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Industriekultur lässt sich im Industrie-Museum Chemnitz spannend erleben.
Industriekultur lässt sich im Industrie-Museum Chemnitz spannend erleben. Bild: Industrie-Museum Chemnitz/Wolfgang Schmidt
Kulturhauptstadt
Industriekultur in der Kulturhauptstadt 2025 Chemnitz erleben

220 Jahre sächsische Industriegeschichte im Industriemuseum Chemnitz entdecken

Chemnitz.

Die Industriekultur in Chemnitz erleben Gäste im Industrie-Museum auf spannende Weise. In der ehemaligen Gießerei an der Kappler Drehe in Chemnitz ist heute das Museum beherbergt. Zu erleben ist ein Streifzug durch 220 Jahre sächsische Industriegeschichte. Über die "industrielle Welt" wird der Bogen vom Bergbau und der Textilindustrie über den Maschinen- sowie Automobilbau gespannt und auch die sozialen Folgen der Industrialisierung gezeigt.

Die industrielle Entwicklung in Chemnitz begann wahrscheinlich im Jahr 1357, als Chemnitz das sogenannte Bleichprivileg erhielt. Sämtliche Textilien des Umkreises durften nur in Chemnitz gebleicht werden und machten die Stadt zum Handels- und Umschlagschwerpunkt der Region.

Ab 1531 wirkte der berühmte Arzt, Mineraloge und Montanwissenschaftler Georgius Agricola als Arzt und Bürgermeister in der Stadt. Die Verbindung zu Textilien und deren Herstellung blieb. 1799/1800 folgte durch die Gebrüder Bernhard die erste mechanische Baumwollspinnerei im heutigen Stadtteil Harthau.

Chemnitz wuchs und wuchs. Die industrielle Revolution mit der Massenproduktion in den Fabriken brachte Chemnitz den Beinamen "sächsisches Manchester". 1883 wurde Chemnitz zur Großstadt.  Unternehmergeist gepaart mit Chemnitzer Machermentalität führten zu innovativen Erfindungen und modernen Errungenschaften. Der sächsische Lokomotiv-König Richard Hartmann war hier ebenso zuhause wie der Webstuhl-Entwickler Louis Ferdinand Schönherr.
1930 hatte die Stadt die meisten Einwohner in ihrer gesamten Geschichte, über 360.000 Menschen arbeiteten und lebten hier auf engem Raum. Die Firma Auto-Union verlegte 1936 ihren Sitz nach Chemnitz.

Heute lebt die Industriekultur weiter. Ein Teil der ehemaligen Hartmannfabrik des Lokomotiven-Königs wird saniert, um am 3. Mai 2024 als zentrale Anlaufstelle der europäischen Kulturhauptstadt ihre Arbeit aufzunehmen. Über die Geschichte von Richard Hartmann und seiner Sächsischen Maschinenfabrik informiert das Sächsische Eisenbahn-Museum Chemnitz.  Am 9. März 1918 wurde die 4000. Lokomotive an die Königlich-Sächsische Staatseisenbahn übergeben. Sie war damals die leistungsfähigste Schnellzugdampflok Europas.

Die Schönherr-Fabrik, von wo einst sächsische Webstühle produziert und in die Welt geliefert wurden, ist heute ein lebendiges Zentrum. Gewerbe und Dienstleistungen, Kunst und Kultur, Gastronomie und Handel, Schulungseinrichtungen und Sportangebote - insgesamt 100 Unternehmen mit 1.000 Mitarbeitern sind auf dem Gelände der Schönherr-Fabrik angesiedelt.

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