Tränen der Trauer und Wut
Chemnitz. Im größten Verhandlungssaal des Chemnitzer Landgerichts dürften selten so viele Tränen geflossen sein wie am Mittwoch zum Auftakt des Prozesses gegen Nancy K. Die hübsche 18-Jährige aus Gornsdorf bei Stollberg ist des Totschlags angeklagt. Am 9. März soll sie Andreas W. gegen Mitternacht vor seinem Haus mit einem 31 Zentimeter langen Küchenmesser mitten ins Herz gestochen haben - aus Liebeskummer. Nancy K. schwieg zu den Vorwürfen. Doch sie musste auch nicht zwingend reden. Denn es gibt eine Augenzeugin der Bluttat. Sie schilderte detailliert, was sich in jener Nacht abgespielt hatte. Nur ein Endlosschwall von Tränen unterbrach immer wieder die Aussagen von Carolin S. vor rund 30 Zuhörern. Sie war an jenem Abend mit einem Freund zu Andreas W. gefahren. "Es ging ihm nicht gut. Unentwegt klingelten seine Telefone, worauf er zu mir sagte: Die Alte will mich fertig machen."
