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FC Erzgebirge: So lief es ohne Aues "Offensivherz" Pepic gegen 1860 München

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Beim torlosen Remis fehlte Fußball-Drittligist FC Erzgebirge Aue offensiv die Durchschlagskraft gegen kampfstarke Gäste aus München. 1860, das die Schlussphase in Unterzahl agieren musste, hatte sogar insgesamt die gefährlicheren Möglichkeiten, um alle Punkte aus dem Erzgebirge zu entführen.  

Aue.

Die Hiobsbotschaft war ja bereits am Donnerstag gekommen. Im Training klagte Mirnes Pepic plötzlich über Beschwerden am Gesäßmuskel, verriet Pavel Dotchev, Aues Coach. Ein Versuch, das Hinterteil des Spielmachers irgendwie doch noch fit und geschmeidig zu bekommen für den samstäglichen Schlagabtausch mit 1860 München, scheiterte am Freitag - und so fehlte der 28-Jährige, der sich zu so etwas wie dem Herz im Offensivspiel der Auer entwickelt hat, erstmals überhaupt in der Startelf des FC Erzgebirge in dieser Saison. Das wirkte sich nach zuletzt starken Auftritten Pepics stark auf die offensive Durchschlagskraft der Gastgeber aus, so dass am Ende nicht mehr als ein Punktgewinn beim 0:0 gegen die Münchner stehen blieb.

Wie das so ist, wenn ein Herz nicht mehr schlägt, fehlte zunächst wirklich jedes Leben im Offensivspiel der Gastgeber. Ja, Aue suchte in der Startphase erst vor allem sich selbst, dann die neue Ordnung und vor allen Dingen die Zweikämpfe auf tiefem Boden im vernieselten Erzgebirge. In dieses hatte sich auch eine sehr stolze Schar Gästefans aus dem Süden der Republik aufgemacht, lange Zeit konnte die Partie nicht das Niveau bieten, das beide Fanlager mit ihrem stimmungsvollen Support bereitet hatten, beide Teams verloren sich in aggressivem Kampf um Raum, Ball und Boden. 

Beim FC Erzgebirge, wo Erik Majetschak erstmals seit längerer Zeit für Pepic wieder in die Startelf gerutscht war und mit dem fehlenden Spielrhythmus so seine Probleme hatte, musste Dotchev zudem auch noch auf weiteren Positionen tauschen - was der Heimcoach bekanntlich gefühlt ohnehin nur in Schaltjahren tut, in denen der Sankt Nimmerleinstag zufällig mit Heilig Abend zusammenfällt. Also rotierte auch Marvin Stefaniak nach Gelbsperre zurück auf die Außenbahn, Kilian Jakob rutschte für Linus Rosenlöcher (Knieprobleme) zurück in die Viererkette und verteidigte neben Niko Vukancic, der den rotgesperrten Burger ersetzte, auf rechts außen. 

Aues Glück war, dass auch 1860 München von Neu-Coach Argirios Giannikis auf dem Feld wild durcheinandergewürfelt worden war. Gleich vier Neuzugänge hatte Sechzig in der Wintertransferperiode in die bayerische Landeshauptstadt geholt, vier Positionen tauschte Giannikis auch in der Startelf der Gäste, die immerhin seit sieben Jahren nicht mehr im Erzgebirge verloren hatten. 

Selbstvertrauen gab das den Gästen aber eher nicht, wenngleich sie in Hälfte eins die beiden zwingendsten Tormöglichkeiten besaßen. Nach 17 Minuten jagte Morris Schröter den Ball aus 18 Metern an den Auer Innenpfosten, von dort prallte er Torhüter Martin Männel an den Rücken und trudelte parallel zur Torlinie durch den Fünfmeterraum. Vukancic gelang es, vor Münchens Mansour Ouro-Taga zu klären. 20 Minuten später fand Kilian Ludewigs Flanke den freistehenden Ouro-Taga, der den Ball aber nicht unter Kontrolle brachte. In den wuchtigen Versuch von Julian Guttau, zu dem der Ball gesprungen war, warf sich in höchster Not Aues Anthony Barylla. So war das torlose Remis zur Pause schmeichelhaft für den FC Erzgebirge, der es vor allem mit harmlosen Distanzversuchen probiert hatte. Einzig bei Boris Tashchys Kopfball wurde es etwas gefährlicher, der Ukrainer konnte die Hereingabe von Omar Sijaric aus fünf Metern aber nicht aufs Tor bringen. Der Ball flog ins Fangnetz. 

Weiter fanden beide Teams nur spärlich in der Offensive statt - und wenn, dann waren die Keeper auf dem Posten. So auch Martin Männel, der mit Fußabwehr den Kopfball aus naher Distanz von Lakenmacher klärte (62.). Beide Teams wechselten nun gewaltig durch, was Löcher in die Ordnung riss. Nun wiederum auf Seite der Gäste: Marcel Bär, vergangene Saison noch Toptorjäger der Sechziger, gegen den Ex-Club diesmal aber gehörig abgemeldet, legte Sean Seitz den Ball millimetergenau in den Lauf, doch allein vor Münchens Schlussmann Marco Hiller löffelte der Einwechselspieler den Ball aus spitzem Winkel hinauf in die Stehränge (73.). 

In der Schlussphase verflachte das Spiel zunehmend, Highlight blieben die stimmungsvollen Heim- und Gästefans, die weiterhin tapfer so taten, als sähen sie einen Augenschmaus und kein, nunja,  durchschnittliches Drittligaspiel. Für Farbe sorgte dann auch noch Schiedsrichter Leonidas Exuzidis, der ein grobes Einsteigen des Münchners Philipp Steinhart an Omar Sijaric, der sich auf und davon gemacht hatte, mit einem Platzverweis ahndete (88.). Und nochmal hatte Sean Seitz die riesige Chance, den Nachmittag im kalten Erzgebirge für die tapferen Fans des FC Erzgebirge zu retten - doch nach feinem Rückpass von Marcel Bär schickte der 21-Jährige das Spielgerät erneut übers Löwentor (89.). Danhofs Tunnelversuch gegen Gästeschlussmann Hiller trudelte ins Toraus (90.). Damit blieb es letztlich bei einem gerechten Unentschieden, dem für mehr die Tore fehlten - und Aue Mirnes Pepic.

Aue: Männel; Danhof, Barylla, Vukancic, Danhof - Schikora, Majetschak (69. Schwirten) - Sijaric (69. Meuer), Tashchy, Stefaniak (69. Seitz) - Bär. 
1860: Hiller; Ludewig, Reinthaler (73. Steinhart), Glück, Kwadwo - Schröter (83. Nankishi), Rieder, Starke (83. Frey), Guttau - Lakenmacher (65. Güler), Ouro-Tagba. 
Schiedsrichter: Exuzidis (Castrop-Rauxel). Zuschauer: 8000. Tore: keine. Rote Karte: Steinhart (89., Foulspiel)
 

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