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1957: Sputnik-Coup

Der Start einer Interkontinentalrakete in der Sowjetunion überrascht den Westen. Bei Schülern in Rodewisch sorgt er für einzigartige Momente.

4. Oktober 1957: 19.28 Uhr startete vom Weltraumbahnhof Baikonur in der kasachischen Steppe eine Interkontinentalrakete. An Bord hatte sie mit Sputnik 1 den ersten künstlichen Erdsatelliten. Im Ostblock löste die Nachricht einen riesigen Jubel aus, die westliche Welt dagegen war geschockt, schließlich wurden sowjetische Satellitenstarts erst für 1958 erwartet.

"Der Satellit hat die Form einer Kugel mit einem Durchmesser von 58 cm und 'einem Gewicht von 83,6 kg. Er ist mit zwei Sendern ausgestattet, die (...) ständig Signale ausstrahlen", heißt es am 7. Oktober in einem Bericht der "Freien Presse".

In der gleichen Ausgabe berichtet "Neues Deutschland"-Korrespondent Heinz Stern aus Moskau: "In der sowjetischen Hauptstadt gibt es heute nur ein Gesprächsthema: der Sputnik, der künstliche Erdtrabant. In den Betrieben und Büros geht es von Mund zu Mund. In den Geschäften und in der U-Bahn stoßen unbekannte Menschen einander an: ,Haben Sie schon gelesen? Um dreiviertel sieben kommt er wieder über Moskau.'"

Sputnik 1 ist auch in der Rodewischer Sternwarte im Vogtland ein Thema. Im Turmzimmer der Pestalozzischule basteln der Lehrer Edgar Penzel und die Schüler Dieter Maeding, Diethard Ruhnow und Peter Weiß mit einem Globus und einem Drahtring ein Modell der Bahn von Sputnik 1 um die Erde. "Daran ließ sich ablesen, dass Sputnik 1 in den Morgenstunden am Himmel über Rodewisch zu sehen sein müsse", heißt es in einem Bericht auf der Webseite der Sternwarte. Nach Tagen mit schlechtem Wetter gelang am 8. Oktober, 4.55 Uhr, mit bloßem Auge gut sichtbar die Beobachtung der Trägerrakete von Sputnik 1 über dem Nordhimmel. Ab dem 31. Oktober gehörte die Rodewischer Sternwarte zum Internationalen Beobachtungsnetz, das die Erde umspannte.

Sputnik 1 verglühte am 4. Januar 1958, als er wieder in tiefere Schichten der Erdatmosphäre eintrat. (cw)

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