Gebürtiger Auer durchlief alle Jugendteams des FC Erzgebirge und stand gegen Jahn Regensburg erstmals in der Startelf
Es war eine unruhige Nacht von Freitag auf Samstag für Franco Schädlich. Zwei Kurzeinsätze hatte der 19-Jährige in dieser Drittligasaison bereits für Aue, saß aber vor allem nur auf der Bank. In Bad Schlema geboren, durchlief Schädlich alle Jugendvereine des FC Erzgebirge, ehe er im Februar 2023 seinen ersten Profivertrag unterzeichnete - und diese Zeit war es auch, die ihm in der Nacht auf Samstag durch den Kopf ging.
Trainer Pavel Dotchev hatte Franco Schädlich am Freitag zu sich gerufen: "Er hat mir gesagt, ich solle mich vorbereiten, dass es sein kann, dass ich von Beginn an spielen werde", verriet Schädlich. Und dann war der Kopf angeworfen: "Man freut sich natürlich sehr, dass sich alles gelohnt hat, es sich nun auszahlt, all die Arbeit, die man reingesteckt hat, dass man immer ins Training gegangen ist", so Franco Schädlich.
Zuspruch gab es zudem vom Kapitän: "Ich habe ihm gesagt: Wir sind da für dich, wir helfen dir. Ich wollte ihm Ruhe vermitteln", verriet Martin Männel. Schädlich solle sich in erster Linie um die defensive Aufgabe kümmern, lautete der Tipp des Keepers. "Aber schon in der zweiten Minute hat er die ersten Flanken gebracht und war voll im Spiel drin."
Das sah Schädlich auch so: "Sobald es losging, war ich nicht mehr aufgeregt." Unermüdlich bearbeitete das Talent die rechte Defensivseite, auf die er durch Tim Danhofs Gelbsperre gerutscht war. "Die Mitspieler haben mich toll unterstützt, mich immer wieder abgesichert. Aber es war ein Riesenerlebnis vor 11.000 Zuschauern, ein super Gefühl." Lob gabs auch vom Kapitän: "Es ist nicht selbstverständlich, wie Franco hier beim Spitzenreiter auswärts ins kalte Wasser geworfen wurde, und dann so eine Leistung abruft", sagte Martin Männel. Auch Trainer Pavel Dotchev war begeistert: "Franco hat seine Aufgabe hervorragend erfüllt - aber ich weiß, dass er noch besser flanken kann, als er das heute gemacht hat."
Franco Schädlich wird schon gegen Münster am kommenden Samstag ziemlich sicher wieder auf der Bank sitzen, weil Tim Danhof zurückkehrt. Für das Talent kein Problem: "Ich werde versuchen, mich weiter im Training anzubieten und fokussiere mich auf mich. Das ist das, was ich beeinflussen kann, um noch mehr Einsätze zu bekommen." Und auch Trikots: Das vom ersten Einsatz in der Startelf bekam noch in Regensburg seine Freundin auf der Tribüne geschenkt, die mit Schädlichs Vater und Bruder mit in die Oberpfalz gefahren war. Zu Hause gab es dann nochmal kräftige Umarmungen: Die Mutter hatte mit den kleinen Brüdern vor demFernseher in Aue beim ersten Profispiel von Anpfiff an ihres Sohnes mitgefiebert.
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