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In dem Gebäude an der Charlottenstraße war bis 2012 das Chemnitzer Schulmodell zu Hause. Seit dem Umzug des CSM steht das Haus leer. Nun wird es zum Festivalort.
In dem Gebäude an der Charlottenstraße war bis 2012 das Chemnitzer Schulmodell zu Hause. Seit dem Umzug des CSM steht das Haus leer. Nun wird es zum Festivalort. Bild: Denise Märkisch
Chemnitz
Dieses Gebäude in Chemnitz bespielt das Festival „Begehungen“ im Sommer

Die 21. Auflage des Kunstfestivals steht unter dem Titel „Kippeln“ und beschäftigt sich mit dem Thema Protest. Stattfinden wird es an einem Ort, der eng mit der Wende verbunden ist.

Chemnitz.

Das Chemnitzer Kunstfestival „Begehungen“ widmet sich in diesem Jahr dem Thema Protest. Ziel sei eine künstlerische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen des Protests und Widerstands sowie die Sichtbarmachung von gegenwärtigen und früheren Protestbewegungen weltweit, kündigt Vereinssprecher Lars Neuenfeld an und erklärt: „Heute ist das Recht auf Protest ein immens wichtiger Ausdruck unserer Demokratie, und die Menschen scheinen deutlich protestfreudiger zu sein als die Jahrzehnte zuvor.“ Als Titel wurde „Kippeln“ gewählt, eine Anspielung auf die Frage, ob Gesellschaften, in denen es Proteste gibt, ins Wanken geraten oder ob sich die Kräfte ausbalancieren.

Das Festival wird vom 15. bis 23. August stattfinden und erstmals von Claudia Tittel kuratiert. Die in Valencia und Gera lebende Kulturmanagerin lobt das Thema: „Es ist in diesen instabilen politischen Zeiten virulent und zeigt, dass die Begehungen immer am Puls der Zeit agieren, gesellschaftspolitische Themen aufgreifen und künstlerisch verhandeln.“ Geplant sind eine Ausstellung von 20 bis 25 Werken internationaler zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler sowie Konzerte, Lesungen, Vorträge und Performances.

Früheres Schulgebäude steht seit 2012 leer

Bespielt wird in diesem Jahr das frühere Gebäude des Chemnitzer Schulmodells (CSM) an der Charlottenstraße. „Der Ort kann als formgewordene Utopie aus den Protesten des Wendeherbstes 1989 betrachtet werden“, sagt Vereinssprecher Neuenfeld. Denn in den Wendejahren kamen in Chemnitz Bürgerinnen und Bürger zusammen, um das Bildungssystem der DDR zu verändern. Aus diesen Gedankenspielen heraus entstand das CSM, das im September 1990 startete. Es ist eine staatliche Schule, in der Kinder von der ersten bis zur zehnten Klasse gemeinsam lernen. Unterrichtet wurden sie viele Jahre in eben jenem Gebäude an der Charlottenstraße. 2012 wurde dieses Haus wegen baulicher Mängel geschlossen; das CSM ist heute an der Stollberger Straße zu Hause.

Das Festival bespielt jedes Jahr einen anderen leerstehenden Ort. 2022 fand es im früheren Spaßbad in Thalheim statt. Damals schuf Anna Kramer aus Leipzig eines der ausgestellten Werke.
Das Festival bespielt jedes Jahr einen anderen leerstehenden Ort. 2022 fand es im früheren Spaßbad in Thalheim statt. Damals schuf Anna Kramer aus Leipzig eines der ausgestellten Werke. Bild: Ralf Wendland/Archiv

Festival gehört zum Kulturhauptstadtprogramm 2025

Die „Begehungen“ erleben dieses Jahr ihre 21. Auflage und gehören zum Programm der Kulturhauptstadt 2025. Das Festival bespielt jedes Jahr ein anderes leer stehendes Gebäude. So fand es beispielsweise schon in einem ehemaligen Gefängnis, einer alten Brauerei und einem geschlossenen Spaßbad statt. (lumm)

© Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG
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