkurrenzkampf anheizen - riss sich stattdessen aber eine Sehne und fiel 55 Tage verletzt aus. Bis auf einen 18-minütigen Einsatz gegen Essen im März 2023 saß der talentierte Linksverteidiger daher entweder 90 Minuten auf der Bank oder sogar auf der Tribüne.

So richtig Durchstarten konnte Jakob jedenfalls erst zu Beginn der neuen Spielzeit, ehe ihm Linus Rosenlöcher den Rang wieder ablief. Es folgte ein Durchhänger: Neun Partien im Winter, in denen Jakob gerade einmal sieben Minuten für Aue auf dem Platz stand. Er selbst sieht die Zeit dennoch gelassen: "Ich denke, es gehört zum Fußballerdasein dazu, dass man auch mal eine Zeit lang auf der Bank sitzt", sagt der 26-Jährige: "Nur die wenigsten haben das Privileg, wirklich jedes Wochenende über Jahre hinweg zu spielen."

Wichtig sei es da, nicht enttäuscht zu sein und den Kopf in den Sand zu stecken: "Da muss man durch - das bringt einen dann auch mental weiter. Dadurch wird man stärker", findet Jakob. Mittlerweile konnte er sich wieder an Linus Rosenlöcher vorbei kämpfen. Den Kontrahenten auf der Linksverteidigerposition plagen seit Wochen darüber hinaus Knieprobleme. "Wir haben nun entschieden, ihn mal für eine Woche rauszunehmen", verriet Pavel Dotchev über Rosenlöcher. Das kann sich der Coach leisten, denn auf Kilian Jakob ist Verlass. Gegen Lübeck beim 2:0-Erfolg bereitete er einen Treffer vor, auch gegen 1860 München, beim 0:0 am Samstag, erhielt er nach Spielschluss ein Lob: "Auch Kilian Jakob hat seine Aufgaben sehr gut erfüllt", fand Dotchev: "So muss das auch weitergehen."

Kilian Jakob ist sich sicher, so wird es auch weitergehen. Denn: "Gerade, wenn man längere Zeit nicht gespielt hat, freut es einen umso mehr, wenn man wieder spielt", findet der gebürtige Rheinland-Pfälzer. Die Spielfreude, die müsse man jetzt auch sehen, findet er.

Am wohlsten fühlt sich Jakob, der gegen Lübeck den Stefaniak-Ersatz auf der Außenbahn bildete und gegen seinen Ausbildungsverein, die Münchner Löwen, dann in die Viererkette zurückrutschte, in der Verteidigung. "Natürlich kann man vorn Tore schießen und vorbereiten, aber ich glaube, ich kann hinten meine Lauffähigkeiten besser für die Mannschaft einbringen." Die Zeit als Auswechselspieler war für ihn prägend. "Wenn man nicht spielt, muss man viel an sich arbeiten." Er habe seine Stärken und seine Schwächen analysiert, erzählt er, "man überlegt, was einem fehlt. Und dann feilt man". Technisch und taktisch habe er an sich gearbeitet, sagt Kilian Jakob, immer wieder den Austausch gesucht mit den Trainern, um auch ein Außenbild zu bekommen. "Man muss wissen, wie man gesehen wird. Und man muss ruhig bleiben und auf seine Chance warten." Und wenn diese kommt - so wie gegen Lübeck -, "versuchen sie zu nutzen".

Nun hat er sich erst einmal fest gespielt in der Kette. Natürlich fehlten anfangs die Routinen, "aber das kommt mit der Zeit". Geholfen hätten auch die Testspiele in der Wintervorbereitung, über die Dotchev verraten hatte, dass er sich von ein, zwei Positionen mehr erhofft hatte in der Hinrunde. Darunter zählte offenbar auch die Außenverteidigerposition.

"Grundsätzlich brauchen wir in Aue jeden Mann", findet Kilian Jakob. Seine Entwicklung darf ruhig Ansporn für die Kollegen sein, in die erste Elf zu drängen. "Jeder da draußen brennt darauf, auf dem Platz zu stehen", weiß er, daher komme jede Partie so viel Energie von der Bank. Doch viel lieber ist es ihm, er darf diese Energie gleich von Anpfiff an in der Startelf einbringen. Außen gesessen, das hat Kilian Jakob beim FC Erzgebirge jedenfalls genug.

Icon zum AppStore
Sie lesen gerade auf die zweitbeste Art!
  • Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
  • E-Paper und News in einer App
  • Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Nein Danke. Weiter in dieser Ansicht.

Das könnte Sie auch interessieren