Unter den 30 Interventionsflächen der Kulturhauptstadt hat die in Bernsdorf die Besonderheit, dass ein Verein der Träger ist. Die Bauarbeiten haben begonnen.
Der Name des Vereins und Klubs Subbotnik an der Vettersstraße bezieht sich auf die von Lenin initiierten, mehr oder weniger freiwilligen, Arbeitseinsätze an Sonnabenden, russisch Subbota. Auch ohne den ideologischen Ballast Lenins setzt der Verein stark auf ehrenamtliches Engagement. So zum Beispiel bei der Interventionsfläche, die sich an das Gelände anschließt, das gegenwärtig genutzt wird.
Der eigentliche Klub befindet sich seit 2015 im früheren Speisesaal der nicht mehr existierenden Dr.-Theodor-Neubauer-Schule. Da weiterer Raum benötigt wurde, stehen seit vorigem Jahr zwei Waggons ausrangierter Tatra-Straßenbahnen im Freigelände. Auch im Hof tut sich einiges. So treibt ein erst Anfang des Jahres gesetzter Bogen aus Weidenästen schon grüne Blätter.
Die Ausschreibung für eine Interventionsfläche der Kulturhauptstadt durch die Bürgerplattform Mitte, die ein sehr großes Territorium umfasst, hatte der Subbotnik mit seinem Konzept gewinnen können. Auf der angrenzenden Fläche eines nicht mehr genutzten Sportplatzes soll eine aus recyceltem Bauholz bestehende multifunktionale Veranstaltungsfläche - eine Mischung von Abenteuerspielplatz und Freilichtbühne - entstehen. Den Entwurf dafür hat der aus Chemnitz stammende Hallenser Künstler Andreas Theile vor zwei Jahren vorgestellt.
Beginn der Tiefbauarbeiten
Auf dem Areal steht ein Bagger, Bauarbeiter sind beschäftigt. Marko Schirig von der Firma Techno-Farm Adorf sagt, dass in den vergangenen Tagen schon 400 Kubikmeter Boden abgetragen worden sind. Am Bauplan erklärt er, wie das Gelände in drei Stufen abgetreppt werden soll, um den Effekt eines Amphitheaters zu erreichen.
Im Sommer sollen die Tiefbauarbeiten abgeschlossen werden. Neben den Abtragungen und der Trockenlegung gehören Wege, Platz- und Pflanzflächen und der Zaunbau dazu. Auch Fahrradbügel, Sitzblöcke und eine Tischtennisplatte sind vorgesehen.
"Schade, dass es im vorhandenen Budget nicht möglich ist, Strom- und Wasseranschlüsse zu legen", sagt Lourdes Barthold vom Verein Subbotnik. "Notstromaggregate sind nicht nur laut und schmutzig, damit würde auch die niedrigschwellige, schnelle Nutzung erschwert."
Wie bei allen Interventionsflächen in den Stadtteilen und Vororten beträgt die zur Verfügung stehende Summe pauschal 325.000 Euro. Ein Teil davon ist schon für die Planungsarbeiten verbraucht worden. Für die Anschlüsse reicht das Geld nun nicht mehr. Allerdings wird ein Leerrohr für Stromkabel und ein Rohr für eine Sommerwasserleitung geplant, um nicht später nochmals graben zu müssen. "Dennoch sucht die Stadt Chemnitz weiterhin nach Möglichkeiten, hier eine Lösung zu finden", teilt das Baudezernat mit.