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Intensität, Emotionen und Partyatmosphäre: Erzgebirge Aue besiegt Dynamo Dresden im Sachsenderby

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Der Fußball-Drittligist FC Erzgebirge Aue hat die SG Dynamo Dresden mit 2:1 (1:0) besiegt und den ersten Derbyerfolg im eigenen Stadion seit 2019 gefeiert.

Aue.

Drei Spiele, drei Niederlagen: Der FC Erzgebirge Aue konnte die letzten drei Sachsenderbys gegen die SG Dynamo Dresden allesamt nicht gewinnen. Am Sonntag sollte dieser Trend vor großer Kulisse ein Ende finden. Mit 15.000 Zuschauern war das Erzgebirgsstadion erstmals nach fast fünf Jahren wieder einmal ausverkauft. Auch damals hatte der Gegner Dynamo Dresden geheißen - und die Veilchen hatten am Ende einen 4:1-Erfolg bejubeln dürfen. Diesmal gab es zwar nicht dasselbe spektakuläre Ergebnis, dafür aber wieder einen Heimsieg der Veilchen: Lila-Weiß bejubelte einen 2:1 (1:0)-Heimsieg nach einem Derby, das gehalten hatte, was es versprach.

Aufgrund der Leistungen in der Vorwoche - Erzgebirge Aue siegte im Ostderby beim Halleschen FC mit 3:2, Dynamo Dresden schoss sich mit einem 7:2-Heimsieg gegen den VfB Lübeck den Frust von der Seele - hätten die Cheftrainer beider Mannschaften keine Änderungen in der Grundformation vornehmen müssen. Und dennoch sahen sich sowohl Aue-Coach Pavel Dotchev als auch Dynamo-Trainer Markus Anfang gezwungen, Stammspieler verletzungsbedingt zu ersetzen. Bei den Veilchen rückte Defensivmann Erik Majetschak für Niko Vukancic (Schlüsselbeinbruch) in die erste Elf. Auf der Gegenseite startete Lars Bünning für den aufgrund von Oberschenkelproblemen fehlenden Innenverteidiger Tobias Kraulich.
"Die beste Verteidigung ist es, selbst anzugreifen und offensiv zu spielen. Ich möchte nicht, dass wir nur mauern und auf Konter warten, sondern dass wir dominant auftreten und unser Spiel durchdrücken", hatte Pavel Dotchev im Vorfeld der Partie gesagt. Der 58 Jahre alte Coach forderte im Vergleich zum Halle-Sieg, dass seine Mannschaft offensiv wie defensiv eine Schippe drauflegt.

Seine Mannschaft startete zwar mit viel Schwung, viel Leidenschaft - schaffte es aber nicht, dieses Tempo auch über die ersten zehn Minuten hinaus zu gehen. Dynamo agierte dominanter, die Veilchen spielten fehlerbehaftet und in der Offensive zu umständlich. Torchancen waren Fehlanzeige in der ersten halben Stunde.

Dann sorgten die etwa 2000 aus Dresden mitgereisten Gästefans für eine dreiminütige Protest-Unterbrechung - kurz darauf wurde das Erzgebirgsstadion zum Tollhaus: Marcel Bär, Aues Torjäger vom Dienst, hatte zum zwölften Mal in der laufenden Spielzeit zugeschlagen; der bis dato unglücklich agierende Kilian Jakob setzte sich auf der linken Seite gegen zwei Gegenspieler durch und bediente den warteten Angreifer mustergültig. Bär nahm das Zuspiel noch einmal an und jagte den Ball aus fünf Metern unter die Latte ins Netz - Dynamo-Schlussmann Kevin Broll blieb ohne jede Abwehrchance (36.).

Die Dresdner reagierten wütend auf den Gegentreffer und suchten prompt nach der Antwort, Martin Männel im Tor des Erzgebirge Aue verhinderte jedoch mehrfach den Ausgleich. Mittelfeldmann Paul Will hatte ihm den Ball nach Vorlage von Stefan Kutschke aus kurzer Entfernung in die Arme geköpft (45.). Kurz zuvor war der Stürmer selbst gefährlich geworden. Aues Anthony Barylla rettete auf der Linie (39.).

Auch nach der Pause waren die Gäste um den Ausgleichstreffer bemüht. Mit Wiederanpfiff kam Rückkehrer Ahmet Arslan in die Partie, um dem Dresdner Spiel mehr Qualität zu verleihen. Es war nun eine andere Partie. Die Anfang-Elf verteidigte hoch, Aue versuchte, dagegenzuhalten - es ging wild hin und her. Den Abschlüssen von Tim Danhof (49.) auf der einen, sowie den von Claudio Kammerknecht (50.) und Tom Zimmerschied (54.) auf der anderen Seite, fehlte die letzte Präzision. Es schien, als hätten sich die beiden Teams den Derby-Fight für Halbzeit zwei aufgehoben: Intensität, aber insbesondere fußballerische Klasse, die gab es nach der Pause. Die beste Tormöglichkeit bot sich gar für die Veilchen: Bär brachte den Ball jedoch aus vollem Lauf nicht auf das Gehäuse (64.).

Besser machte es Tim Danhof. Der Rechtsverteidiger vollendete einen Konter per Flachschuss nach sensationeller Vorlage des zuvor eingewechselten Sean Seitz zum 2:0 (77.). Die Fans der Lila-Weißen waren in Ekstase, lagen sich in den Armen und glaubten nun felsenfest an den Sieg ihrer Mannschaft.

Die Vorentscheidung war das jedoch nicht, denn die Dynamo-Joker Lucas Cueto und Robin Meißner besorgten prompt das Anschlusstor. Noch einmal warfen die Schwarz-Gelben alles nach vorn. Doch es blieb dabei: der FC Erzgebirge Aue siegte und erreichte das, was Pavel Dotchev im Vorfeld vorgeschrieben hatte: "Es geht darum zu gewinnen, ums Prestige. Um mehr nicht!" Gesagt, getan.

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